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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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stellen, die glaubten, ihm ein schnelles Ende bereiten zu können. Die Fallen ermöglichten ihm schnelle Siege und maximierten seinen Stundenlohn. Onkel Herbs Sicht der Welt war simpel: die Potzers und der Mensch. Er war selbstverständlich ein Mensch.
    »Weißt du, was er mir als Letztes sagte, als ich ging?«, sagte Gordon plötzlich. »Er sagte: Sei kein Potzer da draußen! Und dann gab er mir zehn Dollar.«
    »Netter Onkel«, bemerkte Penny diplomatisch.
    »Und weißt du was? Letzten Freitag, beim Kolloquium, begann ich mich wie ein Potzer zu fühlen.«
    »Wieso?«, fragte Penny, aufrichtig erstaunt.
    »Ich habe fest auf die Kraft meiner Daten vertraut. Aber wenn man sie genau betrachtet – mein Gott, Dyson hätte mir den Rücken gestärkt, wenn sie irgendeinen Sinn hätten. Ich traue seinem Urteil. Allmählich glaube ich, ich habe an irgendeiner Stelle einen dummen Fehler gemacht, das Experiment so verhunzt, dass niemand herausfinden kann, was falsch ist.«
    »Traue lieber deinem eigenen …«
    »Genau das macht die Potzer aus, verstehst du? Die Unfähigkeit, aus Erfahrungen zu lernen. Ich bin stur geradeaus …«
    »Die Frucktschal, Sörr«, sagte der Kellner glatt.
    »Ach, Gott!«, sagte Gordon so gereizt, dass der Kellner fassungslos zurückwich. Penny lachte auf, was den Kellner noch unsicherer machte. Selbst Gordon lächelte, seine nostalgische Stimme schwand.
    Pennys aufgesetzte Heiterkeit begleitete sie während der gesamten Mahlzeit. Sie holte ein Buch aus der Handtasche und drückte es ihm in die Hand. »Der neue Phil Dick.«
    Er blickte auf das chaotische Umschlagbild. The Man in the High Castle . »Keine Zeit.«
    » Nimm dir die Zeit. Es ist wirklich gut. Seine anderen Sachen hast du doch gelesen, oder?«
    Mit einem Achselzucken tat Gordon das Thema ab. Er wollte weiter über New York reden, aus Gründen, die er nicht greifen konnte. Er ging einen Kompromiss ein, indem er Penny mit dem Inhalt des letzten Briefes seiner Mutter vertraut machte. Die ferne Gestalt schien sich an die Vorstellung zu gewöhnen, dass er »in himmelschreiender Sünde« lebte. Aber in ihren Briefen lag eine merkwürdige Unbestimmtheit, die ihm Sorgen machte. Als er nach Kalifornien gezogen war, waren sie sehr lang gewesen, voller Erzählungen aus ihrer Tagesroutine, über das Viertel, die Fallstricke des Lebens in Manhattan. Jetzt schrieb sie nur wenig darüber, was sie tat. Er fühlte die Leere, die diese Einzelheiten hinterließen, spürte, wie ihm sein New Yorker Leben entglitt. Damals war er sich seiner selbst sicherer gewesen, die Welt hatte größer ausgesehen.
    »He, Gordon, hör auf zu grübeln! Hier, ich habe noch etwas mitgebracht.«
    Er erkannte, dass sie einen methodisch vergnügten Abend geplant hatte. Penny holte eine hübsche Federhaltergarnitur, Marke Cross, heraus, eine Western-Krawatte und dann einen riesigen Sticker: Au + H 2 O. Gordon hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und ließ ihn über ihrem Tisch in der Luft schweben, als könnte er ihre Kalbs-Piccata vergiften.
    »Was ist das für ein Ramsch?«
    »Ach, hör auf. Ein Scherz.«
    »Als Nächstes verehrst du mir Ausgaben vom Gewissen eines Konservativen .«
    »Hab nicht so viel Angst vor neuen Ideen!«
    »Neu? Penny, sie sind schon vermodert.«
    »Für dich sind sie neu.«
    »Sieh mal, Goldwater mag einen guten Nachbarn abgeben – gute Zäune schaffen gute Nachbarn, hat Frost es nicht so formuliert? Eine kleine Prise Literatur für dich. Aber, Penny, er ist ein Einfaltspinsel.«
    »So einfach hätte er Kuba nicht weggeschenkt«, sagte sie steif.
    »Hä?« Er war aufrichtig verblüfft.
    »Kennedy hat es letzten Oktober weggeschenkt. Nur so, mit einer Unterschrift.« Sie schnippte mit den Fingern. »Er hat zugestimmt, in Kuba nichts zu unternehmen, wenn die Russen ihre Raketen abziehen.«
    »Noch eine Schweinebucht?«
    »Vielleicht.« Sie nickte grimmig. »Vielleicht.«
    »Kennedy hat schon genug Faschisten geholfen. Die Exilanten, Franco und jetzt Diem in Vietnam. Ich denke …«
    »Du denkst überhaupt nicht, Gordon. Wirklich. Du mit deinen Ostküsten-Vorstellungen über das Funktionieren der Welt – und sie sind alle falsch! JFK war in Sachen Kuba ein Schwächling, und pass nur auf – die Russen werden ihnen die Waffen geben, und dann werden sie alles infiltrieren, ganz Südamerika. Sie sind eine echte Bedrohung, Gordon. Was sollte sie davon abhalten, ihre Truppen sogar nach Afrika zu schicken? In den Kongo?«
    »Blödsinn!«
    »Ist es

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