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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Verzögerung folgte Dirk seinem Beispiel. Mark schilderte Tannhäuser zunächst die groben Zusammenhänge und ging auf seine Nachfragen hin auch ins Detail. Elegant streifte er die Explosion bei
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nur am Rande, und Tannhäuser verzichtete aus gutem Grund darauf, auf diesem Punkt zu beharren. Dirk hatte keine Ahnung, welche Konsequenzen die Tatsache hatte, dass sie die Explosion nicht verhindert hatten. Wenigstens hatten sie die Wachleute gerettet.
    Nachdenkliches, aber keineswegs unfreundliches Schweigen breitete sich aus, nachdem Mark den Bericht beendet hatte.
    »Offiziell kann ich Ihr Vorgehen nicht billigen, aber ich muss zugeben, dass ich Sie verstehe, und bin Ihnen für Ihre Offenheit dankbar, Captain. Insbesondere das Vorgehen des Verfassungsschutzes gefällt mir nicht, das lässt Rückschlüsse zu, die mich schockieren. Außerdem ist mir unklar, ob ich meine beiden Mitarbeiter für ihre eigenwillige Dienstauffassung loben oder suspendieren soll.«
    »Beide haben auf meinen ausdrücklichen Wunsch gehandelt. Ich trage die Verantwortung für das inoffizielle Vorgehen und bin bereit, die Folgen zu tragen«, erklärte Mark sofort.
    Damit hatte Dirks Ärger ein neues Ziel gefunden. »Wir sind nicht bei der Navy. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen und verantworte die auch.«
    Sven nickte zustimmend. »Du nimmst mir das Wort aus dem Mund.«
    »Ich denke, wir beenden die Diskussion an dieser Stelle«, beschloss Tannhäuser. »Was ist mit diesem Ort in Mecklenburg-Vorpommern? Wenn ich es richtig verstanden habe, wollen Sie sich dort allein umsehen. Warum?«
    Mark gab Sven ein Zeichen, die Antwort zu übernehmen. »Uns wäre es auch lieber, wir könnten dort offiziell vorgehen, aber leider ist es so, dass wir im Moment noch nichts Belastbares in der Hand haben. Dirk hat Unterlagen in der Firma gefunden, aus denen der Ort auf der Insel Poel hervorgeht. Der Geschäftsführer hat dies auch bestätigt. Wir wissen, dass es sich um ein ehemaliges Militärgelände der Nationalen Volksarmee handelt, das heute einer privaten Grundstücksgesellschaft gehört. Wir haben nicht einen einzigen Beweis, der die Staatsanwaltschaft überzeugen würde, uns einen Durchsuchungsbeschluss auszustellen, geschweige denn genug, um die Kollegen vor Ort um Hilfe zu bitten. Im Gegenteil, ich befürchte, dass die Kollegen lediglich einen Streifenwagen losschicken und nichts finden würden. Damit warnen wir nur die Verbrecher. Oder aber es kommt zu einer bewaffneten Auseinandersetzung mit fatalen Folgen. Wir müssen uns dort erst umsehen und sicher sein, dass wir den richtigen Ort im Visier haben.«
    Dirk sah Tannhäuser an, dass ihm Svens Erläuterungen nicht gefielen, aber er nickte. »Na gut, machen Sie weiter wie bisher, aber halten Sie mich auf dem Laufenden. Sie sind autorisiert, jede Unterstützung anzufordern, die Sie benötigen. Außer mir wird keiner über die laufende Untersuchung unterrichtet werden.« Tannhäuser schwieg kurz und sah dann Sven und Dirk eindringlich an. »Passen Sie auf sich auf.«

30
    Mark sah Dirk seine Verärgerung an. Weder er noch Sven schienen über sein Eingreifen besonders glücklich zu sein, aber wenigstens hatte Sven sich sofort an den PC gesetzt und die eingegangenen Mails überprüft, während Dirk gegen die Fensterbank gelehnt auf den Boden starrte, als ob dessen Einheitsgrau in den letzten Stunden einem interessanten Farbschema gewichen wäre. »Was ist los? Bist du sauer auf mich?«
    Zögernd hob Dirk den Kopf. »Warum? Weil Tannhäuser Sven und mich wie Idioten behandelt und dich mit allem Respekt, der dir als Navy-Offizier zusteht?«
    Mühsam verkniff sich Mark ein Grinsen, das seinen Freund garantiert zur Weißglut getrieben hätte. »Lasst mich raten, er hat euch unter Druck gesetzt, und Ihr habt ihm die Ausweise hingeschmissen, richtig?«
    Sven lehnte sich mit hinterm Kopf verschränkten Armen zurück. »Stimmt, aber Dirk hat recht. Wir arbeiten zwar zusammen, aber du bist nicht unser Boss. Spar dir den Mist für deine Jungs auf.«
    Es würde nichts bringen, die Diskussion zu vertiefen. Um das Thema zu wechseln, deutete er auf Svens Monitor. »Was war eben wichtiger, als mich zusammen mit Dirk auseinanderzunehmen?«
    Ein flüchtiges Lächeln huschte über Svens Gesicht. »Der Unfallbericht vom BKA.« Ratlos zuckte Mark mit den Schultern. »Na, Birte Kiebig, die Buchhalterin, die uns die Finanzdaten von
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zugespielt hat. Ich hätte meine Lederjacke drauf verwettet, dass der Wagen der

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