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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ziemlich betrunken aus. König Oary gefiel es, und er klatschte in die fetten Hände.
    Arnolde und Irene aßen etwas zurückhaltender, doch die Körpermassen des Zentauren verlangten nach großen Nahrungsmengen, und er kam gut voran. Irene, so schien es, liebte Puddinge, und zierte sich nicht allzulange.
    »Zmc vgn Ihfgs xnt ad, ezhy czlrdk?« fragte König Oary Irene freundlich.
    Hoppla – sie aßen ja am anderen Ende der Tafel, und der König war außerhalb des magischen Feldes. Doch Arnolde hatte das Problem sofort erkannt und beugte sich vor, so daß der König sich wieder im Einflußbereich seiner Magie befand.
    Auch Irene hatte gemerkt, was los war. »Habt Ihr mit mir gesprochen, Euer Majestät?« fragte sie schüchtern. Dor mußte zugeben, daß sie sich recht maidenhaft benehmen konnte, wenn sie nur wollte.
    »Selbstverständlich. Was für andere schöne Damselln gäbe es denn in diesem Saal?«
    Sie errötete etwas und blickte um sich, wie um nach anderen Mädchen Ausschau zu halten. Sie wurde immer geübter. »Vielen Dank, Majestät.«
    »Von welcher Linie stammt Ihr ab?«
    »Oh, ich bin König Trents Tochter.«
    Der König nickte weise. »Ich bin sicher, daß Ihr hübscher seid als Eure Mutter.«
    Hatte das etwas Bestimmtes zu bedeuten? Dor aß weiter und hörte zu, in der Hoffnung, daß Irene diesem fetten Monarchen vielleicht einige nützliche Informationen entlocken konnte. Irgendwas hier war sehr seltsam, aber er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte, ohne weitere Informationen zur Verfügung zu haben.
    »Habt Ihr Nachricht von meinen Eltern?« fragte Irene und war so klug, den König dabei gewinnend anzulächeln. Einmal mehr mußte Dor seine unvernünftige Eifersucht unterdrücken. »Ich mache mir ja solche Sorgen um sie.« Und sie zog eine allerliebste Schnute. Dor hatte das noch nie bei ihr beobachtet. Es mußte neu sein.
    »Meine Gefolgsleute sind gerade dabei, das Neueste über sie auszuspionieren«, versicherte ihr der König. »Schon bald müßten wir alle Nachrichten erhalten, die es in diesem Fall gibt.«
    Arnolde warf Dor mit flüchtigem Stirnrunzeln einen Blick zu. Er traute Oary immer noch nicht.
    »Erzählt mir von Onesti«, bat Irene fröhlich. »Es scheint ja solch ein hübsches Königreich zu sein!«
    »O ja, das ist es auch«, meinte der König und richtete dabei seinen Blick auf das, was von ihren Beinen zu sehen war. »Zwei prächtige Burgen und mehrere Dörfer, sowie einige äußerst nette Berge. Seit Jahrhunderten haben wir die Wilden abgewehrt. Vor zweitausend Jahren war dies das Kernland der Streitaxtmenschen, der Cimmerer. Dann kamen die Skythen auf ihren Pferden und trieben die nichtberittenen Cimmerer nach Süden ab. Man hatte vorher in diesem Land keine Pferde gekannt, und so erschienen sie uns wie Ungeheuer aus einem Fabelland.«
    Der König hielt inne, um einen weiteren Pudding zu vertilgen. Ungeheuer aus einem Fabelland – konnte das eine Anspielung auf Xanth sein? Vielleicht, so überlegte Dor, hatten ja einige der Nachtmähren einen Ausgang entdeckt und waren mundanisch geworden, die Vorfahren der heutigen Tagpferde möglicherweise. Das war eine reizvolle Spekulation.
    »Aber hier in den Bergen«, nahm der König wieder das Wort auf und wischte sich etwas Pudding aus dem Schnurrbart, »blieb das alte Reich bestehen. Viele Jahrhunderte später haben die Sarmatier die Skythen vertrieben, aber diese Festung haben sie nicht einnehmen können.« Er rülpste zufrieden. »Dann kamen die Goten – doch immer noch verteidigten wir die Grenze. Schließlich kamen die schrecklich zivilisierten Römer aus dem Süden und die Hunnen aus dem Osten…«
    »Ach ja, die Hunnen«, meinte Irene als wisse sie Bescheid.
    »Doch Onesti überlebte auch das, in seinen hohen Bergen, wenn uns auch ringsum die Barbaren bedrängten«, schloß der König. »Natürlich mußten wir gelegentlich Tribut zahlen, das war ein notwendiges Übel. Unser Handel ist allerdings recht eingeengt. Wenn wir mit den Barbaren zuviel Handel betrieben, würde es mit Sicherheit Ärger geben. Und doch müssen wir Handel betreiben, wenn wir überleben wollen.«
    »Mein Vater ist gekommen, um Handelsbeziehungen mit Euch aufzunehmen«, warf Irene ein.
    »Vielleicht wurde er ja von den schrecklichen Khazaren oder ihren magyarischen Vasallen abgefangen«, meinte König Oary. »Ich habe gelegentlich mit ihnen zu tun gehabt. Es sind wilde, gerissene Schurken, die ständig hinter Beute her sind. Zufällig spreche ich ihre

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