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Zeitstop 1704

Zeitstop 1704

Titel: Zeitstop 1704 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Indianerhäuptling an der Küste Südamerikas, der an die göttliche Kraft der Felsformation geglaubt hatte. Konnte es sein, daß es sich auch da um zwei lange getrennte Teile aus dem Ursprung des Universums handelte (einem im Körper des Menschen, der andere im Stein), die einander spürten?
    Da es keine andere Hoffnung gab – kein echter Abgrund, in den er diese Maschinenwesen stoßen könnte –, sprach er die völlig lächerlichen Worte automatisch:
    »Im Namen des Kosmischen Geistes erkläre ich, daß du, Layed, und auch alle anderen Führer-nach-der-Reihenfolge die Prüfung nicht bestanden habt. Auf euch selbst gestellt, gabt ihr nach der vorgeschriebenen Zeit die Machtbefugnisse nicht an die nächsten Führer-nach-der-Reihenfolge weiter. Ich befehle deshalb, daß das Personal der nächsten Führer-nach-der-Reihenfolge euch in Gewahrsam nimmt. Euer Geschick wird entschieden werden, sobald ihr eure illegale Macht übergeben habt. Was dieses menschliche Wesen betrifft, durch dessen Mund ich im Augenblick spreche, so müssen er und seine Freunde sofort freigelassen werden. Ich beabsichtige, auch in Zukunft meine Befehle durch ihn an euch weiterzuleiten …«
    Zwar formten sich noch einige rituelle Sätze in seinem Kopf, aber Fletcher hielt es für besser, es im Augenblick genug sein zu lassen. Er wartete ab.
    Tatsächlich herrschte eine Weile Schweigen. Dann drehte sich der Metallschädel neben ihm – vermutlich Layeds – um hundertachtzig Grad, und er sprach: »Die Instrumente zeigten während der erstaunlichen Rede des Gefangenen keinerlei Energiezufluß auf ihn an. Außerdem ist es eine logische Annahme, daß unser Herr nie einen unserer Feinde als Kommunikationsmedium benutzen würde. Infolgedessen befehle ich dir, Lurta, der du der nächste Chefbiophysiker sein wirst, sobald wir das richtige Ablösungssignal erhalten, diesen verschlagenen Menschen bis zum Zeitpunkt seiner Hinrichtung zu den anderen Menschen zurückzubringen.«
    »Weshalb töten wir ihn nicht sofort?« warf einer der Roboter ein. »Schließlich hat er versucht, uns gegeneinander auszuspielen.«
    »Nein, Adla, wir wollen nichts überstürzen.«

 
32.
     
    »Aber wo sind die dreißigtausend Roboter?« flüsterte Königin Anna. Alle Gänge und Räume, durch die sie kamen, waren leer oder bis zur Decke mit allem möglichen vollgestopft.
    »Die lantellanischen Roboter sind logisch. Sie können sich völlig abschalten, bis ein bestimmtes Signal sie ›weckt‹.«
    »Aber wo sind sie?« flüsterte Anna.
    »In den mittleren Geschossen. Da sind sie, falls etwas geschehen sollte, der Gefahr am wenigsten ausgesetzt. Sie liegen in langen Reihen dicht nebeneinander, jeder in einem eigenen, engen Fach, sozusagen.«
    Die Vorstellung allein ließ alle verstummen, während sie weiter durch die braunen Metallkorridore schritten. Es war Billys Vorschlag gewesen, den Gemeinschaftsraum, den man den Menschen zur Verfügung gestellt hatte und von dem separate Zimmer mit Schlafmöglichkeiten abzweigten, zu verlassen, um das Boot zu suchen.
    Fletcher, den man inzwischen zurückgebracht hatte, ging erfreut darauf ein, obgleich er bezweifelte, daß man sie überhaupt irgendwohin gehen lassen würde. Als sie, auch nachdem eine geraume Weile vergangen war, noch nicht aufgehalten worden waren, wuchs die Hoffnung in ihm. Er hatte nicht erwähnt, daß die Roboter ihn zum Tod verurteilt hatten. Der L-Strahl-Beschuß würde sich in etwa fünfzig Minuten wiederholen, wie Billy auf seine Frage ausgerechnet hatte.
    Vielleicht konnte er vorher doch noch etwas unternehmen. Das kleine Boot verfügte über Waffen, die das große Schiff ohne weiteres, auf den entsprechenden Befehl hin, hätten abwehren können.
    Fletcher fiel auf, daß Patricia ihn besorgt musterte. Plötzlich wandte sie sich an die Königin. »Eure Majestät«, sagte sie. »Ich spüre, daß Kapitän Fletcher sich immer noch Sorgen wegen seiner Hinrichtung macht …«
    Anna blieb stehen – und alle anderen mit ihr – und wandte sich an ihren Minister. »Mr. Harley«, fragte sie, »hatten Sie Zeit, die von mir unterzeichnete Begnadigung für Mr. Nathan Fletcher weiterzuleiten?«
    Harley verbeugte sich. »Eure Majestät, die Grafschaftsobrigkeit hat sie zweifellos inzwischen erhalten, und sie wurde auch zu den Akten genommen.«
    Königin Anna trat neben Fletcher und legte sanft eine Hand auf seinen Arm. »Du hast dort nichts mehr zu befürchten, Nate.«
    »Ich danke Ihnen, Majestät, aus tiefstem Herzen. Ich

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