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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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verzog sich in den Schatten. »Da kommt jemand.«
    Irene ließ Dors Hand fahren, und er zog seinen Arm wieder aus der Mauerritze. Der Arm war ziemlich steif, aber Dor bereute nichts. Es war schon in Ordnung, mit Irene verlobt zu sein. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, daß sie eine recht gute Frau für ihn abgeben würde. Sie würde zwar ziemlich viel mit ihm zanken, aber daran war er bereits gewöhnt, denn das tat seine Mutter Chamäleon auch, wenn sie gerade in ihrer schlauen Phase war. Eine schlaue Frau, die zankte, war gar nicht wirklich schlau, aber das konnte ihr niemand beibringen. Wie ihre fürchterliche Mutter besaß auch Irene einen Sinn für die Würde des Amtes. Königin Iris richtete ihre Gemeinheiten niemals direkt gegen den König.
    Sollte Dor jemals wirklich und nicht nur nominell König werden, würde Irene niemals danach trachten, seine Macht zu untergraben. Das war vielleicht noch wichtiger als ihr Aussehen. Aber er mußte zugeben, daß sie einen höchst interessanten Körper bekommen hatte. Diese Berührungen, mit denen sie ihn aufgestachelt hatte, waren, wie Grundy so scharfsinnig bemerkt hatte, auf geradezu bewundernswerte Weise effektiv gewesen. Offensichtlich hatte sie darauf abgezielt, ihn zum Jasagen zu verführen – und es war ihr gelungen.
    Wie die Gorgone bereits angedeutet hatte, hatte Irene ihn schon ziemlich fest im Griff. Worauf die Gorgone nicht hingewiesen hatte, das war die Tatsache, daß eine solche Gefangenschaft für den Gefangenen höchst angenehm sein konnte, wie eine warme Jacke an einem kalten Tag. Der Gute Magier Humfrey war im Augenblick zweifellos ein glücklicher Mann, trotz aller Einwände. Tatsächlich war die Abneigung der Männer gegen die Ehe ähnlich Irenes Abneigung dagegen, daß man ihre Beine beäugte – mehr Schau als Ernst.
    Dor wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Mundanier eintrafen. Es waren drei Wächter, von denen einer eine Brechstange dabei hatte. Sie blieben vor Irenes Zelle stehen und stemmten den Sperrbalken mit der Stange empor. Ohne dieses Werkzeug ließ sich die Tür offenbar nicht öffnen.
    Einer der Wächter trat ein und packte Irene. Sie leistete keinen Widerstand; wie Dor wußte auch sie, daß es nun zu dem erwarteten Verhör gehen würde. Sie würde versuchen so zu antworten, daß man sie in Arnoldes Stall brachte, und sei es nur, um zu beweisen, daß sie log. Dann würde sie den Balken an der Tür des Zentauren hochheben oder irgendeine verheerende Pflanze zum Wachsen bringen können…
    Nur daß sie keinen Samen zur Verfügung hatte! »Grundy!« flüsterte er. »Such Irenes Samen! Sie braucht sie.«
    »Ich versuch’s.« Der Golem krabbelte durch eine Ritze und war verschwunden.
    Nun betrat König Oary das Gewölbe. »Rn xnt’qd sgd Jhmf’r cztfgsdq«, sagte er. »Vgzs hr xntq lzfhb?«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Irene.
    »Seine Majestät König Oary fragt Euch nach dem Wesen Eurer Magie«, erklärte einer der Wächter. Er sprach zwar mit schwerem Akzent, war aber einigermaßen zu verstehen.
    »Wieso beherrscht Ihr die Sprache von Xanth?« fragte sie überrascht. »Wie kann das denn sein?«
    »Das braucht Ihr nicht zu wissen«, erwiderte der Wächter. »Beantworte nur die Frage, Maid!«
    Also sprach einer der Mundanier Xanthisch! Dors Verstand begann fieberhaft zu arbeiten. Das erklärt zwar das Belauschen – aber wie konnte der Mann es gelernt haben, so wenig es auch sein mochte? Er mußte in Kontakt zu Leuten aus Xanth gestanden haben.
    »Stipp doch deine Nase in den Abfluß!« gab Irene zur Antwort.
    Dor zog eine Grimasse. Sie spielte möglicherweise ein wenig zu hoch!
    »Der König wird Gewalt anwenden«, warnte der Mann. »Es ist besser, du antwortest, Schlampe.«
    Irene sah eingeschüchtert aus, was sie vielleicht auch wirklich war, doch diese beleidigende Bemerkung machte sie wütend. »Dann antworte du zuerst, Froschnase!« schlug sie einen Kompromiß vor.
    Der Wächter kam offenbar zu dem Schluß, daß Verhandlungen im Augenblick das Klügste waren. »Ich habe einen Spion aus deinem Land kennengelernt, Hure. Ich lerne schnell Sprachen. Er hat es mir beigebracht. Danach ist er nach Xanth zurückgekehrt.«
    »Um meinem Vater, König Trent, Meldung zu machen!« rief Irene. »Ihr habt ihm ein Handelsabkommen versprochen, wenn er selbst käme, um es auszuhandeln, nicht wahr, du Buschklepper?«
    »Jetzt bist du mit dem Antworten an der Reihe, Mieze«, erwiderte der Mann.
    »Also gut, du trübe Tasse. Meine Magie

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