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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Dingen?«
    »Nun, Ihre Experimente, die Botschaft und so? Sagen Sie, haben Sie hier die Signale aufgenommen?«
    »Ja.«
    Edwards schlenderte ins Labor und berührte staunend einige der Instrumente. »Beeindruckend. Wirklich beeindruckend.« Er musterte einige der neuen Proben, die auf dem Arbeitstisch lagen.
    »He«, rief Cooper, vom Drucker aufblickend. »He, diese Proben sind – dreckig.«
    »Ach, schon in Ordnung, ich habe sowieso schmutzige Hände. Ihr habt hier eine prima Ausrüstung? Wie bezahlt ihr das alles?«
    »Wir bekommen Zuschüsse von… Mr. Edwards, was kann ich für Sie tun?«
    »Nun ja, ich habe Ihr Problem gelöst? Das habe ich, o ja.« Edwards ignorierte Coopers wütenden Blick.
    »Wie, Mr. Edwards?«
    »Das Geheimnis«, antwortete er mit verschwörerischem Blick, »ist Magnetismus!«
    »Oh!«
    »Der Magnetismus unserer Sonne, da sind sie hinterher?«
    »Wer?« Gordon begann zu überlegen, wie er Edwards von den Instrumenten weglotsen konnte.
    »Die Leute, die Ihnen die Briefe schicken? Sie kommen hierher, um unseren Magnetismus zu stehlen. Und nur er läßt die Erde sich um die Sonne drehen – das habe ich bewiesen.«
    »Sehen Sie, ich glaube nicht, daß Magnetismus irgend etwas…«
    »Bei Ihren Experimenten hier…« – er klopfte auf die großen Magnetwicklungen – »… werden Magnete verwendet, oder?«
    Gordon sah keinen Grund, das zu leugnen. Bevor er etwas sagen konnte, fuhr Edwards fort. »Sie werden von Ihrem Magnetismus angezogen, Professor Bernstein. Sie suchen nach mehr Magnetismus. Und jetzt haben sie Ihren gefunden, und sie werden kommen und ihn holen.«
    »Verstehe.«
    »Und sie werden auch den Magnetismus der Sonne nehmen.« Er fuchtelte mit den Händen und starrte zur Decke, als hätte er eine Vision. »Alles. Wir werden in die Sonne fallen.«
    »Ich glaube nicht…«
    »Ich kann das alles beweisen«, sagte der Mann in einem sachlichen Ich-bin-völlig- vernünftig-Ton. »Ich stehe vor Ihnen als der Mann, der das Rätsel der einheitlichen Feldtheorie gelöst – gelöst – hat. Wissen Sie das? Wo all die Teilchen herkommen und wo diese Botschaften herkommen? Ich habe das gelöst?«
    »Du lieber Gott«, meinte Cooper wütend.
    Edwards wandte sich ihm zu. »Was meinen Sie damit, mein Junge?«
    Cooper blieb die Antwort nicht schuldig. »Sagen Sie mal, kommen sie in fliegenden Untertassen?«
    Edwards’ Gesicht verfinsterte sich. »Wer hat Ihnen das verraten?«
    »Nur eine Vermutung«, erwiderte Cooper sanft.
    »Sie haben den Zeitungen gegenüber etwas zurückgehalten, stimmt’s?«
    »Nein«, schaltete sich Gordon ein. »Nein, haben wir nicht.«
    Edwards’ Finger bohrte sich auf Cooper zu. »Warum hat er dann gesagt – ah!« Er erstarrte, blickte Cooper an. »Sie erzählen es nicht den Zeitungen, oder?«
    »Es gibt nichts…«
    »Kein Wort über den Magnetismus?«
    »Wir haben…«
    »Ha, Sie behalten es nicht für sich! Die einheitliche Feldtheorie gehört mir, und Ihr gebildeten…« Er suchte nach dem richtigen Wort, gab auf und fuhr fort: »Ihr in euren Universitäten werdet mich nicht davon abhalten…«
    »Es gibt keinen…«
    »… zu den Zeitungen zu gehen und ihnen meine Version zu erzählen. Ich bin auch gebildet, und…«
    »Wo haben Sie studiert?« fragte Cooper ironisch. »An der Baumschule?«
    »Sie…« Plötzlich schien Edwards von Worten überflutet. Von so vielen, daß er sie nicht gleichzeitig herausbekam.
    »Sie…«
    Lässig stand Cooper auf. Er wirkte muskulös und wachsam. »Los, Junge. Bewegung.«
    »Was?«
    »Raus!«
    »Sie können meine Ideen nicht stehlen!«
    »Wir wollen sie gar nicht«, sagte Gordon.
    »Warten Sie nur, bis Sie es in den Zeitungen finden! Warten Sie nur ab!«
    »Raus!« befahl Cooper.
    »Sie dürfen nicht einmal einen kurzen Blick auf meinen Magnetismusmotor werfen. Eigentlich wollte ich…«
    Gordon stemmte die Hände in die Hüften und ging auf den Mann zu. Cooper und er nahmen ihn in die Zange, so daß nur der Weg zur Labortür frei blieb. Edwards wich, immer noch redend, zurück. Wild starrte er sie an und suchte nach einem letzten Satz, den er ihnen entgegenschleudern konnte, aber seine Phantasie ließ ihn im Stich. Murrend drehte Edwards sich um und ging hinaus.
    Gordon und Cooper blickten einander an. »Eines der Naturgesetze lautet«, sagte Gordon, »daß die Hälfte der Menschen sich geistig unter dem Durchschnittsniveau befinden.«
    »In einer Gausschen Verteilung, ja, sicher«, sagte Cooper. »Trotzdem ist es traurig.« Er

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