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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Entfernung«, sagte er. »Es ist sehr schwer, Philadelphia von hier aus zu erreichen.«
    »Ich verstehe.« Seine Lippen wurden schmal. »Davidius, ich kann euch nicht mit gutem Gewissen gestatten, uns mit diesem Instrument zu verlassen. Ich weiß noch nicht, welchen Nutzen es für uns haben könnte, aber es gehört zu den Dingen, die wir erforschen wollen.« Er beugte sich vor, und sein bohrender Blick richtete sich auf Shel. Er hatte begriffen, wer die Entscheidungen traf. »Ich ziehe es vor«, sagte er leise, »Vernunft walten zu lassen.«
    Während Shel über die Antwort nachdachte, richtete sich der Direktor auf, ging zur Tür und öffnete. Ein Mann betrat den Raum, ein anderer bezog auf der Schwelle Position. »Vielleicht«, fuhr er fort, »wäret ihr bereit, uns zu gestatten, es eine Weile zu verwahren. Sodass wir die Technik entschlüsseln können. Vielleicht eigene Instrumente dieser Art herstellen. Und ich wiederhole, wir würden für dieses Privileg eine großzügige Summe entrichten.«
    »Ich möchte Sie nicht kränken, Aristarchos, aber bitte, glauben Sie mir, selbst Ihre besten Techniker wären nicht imstande, dieses Gerät nachzubauen.«
    »Ich fürchte, ich muss darauf bestehen.« Der Bibliothekar ergriff den Gooseberry. Und steckte ihn in seine Robe.
    Die Wachen traten näher.
    Dave wechselte zu Englisch. »Zeit, nach Hause zu gehen«, sagte er.
    »Gute Idee«, stimmte Shel zu. »Mach es, aber mach keine überraschenden Bewegungen.«
    Dave nickte. Griff beiläufig in seine Toga. Eine der Wachen, beinahe so groß wie Dave und unverkennbar stämmiger, zog ein finsteres Gesicht und kam näher.
    Dave zog den Konverter hervor. Alle Augen richteten sich auf das Gerät. Er sah Shel an, der sich nicht gerührt hatte. »Auf drei?«
    »Du gehst allein.«
    »Ich? Was hast du ...?«
    »Eine Demonstration. Ich werde dort sein, wenn du dort ankommst.«
    »Wieder Englisch?«, fragte Aristarchos.

»Ja«, sagte Dave und konzentrierte sich wieder auf Shel. »Und wenn du nicht da bist?«
    »Komm nicht zurück.«
    »Shel...?«
    »Geh einfach.«

    »Du beherrschst nicht einmal die Sprache.«
    »Es reicht, um mich verständlich zu machen.«
    Dave schüttelte den Kopf und klappte das Gerät auf. »Das ist verrückt, Shel«, sagte er. Dann drückte er den schwarzen Knopf, schillerte kurz und war verschwunden. Die Wachen keuchten auf und wichen hastig zurück, während sich die Hand des Direktors um die Lehne eines Stuhls spannte. Davon abgesehen blieb er standhaft.
    »Wer bist du?«, fragte er kaum hörbar.
    Shel sprach langsam. Er musste die Worte mühsam aus einem begrenzten Vokabular zusammensuchen. »Ein Reisender. Ich hege keine bösen Absichten.«
    »Schön zu hören. Warum bist du hier?«
    »Es wäre nett, wenn Sie Ihre Mitarbeiter wegschicken würden.«
    Aber er verstand nicht, was Shel sagte. »Mein Griechisch ist nicht gut«, sagte Shel und wiederholte seine Bitte, langsam und mit sorgfältiger Aussprache.
    »Oh, ja«, sagte Aristarchos und wies die Wachen an, hinauszugehen.
    Die überraschten ihn, indem sie sich weigerten, ihn in Gegenwart von einer Gestalt allein zu lassen, bei der es sich nur um einen Dämon handeln konnte.
    »Ich muss darauf bestehen«, sagte Shel. »Was ich zu sagen habe, ist nur für Sie bestimmt.«
    Aristarchos wiederholte seine Anweisung. Widerstrebend
    gaben die Wachen nach. Als sie fort waren, zog Shel seinen eigenen Konverter hervor und zeigte ihn Aristarchos.
    »Hätten wir Probleme machen wollen«, sagte er, »dann, das haben Sie sicher erkannt, hätte uns niemand hier aufhalten können.«
    Aristarchos wiederholte seine Frage. »Wer bist du?«
    »Ein Freund der Bibliothek.«
    »Warum bist du hier?«
    »Wie wir gesagt haben, um meinen Vater zu suchen.«
    »Du bist ein Mensch.«
    »Ja.« Er unterbrach sich. Atmete tief durch. »Als wir sagten, wir kämen von einem fernen Ort, war das die reine Wahrheit.«
    Aristarchos zog seine Robe fester um den Leib. »Die Welt ist groß«, sagte er. »Ich nehme an, sie wird noch größer.«
    Shel nickte. »Wir reisen im Raum und in der Zeit.«
    »Erklär mir das, bitte.«
    »Wir kommen aus einer anderen Ära. Wir kommen aus einer Zeit, in der die Pracht von Hellas und Rom noch immer bewundert wird. Aber beide sind vor langer Zeit untergegangen.«
    »Du kommst aus einer Zeit, die noch nicht eingetreten ist? Ist es das, was du mir sagen willst?«
    »Ja.«
    »Nach dem, was ich heute gesehen habe, Shelborne, bin ich bereit, beinahe alles zu

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