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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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besteht darin, Pflanzen wachsen zu lassen. Ich kann aus einem Samen in wenigen Augenblicken einen ganzen Baum hervorwachsen lassen.«
    Dor spähte hinaus. Er konnte das Gesicht des Mannes zwar nicht gut sehen, war aber sicher, daß er einen wissenden Ausdruck zur Schau stellte. Der Lauscher glaubte, er wisse es besser, aber er wollte sein Lauschen nicht verraten, also mußte er dem König das Gesagte übersetzen. »Rgd fzud sgd khd«, sagte er.
    »H vzms sgd sqtsg!« schnappte Oary.
    »Seine Majestät glaubt, daß ihr uns in die Irre führen wollt«, dolmetschte der Wächter. »Was ist deine wirklich Magie?«
    »Was kümmert das den alten Fettsack? Im Augenblick übe ich überhaupt keine Magie aus.«
    »Als du angekommen bist, habt ihr aber Magie besessen, du Luder. Der Oger hat unser Tor mit unnatürlicher Kraft aus den Angeln gehoben, und ihr habt alle unsere Sprache gesprochen. Was ist mit eurer Magie passiert?«
    Die Sprache! Dor verwünschte sich dafür, daß er dieses Detail übersehen hatte. Das hatte ihr Geheimnis natürlich preisgegeben! König Trent hatte bestimmt einen Dolmetscher benutzt – wahrscheinlich eben diesen Mann hier –, und die Fähigkeit von Dors Gruppe, mit ihm in unmittelbaren Kontakt zu treten, hatte den gerissenen König Oary bestimmt sofort mißtrauisch gemacht. Er hatte ihre Magie in Aktion gesehen, und nun wollte er wissen, wie sie funktionierte.
    »Na ja, wenn du mir ein paar Samen bringst, du Schlägertype, kann ich’s ja mal überprüfen«, sagte Irene. »Ich glaube schon, daß ich noch Pflanzen wachsen lassen kann, wenn ich dafür nur den geeigneten Ort finde.«
    Welch ein Segen! Sie versucht immer noch, zum Stall zu gelangen, wo sie ihr Talent wirklich unter Beweis stellen konnte.
    Doch der Mundanier meinte, es besser zu wissen. »Wenn der König sagt, daß du lügst, dann lügst du auch, Metze«, fauchte er. »Ich frage dich noch einmal: Was ist deine wirkliche Magie? Kannst du vielleicht in Zungen reden und andere dazu bringen, dasselbe zu tun?«
    »Natürlich nicht, du Verbrecher! Sonst brauchtest du doch wohl nicht Seine Erbärmlichkeit König Puddingbauch hier zu dolmetschen, oder? Ich kann nur Pflanzen verzaubern.«
    »Rgd vhkk mns sdkk«, teilte der Wächter dem König mit.
    »Vd rgzkk lzjd ghl sdkk«, entgegnete der König. »Snqstqd gdq hm eqnms ne ghl.«
    Die beiden anderen Wächter packten Irene an den Armen und schleiften sie direkt vor Dors Zellentür. »Prinz Dor!« rief der Dolmetscher. »Ihr werdet unsere Fragen beantworten, sonst seht selbst, was wir tun werden!«
    Dor schwieg, unsicher, was er tun sollte.
    »Qho nee gdq bknsgdr«, befahl der König.
    Die beiden Wächter rissen Irene die Jacke und den silberumrandeten Pelz vom Leib, während sie sich heftig wehrte und sie unflätig beschimpfte. Dann legte der Dolmetscher seine Hand an ihren Kragen und riß brutal daran. Die Bluse wurde aufgerissen und entblößte ihren schönen Busen. Irene, die von dieser plötzlichen Gewaltanwendung schockiert war, ruderte mit den Armen, doch die beiden Männer hielten sie mit eisernem Griff fest.
    »Vdkk, knnj zs sgzs!« rief der König bewundernd. »H sgntfgs nmkx gdq kdfr vdqd fnnc!«
    Dor verstand zwar kein Wort, doch der Sinn dieser Bemerkung blieb ihm nicht verborgen. König, Dolmetscher und beide Wächter starrten Irenes entblößten Leib an. Dor tat das gleiche. Er hatte geglaubt, daß Irene der Gorgone, was die äußeren Formen anging, nicht ebenbürtig wäre, doch seit seinem letzten Einblick hatte sie erheblich zugelegt. Er hatte sie zwar während ihrer Zankerei im Graben wahrnehmen können, doch damals hatte es einige Ablenkungen gegeben. Während ihre Reise gen Süden zur Zentaureninsel hatte Irene sich ziemlich zurückgehalten; vielleicht hatten ihre ausgezeichneten Beine seine Aufmerksamkeit auch von anderen Partien abgelenkt. Nun mußte er plötzlich feststellen, daß sie die körperliche Reife nicht erst noch vor sich hatte – sie war bereits soweit.
    Gleichzeitig war Dor außer sich vor Wut. Sein Zorn richtete sich gegen den König und seine Getreuen, weil sie Irene auf diese Weise mit Gewalt bloßgestellt hatten. Er beschloß, ihnen überhaupt nichts zu sagen.
    »Gd khjdr gdq, xnt snkc ld«, sagte der König. »H bzm rdd vgx! Sgqdzsdm gdq zmc gd’kk szkj.«
    Der König plante irgend etwas Abscheuliches! Dor wagte gar nicht sich auszumalen, was der König Irene antun könnte. Er konnte es nicht zulassen, daß Irene etwas zustieß.
    Der Dolmetscher stellte

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