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Zeltplatz Drachenloch

Zeltplatz Drachenloch

Titel: Zeltplatz Drachenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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sagte Kam, aber Gine sprach schon weiter: »Nur einen Kummer habe ich noch. Sie wissen doch, daß die Buben so gern Fußball spielen. Hätten Sie nicht einen ganz alten, einen abgenützten Ball übrig ?«
    »Gine !« rief Kam wieder, »du kannst doch nicht...«
    »Lassen Sie nur, gnädige Frau«, sagte der Chef, »ich überlege bereits .« Dann rief er den Verkäufer zu sich und sagte ihm etwas. Der Verkäufer ging ins Magazin, von dort kam er nach einiger Zeit mit einem funkelnagelneuen, prall aufgepumpten Fußball zurück.
    Der Chef nahm ihn an sich und überreichte ihn Gine. »Den bekommen Sie. Ich glaube nicht, daß es ein schlechter Ball ist. Sogar unsere Nationalmannschaft spielt mit Bällen dieser Firma .«
    »Nein«, jauchzte Gine erfreut. »Sie bekommen bestimmt eine Ansichtskarte aus dem Lager, wirklich, das verspreche ich Ihnen .«
    Tante Kam schämte sich wegen Gine, und Immerfroh wußte nicht recht, was er sagen solle. Plötzlich faßte er einen Entschluß.
    »Bringen Sie bitte noch ein drittes Zelt, den Rest bezahle ich .«
    »Das kommt gar nicht in Frage«, sagte nun Kam, »dazu habe ich mich bereits entschlossen. Ich zahle den Rest für das dritte Zelt .«
    »Das geht doch nicht«, sagte Immerfroh.
    »Darf ich etwas sagen ?« fragte Gine. »Wie wäre es, wenn jeder die Hälfte des Restes zahlte .«
    »Gut«, sagte Kam.
    »Aber nur als Notlösung«, meinte Immerfroh.
    So ging der Verkäufer um ein drittes Hauszelt. Der Chef aber suchte etwas in einem Regal. Er kam mit drei bunten Wimpeln zurück. Auf dem ersten war eine segelnde Schwalbe, auf dem zweiten ein herabstoßender Falke und auf dem dritten ein springender Panther.
    »Zu einem Lager gehören auch Wimpel«, sagte er lächelnd. »Darf ich mich jetzt verabschieden ?« Er verbeugte sich zu Tante Kam hin, dann zu Immerfroh, schließlich reichte er Gine die Hand und gab ihr die Wimpel.
    »Sie sind wirklich riesig nett«, dankte Gine, »ich werde meiner Klasse sagen, sie soll nur bei Ihnen einkaufen .« Nun wurde noch das dritte Zelt begutachtet. Auch hier war kein Fehler zu finden.
    »Darf ich einpacken ?« fragte der Verkäufer. »Bitte«, sagte Tante Kam. »Sind Sie zufrieden ?« fragte sie dann Immerfroh.
    Immerfroh nickte. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich, ich bin wirklich froh, das ist, das ist wie...«
    »Weihnachten«, sagte Gine.
    »Ganz richtig«, nickte Immerfroh.

    Zum Turnen ging man diesmal auf die Fußballwiese. Georg trug einen Ball, Hans ein Futteral aus Zeltleinen, durch das man runde Stäbe spürte. Max aber hatte sich eine Tasche auf die Schulter gepackt und schritt schweigend neben Hans. Immerfroh beobachtete die beiden belustigt. Sie ahnten ja nicht, was er gerade mit ihnen vorhatte.
    »Kreis bilden !« befahl Immerfroh auf der Fußballwiese. »Hans und Max zu mir! Georg behält einstweilen den Fußball .«
    Immerfroh knöpfte die Leinentasche auf, zog das Zelt heraus und breitete es ins Gras.
    Durch den Kreis ging ein Raunen. Max starrte auf die Zeltleinwand und warf dann einen verstohlenen Blick zu Hans.
    Hans kratzte sich hinter dem Ohr und sah zu Max hinüber. Als ihre Blicke einander begegneten, sahen sie schnell wieder auf das ausgebreitete Zelt.
    Nun holte Immerfroh aus dem Leinenfutteral die Zeltstangen, setzte sie zusammen und gab Hans und Max je einen Zeltstab. Dann nahm er die Firststange und setzte auch die zusammen.
    »Ihr müßt näher Zusammenkommen, ihr beiden«, sagte Immerfroh, »die Firststange ist nicht länger .«
    Zögernd rückten Hans und Max näher.
    »Noch näher! Ihr seht doch, daß die Firststange nicht länger ist .«
    Noch ein Schritt auf beiden Seiten, und Immerfroh konnte die Zapfen der Zeltstangen in die Öse der Firststange schieben.
    »So, das wäre geschafft. Nun haltet die Stangen, und wir geben das Zelt darüber .«
    Hans und Max knieten sich hin, damit man das Zelt leichter über die aufgestellten Stangen heben konnte. Es klappte wunderbar. Immerfroh fügte auch die Zeltösen an beiden Seiten des Firstes in die Zapfen der Zeltstange, dann ging er um das Zelt herum, zog die Schnüre an und legte zu jeder Schnur einen Zeltpflock. Dann wurden die Pflöcke eingeschlagen, die Schnüre gespannt, und auf der Fußballwiese stand ein nagelneues Hauszelt Marke »Gipfelzelt«, bestaunt und bejubelt von den Buben.
    »Jetzt habt ihr also gesehen, wie man ein Zelt aufstellt«, sagte Immerfroh, »und nun wollen wir Völkerball spielen .«
    Einige Hände fuhren hoch. Immerfroh wußte, daß

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