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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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erwartet hätte. »Dann weiter. Ich habe noch den bereits angesprochenen mysteriösen Motorradunfall in Schleswig-Holstein. Und wieder ist ein amerikanischer Offizier das Todesopfer. Jemand, den Sie, nehme ich an, auch nicht kennen, und Sie wissen natürlich auch nicht, zu welcher Sondereinheit er gehört hat oder warum er dort unterwegs war? Rein zufällig fliegt dann die Fabrik, vor deren Toren sich der Unfall ereignet hat, wenige Stunden später in die Luft. Wie war eigentlich Ihr Urlaub in den Staaten, Richter? Tragisch, wenn man so kurz hintereinander seine Freunde verliert. Leider fällt es mir außerordentlich schwer, Ihnen angemessen zu kondolieren.«
    Möglichst gelassen erwiderte Dirk den forschenden Blick und schwieg.
    Tannhäuser schob den Aktenordner zur Seite. »Als Letztes hätte ich noch den Verfassungsschutz im Angebot, der mir die Tür einrennt, sich über Sie beschwert und Informationen haben möchte, die ich selbst nicht habe. Würden Sie mir bitte verraten, was hier vorgeht?« Trotz der Formulierung bestand kein Zweifel daran, dass es sich um eine Anweisung handelte, keinesfalls eine Bitte.
    Sven setzte zu einer Antwort an, schüttelte dann jedoch den Kopf. »Das kann ich nicht. Sie kennen mich lange genug, bitte lassen Sie mir Zeit.«
    Tannhäusers Geduld war am Ende. »Sie wollen Zeit, Klein? Die können Sie haben. Was halten Sie davon, wenn ich Ihre Ausweise einkassiere und Sie vorläufig vom Dienst suspendiere? Ich denke, Sie brauchen
Zeit
, um sich darüber klarzuwerden, wer Ihr Dienstherr ist.«
    Svens Gesicht wirkte absolut beherrscht, als er in die Tasche seiner Jeans griff, seinen Ausweis hervorzog und diesen auf den Schreibtisch legte. »Ich hatte gehofft, dass Sie mir und Herrn Richter genug vertrauen, um uns etwas Spielraum zu geben.«
    Ohne zu zögern folgte Dirk dem Beispiel seines Freundes.
    »Meine Dienstwaffe liegt im Büro, die erhalten Sie selbstverständlich ebenfalls zurück. Die Wagenschlüssel gebe ich beim Fuhrparkleiter ab.« Sven deutete mit dem Kopf auf Dirk. »Herr Richter benutzt seine eigene Sig Sauer und seinen eigenen Wagen. Das wäre alles, oder habe ich noch einen Punkt vergessen?«
    Dirk war entsetzt, erst jetzt wurde ihm klar, dass Svens gesamte Existenz auf dem Spiel stand. Er konnte jederzeit wieder als Wirtschaftsprüfer arbeiten, und Alex und er hatten in den Jahren vor Tims Geburt ausgezeichnet verdient, sodass sie ausreichend Reserven hatten. Er öffnete den Mund und wusste nicht, was er sagen sollte. Marks Beteiligung offenzulegen kam nicht infrage.
    »Wollen Sie endlich reden, Richter?«
    Svens Kopf fuhr herum, er sah ihn warnend an und schüttelte langsam den Kopf.
    Mit einem leisen Summton meldete sich Tannhäusers Telefon. Ihm war die Erleichterung über die Ablenkung anzumerken, als er den Hörer abnahm. »Nein, das haben Sie richtig gemacht. Danke, Luise. Er soll reinkommen.«
    Sichtlich zufrieden schob Tannhäuser die Unterlagen auf seinem Schreibtisch zu einem ordentlichen Stapel zusammen. Sie schienen entlassen zu sein. Sven stand auf, sofort folgte Dirk seinem Beispiel.
    »Sie bleiben. Wir sind noch nicht fertig«, beschied ihnen Tannhäuser, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Dirk konnte sich nicht entscheiden, was schlimmer wäre: Wenn er sich wie ein gehorsamer Dackel wieder hinsetzte? Einfach ging? Stehen blieb?
    Aus dem Vorzimmer drangen die gedämpften Stimmen einer Frau und eines Mannes an sein Ohr. Überrascht drehte Dirk sich um. Tannhäuser stand nun ebenfalls auf und ging dem Besucher lächelnd entgegen.
    »Captain Rawlins, ich freue mich, Sie wiederzusehen. Vor allem, da beunruhigende Nachrichten über Ihre Gesundheit die Runde machen.«
    Lächelnd breitete Mark die Hände aus. »Dann beginne ich am besten mit einer Entschuldigung für das Versteckspiel, Herr Tannhäuser.« Mark nickte ihnen grüßend zu und stutzte merklich, als er die Ausweise auf dem Schreibtisch sah.
    »Erklärungen wären mir lieber als Entschuldigungen. Bitte nehmen Sie Platz.« Tannhäuser wies einladend auf die Sitzecke.
    Innerlich stöhnte Dirk auf. Die Situation wurde immer verworrener. Sollten Sven und er vor dem Schreibtisch stehen bleiben und den beiden zuhören? Und wieso wurde Mark respektvoll und freundlich begrüßt, während Sven und er wie Schuljungen abgekanzelt wurden? Tannhäuser wandte sich ihnen zu. »Stecken Sie Ihre Ausweise ein und setzen Sie sich zu uns.«
    Sven verzog den Mund, gehorchte aber und sah ihn auffordernd an. Mit

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