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Zenjanischer Lotus (German Edition)

Zenjanischer Lotus (German Edition)

Titel: Zenjanischer Lotus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raik Thorstad
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Narbe.
    Kraftlos fiel er hinten über, wurde aufgefangen und ekelte sich vor sich selbst. Verlor endgültig den Verstand.
    Sothorn tobte. Wie ein Fuchs in der Falle suchte er spuckend und beißend nach einem Ausweg aus seinem Dilemma. Unkontrolliert schlug er um sich, um sich zu befreien. Zwei, drei Mal traf er
auf Widerstand, obwohl er nicht mit Sicherheit sagen konnte, wen oder was er getroffen hatte.
    Geryim? Sich selbst? Die Wand?
    Der Griff um seine Schultern lockerte sich unmerklich, aber es reichte, um sich kopfüber nach vorne zu werfen und zurück in seine Ecke zu flüchten.
    Haut auf Stein.
    Sothorn wollte zur Ruhe kommen. Und wenn der einzige Weg in den Schlaf war, seinen Schädel am Felsen einzuschlagen, dann war er einverstanden.
    Weder spürte er den Schmerz, als er seine Stirn gegen das Gestein schmetterte, noch sah er das Blut, das aus der aufgeplatzten Haut über seine Augen rann. Die Benommenheit, die nach
ihm griff, begrüßte er wie einen alten Freund.
    Ein Schlag, zwei.
    Dann wurde er brutal gepackt und auf den Rücken geworfen. Seltsamerweise hörte er Geryims Stimme ganz deutlich, als dieser schrie: „Kara, es geht nicht mehr. Lauf zu Janis und
sag ihm, dass es soweit ist.“
    „Was ist soweit?“, erwiderte eine Frauenstimme von draußen.
    „Er schlägt sich den Schädel ein. Lauf!“
    Geryims Grollen tat Sothorn in den Ohren weh. Er wehrte sich, realisierte nach und nach, dass er auf dem kalten Stein lag und der Wargssolja über ihm kauerte.
    Mit Armen und Beinen gleichermaßen hielt er Sothorn unten, während er murmelte: „Ganz ruhig. Janis kommt gleich und bringt dir etwas. In Ordnung? Shh ... versuch dich zu
beruhigen.“
    Ein heftiger Krampf fuhr durch Sothorns Muskeln und sorgte dafür, dass er sich gegen seinen Willen aufbäumte und schüttelte. Sein Verstand wusste, dass es zu früh war, um
erneut Lotus einzunehmen. Aber wer war er, dass er gegen das Reißen in seinem Körper anreden wollte? Wer war er, dass er der Einschätzung der Bruderschaft nicht folgte?
    Der Gedanke, in naher Zukunft den Lotus über seine Zunge rinnen zu spüren, war erhebend. Er wollte es, brauchte es. Liebte Geryim, weil er es ihm geben wollte.
    „So ist es gut. Nicht mehr lange und es geht dir besser.“
    „Sag ihm, er soll sich beeilen“, flehte Sothorn mit tauber Zunge. „Ich kann nicht mehr ...“
    „Ich weiß.“ Vorsichtig lockerte Geryim den Griff um die bebenden Schultern und setzte dazu an, sacht über Sothorns Oberarme zu streifen. „Wir helfen dir.“
    Der Körper des anderen Assassinen gab Wärme ab. An Sothorns Beinen und Armen wurde es heiß, bis er glaubte, unter der ungebetenen Berührung zu verglühen. Unruhig warf
er den Kopf hin und her.
    Blut sickerte auf den Felsen, bis Geryim sein Hemd auszog und auf die Wunde presste: „Du hast dir ein hübsches Loch in den Kopf gehämmert. Lieg ruhig, dann lässt die Blutung
nach.“
    Die Zeit rekelte und streckte sich sadistisch, während Sothorn zitternd auf dem Rücken lag. Geryims Stimme legte sich über ihn wie die berauschende Wirkung eines starken
Weins.
    Wahllos flüsterte er auf Sothorn ein, erzählte ihm, dass Kopfwunden immer stark bluteten, dass er sich keine Sorgen machen müsse, dass jeden Moment Hilfe käme, dass er bald
schlafen könne. Dass sie alle an diesem Punkt gewesen wären und es alle geschafft hätten. Er solle Mut schöpfen, es wäre immerhin schon der elfte Tag. Und danach würde
er die Welt mit neuen Augen sehen und wissen, dass es sich gelohnt hätte.
    Sothorn wollte protestieren, aber bevor er die Kraft aufgebracht hatte, stöhnte die Tür in ihren Angeln, als sie gewaltsam aufgerissen wurde.
    Auf einmal waren sie zu dritt. Janis kniete an Sothorns Seite nieder.
    Er griff mit von der Arbeit auf dem Schiff rauen Fingern nach dessen Gesicht und sah Geryim an: „Bist du dir sicher?“
    Schweigend hob der Wargssolja sein Hemd, dessen grober Stoff feucht schimmerte, und deutete auf die klaffende Wunde auf Sothorns Stirn. Zischend atmete Janis ein.
    Indessen kämpfte Sothorn eine seiner Hände frei und griff damit nach Janis, zerrte an seinem Handgelenk, flüsterte ein heiseres „Bitte“.
    „Es geht nicht mehr“, raunte Geryim. In seinem Bemühen, leise zu sprechen, brach seine Stimme.
    „Du weißt, dass wir diesen Weg nur ein einziges Mal beschreiten können.“
    „Ja, das weiß ich.“
    Nachdenklich wiegte Janis den Kopf: „Es ist früh. Früher als bei anderen.“
    „Das weiß ich selbst, aber

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