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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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mir selbst recht merkwürdig, daß Ihr Euch so plötzlich als Magier herausgestellt haben sollt, wo derartige Kräfte in der Regel doch von Geburt an zu einem gehören.«
    »In der Tat!« stimmte Arnolde ihm eifrig zu. »Ein Instrumente n defekt, das ist wohl die einfachste Erklärung. Natürlich hätte ich mich nicht plötzlich als Magier entpuppen können, nachdem ich neunzig Jahre lang friedlich und völlig unmagisch vor mich hin gelebt habe.«
    Wenigstens in einem Punkt hatten sie also richtig geraten: Der Zentaur war beinahe ein Jahrhundert alt. »Ich glaube, wir können jetzt genausogut zurückkehren«, beschloß Dor. »Wir mußten uns ein Floß ausleihen, um Euch zu verfolgen, und sein Besitzer wird sich ziemlich aufregen, wenn es zu lange verschwunden bleibt.«
    »Darüber braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen«, erwiderte Arnolde, der in seiner Erleichterung beinahe herzlich wurde. »Die Flöße gehören allen, jeder kann sie benutzen, wie es ihm gefällt. Allerdings würde man sich Sorgen machen, wenn eines davon verschwände oder beschädigt würde.«
    Sie gingen zum Strand zurück. Die magische Laterne erhellte i h ren Weg. Als sie sich den Flößen näherten, sahen sie Krach, der in jeder Hand einen Felsbrocken hielt und mit angewiderter Miene, die ihn noch häßlicher machte als sonst, versuchte, sie zu ze r trümmern.
    Plötzlich zerbröckelten die Steine. »Wieder Kraft, jetzt g e schafft!« röhrte der Oger, als das Gestein zu Sand zerrieselte.
    »Das hättest du nie geschafft, wenn die Magie nicht zurückg e kehrt wäre, du Riesendämlack«, grollte der Sand.
    »Die Magie ist zurückgekehrt, ja. Aber erst jetzt?« fragte Dor, in dessen Hinterkopf irgend etwas rumorte.
    »Klar«, meinte der Sand. »Hättest dieses Muskelhirn von einem Tolpatsch mal sehen sollen! Ich dachte schon, ich hätte ihn erl e digt. Da kam die Magie zurück, im gleichen Augenblick wie ihr. Wirklich gemein!«
    »Die Magie… ist mit uns zurückgekommen?« stotterte Dor.
    »Bist du beschränkt oder einfach nur blöde?« fragte der Sand mit einem abfälligen Knirschen. »Habe ich doch gerade eben gesagt.«
    »Wann war die Magie denn schon einmal hier?« wollte Dor wi s sen.
    »Ist noch gar nicht lange her. Das kann dir Pferdehintern hier e r zählen, er war dabei, als sie kam.«
    »Du meinst, daß diese Insel normalerweise mundanisch ist?«
    »Klar, die war immer mundanisch, außer wenn der alte Hufkopp da war.«
    »Ich glaube, wir sind da auf etwas gestoßen«, meinte Grundy.
    Arnolde mustere ihn entsetzt. »Aber… wie kann denn… das ist doch lächerlich!«
    »Wir sind es Euch und uns selbst schuldig, dies zu überprüfen, so oder so«, erwiderte Dor. »Wenn die Macht der Magie mit Euch reist…«
    »Entsetzlich!« jammerte der Zentaur. »Das darf einfach nicht wahr sein!«
    »Machen wir noch einmal die Runde über die Insel«, schlug Dor vor. »Grundy, du gehst mit Arnolde und sprichst mit den Pflanzen und Tieren, die euch begegnen. Frag sie, wie lange es hier schon Magie gibt. Wir anderen verteilen uns und warten, bis Arnolde sich nähert. Wenn unsere Magie nachläßt, während er weg ist, und wi e derkehrt, wenn er sich uns nähert…«
    Murrend willigte der Zentaur ein. Er spurtete im Trott um seine Insel – er war doch noch recht gelenkig für sein Alter –, während der Golem auf seinem Rücken hockte.
    Kaum waren sie fort, als auch schon Dors Magie nachließ. Sein Sonnenstein strahlte kein Licht mehr ab, und er konnte auch nicht mehr mit unbelebten Gegenständen reden. Irene und Krach erging es ähnlich.
    Wenige Minuten später war der Rundgang vorbei. Sie tauschten sich über ihre Erfahrungen miteinander aus. »Bei uns herrschte die ganze Zeit Magie«, berichtete Grundy. »Aber die Pflanzen und Schellfische sagten alle übereinstimmend, daß sie erst mit uns zu ihnen gekommen sei.«
    »Als er fort konnt ich nicht reimen«, sagte Krach wütend. »War nichts wert, war fast zum Weinen!«
    Das war für einen Oger eine geradezu unglaubliche Qual. Dor hatte gar nicht gewußt, daß seine Reimerei mit Magie zu tun hatte. Vielleicht hatte die Enttäuschung ihn ja nur aus der Fassung g e bracht – oder aber die Magie hatte das Leben der Wesen Xanths weitaus stärker bestimmt und geformt als angenommen. Irenes Haar, Krachs Reime…
    »Meine Becherpetunie wollte überhaupt nicht wachsen«, sagte Irene. »Aber als der Zentaur näher kam, geriet sie ins Sprießen und war schon kurz danach sturzbetrunken.«
    »Und mein Talent

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