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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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machen. Er berichtete, daß der kürzeste Weg der Tunnel sei, den die Sonne bei ihrer Rückkehr aus dem Ozean benutzte und in dem sie sich unterwegs auch abtrocknete und wieder auflud. Tag s über, während die Sonne ihn nicht benutzte, war er frei; sie kon n ten ihn einfach entlanggehen.
    »Aber das würde uns doch gen Westen führen!« protestierte Ir e ne. »Mein Vater hat Xanth aber in nördlicher Richtung verlassen.«
    Dem mußte Dor beipflichten. »Die übliche Strecke nach Mu n dania führt durch den Nordwestisthmus. Dort müssen wir hin, um vielleicht seine Spur aufzunehmen. Den Sonnentunnel können wir nicht benutzen. Aber bis zum Isthmus ist es eine weite Reise, und ich glaube nicht, daß wir noch einmal die Küste entlangreisen sol l ten. Wenn wir Pech haben, kommen wir vielleicht nie am Ziel an. Gibt es keine besseren Vorschläge?«
    »Nun, für morgen sind kurze Regenschauer angezeigt«, sagte A r nolde. »Da müßte es auch einen Regenbogen geben. Im Archiv gibt es einen Zauber, mit dessen Hilfe man auf einem Regenbogen schreiten kann. Es geht sehr schnell, denn Regenbögen halten nicht lange an. Außerdem ist da allerdings noch ein Risiko.«
    »Geschwindigkeit ist genau das, was wir brauchen«, sagte Dor, der sich an seine Traumvisionen erinnerte, die von einer gewissen Dringlichkeit geprägt gewesen waren. »Ich glaube, daß König Trent in Schwierigkeiten steckt und möglichst bald gerettet werden sollte. Vielleicht nicht unbedingt sofort oder morgen, aber ich glaube kaum, daß wir es uns leisten können, einen Monat zu wa r ten.«
    »Außerdem gibt es da das Problem, den Regenbogen zu erkli m men«, meinte Arnolde. Jetzt, da er den widerlichen Gedanken an seine eigene Magie akzeptiert hatte, stellte sich sein Verstand recht willig auf die Lage ein. Vielleicht lag es ja daran, daß er es gewohnt war, mit Informationen umzugehen und sie zu ordnen. »Die Magie eines Regenbogens besteht ja unter anderem darin, daß er von allen Beobachtern aus gleich fern zu sein scheint, wobei seine be i den Enden in gleicher Entfernung von ihnen im Norden und S ü den den Boden berühren, egal, wo sie auch stehen mögen. Wir müssen seine Steigung erklimmen, um dann auf der anderen Seite schnell hinunterzurutschen, bevor er verblaßt.«
    »Die Salbe!« sagte Grundy. »Wir können eine Rauchsäule zu e i ner Wolke emporsteigen lassen, um von dort aus zur Spitze des Regenbogens emporzulaufen, sofern wir früh genug anfangen, bevor sich der Regenbogen gebildet hat.«
    »Ihr versteht mich nicht«, wandte der Zentaur ein. »Wenn wir die Wolke besteigen, wird er uns immer noch genausoweit entfernt erscheinen wie vorher. Einen Regenbogen einzufangen ist eines der schwierigsten Unterfangen überhaupt.«
    »Das sehe ich ein«, murmelte Dor. »Wie können wir einen ei n fangen, wenn er ständig zurückweicht?«
    »Erstick den Blick«, schlug Krach vor und bedeckte seine ries i gen Augäpfel mit seinen behandschuhten Fäusten.
    »Natürlich, das Ungeheuer hat recht!« sagte Arnolde, ohne Krach, den er wohl für anstößig hielt, anzublicken. »Das ist die offensichtliche Lösung!«
    Für Dor war sie alles andere als offensichtlich. »Wie können wir denn zum Regenbogen gelangen, wenn wir unsere Augen bed e cken?«
    »Wenn man ihn nicht ansieht, kann er einem wohl kaum weit entfernt erscheinen«, meinte Arnolde.
    »Ja, aber…«
    »Ich verstehe«, sagte Grundy. »Wir stellen fest, wo er ist, schli e ßen die Augen und gehen auf ihn zu. Dann kann er nicht zurüc k weichen, weil wir ihn gar nicht sehen. Sehr einfach.«
    »Aber irgend jemand muß ihn trotzdem ansehen, sonst ist er ü berhaupt nicht da«, warf Irede ein. »Oder?«
    »Chet kann ihn anblicken«, sagte Grundy. »Der kommt ja sowi e so nicht mit.«
    Dor traute diesem Plan nicht ganz, doch die anderen schienen damit einverstanden zu sein. »Dann legen wir uns heute nacht am besten schlafen und warten ab, was morgen geschieht«, sagte er und hoffte, daß dies alles auch wirklich einen Sinn ergeben würde.
     
    Sie schliefen lange, doch das war nicht weiter schlimm, weil die kurzen Regenschauer erst am späten Vormittag zu erwarten waren. Arnolde informierte die Ältesten pflichtschuldig über seine Lage; wie erwartet, ermunterten sie ihn dazu, die Insel für immer zu verlassen, sobald es nur ging, ohne direkt auf den Grund dafür einzugehen, aus dem er plötzlich seine Stellung in ihrer Gemei n schaft verloren hatte. Magier waren hier unerwünscht; in seiner Gegenwart

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