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Zeitschiffe

Zeitschiffe

Titel: Zeitschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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erlitten hatte, zu behandeln. Dennoch durchsuchte ich unseren Schrott, bis ich zwei gerade Rahmenabschnitte gefunden hatte. Ich tranchierte meine Jacke mit dem improvisierten Messer – ich konnte mir nämlich nicht vorstellen, daß mir dieses Kleidungsstück in einem solchen Klima von allzu großem Nutzen sein würde – und
    fertigte eine Reihe Bandagen an, die ich dann auswusch.
    Dann nahm ich allen Mut zusammen und richtete das Bein und den Fuß des
    Morlocks. Ich schiente sein Bein mit den Rohren und band es zur Fixierung mit dem anderen, unverletzten Bein zusammen.
    Die von den Bäumen widerhallenden Schreie des Morlocks gingen mir durch
    Mark und Bein.
    Erschöpft labte ich mich zum Abendessen an Austern – an rohen, denn ich war
    zu schlapp, um ein Feuer zu entfachen – und dann setzte ich mich neben dem
    Morlock mit dem Rücken an einen Baumstamm, Moses' Schraubenschlüssel in der
    Hand.

Wie wir lebten
    Am Strand des Urmeeres schlug ich ein Lager auf, ganz in der Nähe der Trinkwas-serquelle, die ich gefunden hatte. Ich glaubte nämlich, daß wir hier gesünder lebten und sicherer vor Angriffen wären als im Dunkel des Waldes. Ich errichtete einen Sonnenschutz für Nebogipfel, wobei ich Teile des Zeit-Fahrzeuges verwendete und mit Kleidungsstücken bespannte.
    Ich hob Nebogipfel auf und brachte ihn zu unserem Lager. Er war so leicht wie ein Kind und noch immer halb bewußtlos; er schaute mich hilflos durch die
    Trümmer seiner Brille an, und angesichts seines Zustandes konnte ich mir nur schwer vorstellen, daß er der Repräsentant einer Spezies war, die den Weltraum erobert und die Sonne gezähmt hatte!
    Meine nächste Priorität war Feuer. Das verfügbare Holz – abgefallene Äste etc. –
    war feucht und vermodert, und so brachte ich es zum Trocknen an den Strand. Indem ich einige heruntergefallene Blätter als Zunder verwendete und mit einem gegen das Metall des Zeitfahrzeugs geschlagenen Stein einen Funken erzeugte, konnte ich bald ein Feuer entfachen. Anfangs machte ich ein Ritual daraus, das Feuer jeden Tag neu zu entzünden, aber dann kam ich auf die Idee, tagsüber Holz-kohle in der Feuergrube glühen zu lassen, mit der ich die Flammen dann ganz nach Belieben wieder anfachen konnte.
    Nebogipfels Genesungsprozeß machte nur langsame Fortschritte. Für den Angehörigen einer Spezies, die keinen Schlaf kennt, ist Bewußtlosigkeit ein schwerwie-gendes und beunruhigendes Phänomen, und er saß tagelang in einem Schockzustand herum, passiv und schweigsam. Aber immerhin war er in der Lage, wenn
    auch mit großem Zögern, die Austern und Muscheln zu sich zu nehmen, die ich aus dem Meer fischte. Mit der Zeit konnte ich unseren Speisezettel mit gekochtem Schildkrötenfleisch anreichern – denn diese Tiere waren im Überfluß an der Küste zu finden. Mit einiger Übung gelang es mir, die an den Palmen entlang der Küste wachsenden Früchte abzuernten, indem ich Metallbrocken und Steine in die Äste warf. Die Nüsse erwiesen sich als sehr nützlich: ihre Milch und das Fleisch berei-cherten unseren Speiseplan; ihre leeren Schalen dienten als Mehrzweckbehälter; und selbst die an der Schale hängenden braunen Fasern konnten zu einem groben Tuch verwoben werden. Eine solch diffizile Arbeit lag mir indessen nicht sonderlich, und ich kam nie über die Anfertigung einer Kappe hinaus – ein breitkrempiges Teil, wie sie die chinesischen Kulis tragen.
    Dennoch war unsere Ernährung trotz des Reichtums des Meeres und der Palmen
    eintönig. Neidvoll beobachtete ich die saftigen kleinen Wesen, die außerhalb meiner Reichweite über uns in den Ästen der Bäume herumturnten.
    Ich erkundete die Küste des Meeres. Viele Lebensformen bevölkerten diese
    ozeanische Welt. Ich sah große, diamantförmige Schatten über der Wasseroberflä-
    che dahin huschen, die ich für Rochen hielt; und zweimal erspähte ich senkrechte, wenigstens einen Fuß hohe Flossen – die zielstrebig durch das Wasser pflügten –
    und die nur großen Haien gehören konnten.
    Dann machte ich eine gewellte Form aus, die in einem Abstand von vielleicht einer halben Meile zum Land durch das Wasser kreuzte. Ich erkannte einen großen, scharnierartigen Kiefer, der mit kleinen Reißzähnen armiert und dahinter mit weißem Fleisch ausgekleidet war. Dieses Vieh war vielleicht fünf Fuß lang und bewegte sich mit wellenförmigen Bewegungen seines Schlangenkörpers durch das Wasser. Ich berichtete Nebogipfel von diesem Anblick, der ihn – nachdem er den in

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