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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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bitten. Ihr hättet eigentlich woanders untergebracht we r den sollen.«
    Dor sprang hastig auf und klopfte sich die Halme von seinen zerknitterten Kleidern, während Irene ihren Rock glattstrich und sich das braune Heu aus ihrem grünen Haar bürstete. »Ältester, wir sind so froh, aus dem Meer gerettet, beköstigt und untergebracht worden zu sein, daß uns diese Unterkunft wie ein Palast erscheint. Wir werden mit Freuden unsere Pflicht erfüllen und danach wieder nach Hause reisen. Dies war nie als offizieller Besuch gedacht. Der Stall hat uns voll und ganz genügt.«
    Der Zentaur entspannte sich. »Ihr seid äußerst großmütig, Euer Majestät. Wir haben verschiedenartige Häuser für die verschi e densten Gäste. Ich fürchte, daß wir einen Fehlerteufel im Pr o gramm haben. Wir versuchen zwar ständig, sie abzuwehren, aber sie schleichen sich immer wieder ein.
    Kommt«, fuhr er fort. »Wir haben Kleider und Nahrung für Euch bereitgestellt.« Er hielt inne. »Da ist noch eine Sache. Einige von uns waren auf der Hochzeit des Guten Magiers. Sie berichten, daß Ihr Euch unter härtesten Bedingungen ausgezeichnet gehalten habt. Der Magier Humfrey wollte Euch eigentlich etwas überre i chen. Offenbar haben die Ereignisse ihn abgelenkt.« Der Zentaur lächelte beinahe.
    »Manchmal neigt er ein wenig zur Vergeßlichkeit«, sagte Dor und erinnerte sich daran, wie Humfrey es unterlassen hatte, den menschlichen Ältesten von König Trents Expedition Bericht zu erstatten.
    »Deshalb hat die Gorgone unsere Vertreter gebeten, Euch diesen Gegenstand zu übergeben.« Gerome hielt ihm einen kleinen G e genstand entgegen.
    Dor nahm ihn an. »Danke, Ältester. Äh, was ist denn das?«
    »Ein magischer Kompaß, glaube ich. Bemerkt bitte, daß die N a del direkt auf Euch zeigt – auf den einzigen Magier auf der Insel.«
    Dor musterte den Kompaß. Er bestand aus einer Scheibe, auf der eine leuchtende Nadel schimmerte. »Der zeigt aber gar nicht auf mich.«
    Gerome blickte auf das Gerät. »Tatsächlich. Aber ich bin mir s i cher, daß er es gerade noch getan hat. Deshalb war ich mir ja auch sicher, daß er seine Bestimmung erreicht hat. Vielleicht habe ich sein Prinzip mißverstanden. Es ist möglich, daß er nur auf Euch gezeigt hat, um uns die Suche nach Euch zu erleichtern. Das hat er gestern nachmittag jedenfalls getan.«
    »Das wird es sein!« stimmte Dor ihm zu. Der Gute Magier hatte vielleicht das Fiasko des Sturms vorhergesehen und ihm genau den Gegenstand schicken lassen, der ihm unweigerlich Hilfe bringen würde. Humfrey war manchmal ziemlich komisch, oft stellten sich seine Handlungen erst im nachhinein als sinnvoll heraus. Dor steckte den Kompaß in seine Tasche zu den Diamanten und dem Sonnenstein und wechselte das Thema. »Und wie geht es Chet?«
    Gerome furchte die Stirn. »Ich bedaure berichten zu müssen, daß er sich noch nicht gänzlich erholt hat. Anscheinend wurde er am Rande der magischen Zone gebissen…«
    »Das stimmt.«
    »Da hat er sich wohl eine mundanische Infektion zugezogen. Die ist resistent gegen magische Heilungen. Vielleicht war es aber auch nur die Verzögerung bei der Anwendung des Elixiers, das wissen wir nicht genau. Am Rande der magischen Zone geschehen sel t same Dinge. Er schwebt zwar nicht in Lebensgefahr, aber ich fürchte, daß es eine Weile dauern wird, bevor sein Arm gänzlich wiederhergestellt ist.«
    »Vielleicht können wir ihm zu Hause auf Schloß Roogna helfen«, meinte Dor beunruhigt. »Er ist unser Freund. Ohne ihn hätten wir es nicht bis hierher geschafft. Ich fühle mich verantwortlich…«
    »Er darf sich auf keinen Kampf mehr einlassen, bevor er sich e r holt hat«, warf Gerome ernst ein. »Es wäre alles andere als klug, eine magieresistente Erkrankung zu unterschätzen. Kommt – er erwartet Euch zum Frühstück.«
    Auf dem Weg zum Frühstück bestand Gerome darauf, daß sie sich beim zentaurischen Tuchhändler neu einkleideten. Dor erhielt helle neue Hosen, ein Hemd und eine Jacke, alles feingesponnen und bequem. Irene bekam ein Kleid, das ihr sehr gut stand, o b wohl es nicht in ihrem gewöhnlichen Grünton gehalten war. Selbst Krach und Grundy wurden mit schönen neuen Jacken ausgestattet. Der Oger hatte noch nie Kleidung getragen, doch seine Jacke war so hübsch, daß er sie voller Stolz annahm.
    »An diesem Stoff ist irgend etwas Magisches«, bemerkte Irene.
    Gerome lächelte. »Wie ihr wißt, sehen wir persönliche magische Talente nur mit Mißfallen. Aber wir

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