Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
bei
VirTech
reingeht, muss ich erst einiges klären. Das ist mein Ernst und definitiv mein letztes Wort.« Mit zwei Schritten war Mark bei Dirk und fasste ihn fest bei den Schultern. »Ich habe das eben nicht ernst gemeint. Bitte glaube mir wenigstens das.«
Dirk nickte knapp und entspannte sich geringfügig.
Die tief stehende Sonne kam hinter einer Wolke hervor und schien direkt durch das Fenster, sodass Mark geblendet die Augen zusammenkniff und sich abwandte. Als sein Blick dabei auf Dirks Motorradhelm fiel, kam ihm ein Gedanke. »Wahrscheinlich ist der Zeitpunkt nicht gerade ideal, dich um einen Gefallen zu bitten. Kannst du mir deine Kiste leihen und meinen Audi nehmen?«
Wieder nickte Dirk und warf ihm den Zündschlüssel zu. »Nimm dir, was du brauchst.«
»Danke, Helm und Handschuhe reichen. Wir treffen uns morgen gegen sieben bei dir. Dann werde ich oder besser wir wissen, wie es weitergeht und was wir machen. Bis dahin muss ich euch um Geduld bitten.« Mark wollte den Raum verlassen, als Dirk ihn zurückhielt.
»Mark? Wieso morgen früh? Unser Gästezimmer gehört dir, daran hat sich nichts geändert. Außerdem kann ich Hilfe gebrauchen, wenn Alex erfährt, dass ihr hier seid.«
Mark schluckte. »Danke«, stieß er heiser hervor, ehe er sich endgültig abwandte.
Nach kurzem Suchen hatte er Dirks Maschine auf dem Mitarbeiterparkplatz gefunden. Er wartete nicht, bis die Schranke sich öffnete, sondern lenkte die Maschine durch den schmalen Spalt zwischen Absperrung und Grünstreifen. Den Mann im zivilen Streifenwagen, der sein Manöver mit erstaunter Miene verfolgte und ihm nachsah, ignorierte er. Die Begrüßung musste warten.
Matthias Albers beugte sich auf die Beifahrerseite rüber und angelte sich einen Schokoladenkeks aus der fast leeren Packung. Mark Rawlins, sieh an. Kauend überlegte er, was das zu bedeuten hatte. Mit einem weiteren Keks in der Hand, seinem letzten, wie er bedauernd feststellte, machte er sich kauend auf den Weg zu Svens Büro.
Da die Tür nur angelehnt war, hielt er sich nicht mit Klopfen auf, sondern betrat sofort Svens Büro. Sven und Dirk drehten sich nahezu gleichzeitig zu ihm um. »Störe ich? Ich wollte Dirk zu seinem Entschluss gratulieren, fest hier anzufangen, obwohl ich nie begreifen werde, wie er es mit dir als Partner aushält.«
Lächelnd öffnete Sven seine Schreibtischschublade und warf Matthias einen Schokoriegel zu. »Friss und halt die Klappe.«
»Was immer du befiehlst, schließlich bist du mir vom Rang her vorgesetzt. Theoretisch.«
Zufrieden riss Matthias die Hülle des Snickers auf und warf Dirk das Papier zu. »Hier, du bist der Neue und damit für Hilfstätigkeiten zuständig.«
Dirk hob eine Augenbraue, aber seine Augen funkelten amüsiert. »Klare Fehleinschätzung.« Sicher fing er das Wurfgeschoss auf und warf es postwendend zurück.
Mit dem Fuß schloss Matthias die Tür hinter sich und verstaute gleichzeitig das Papier in seiner Jackentasche. »Aber ich habe noch einen anderen Grund, euch zu besuchen. Ist es wieder gefährlich für mich, bei der Fischküche vorbeizufahren?«, erkundigte er sich und biss von dem Schokoriegel ab.
»Was meinst du?«, fragte Dirk ratlos.
Sven hingegen verstand die Anspielung auf seine erste Begegnung mit Mark sofort. »Vor einiger Zeit hat Mark es angeblich gewagt, vor der Fischküche das Blaulicht von Matthias’ Streifenwagen mit einem gezielten Schuss zu zerlegen«, erklärte Sven augenzwinkernd.
»Alles klar, verstanden. Wobei Mark so etwas selbstverständlich niemals tun würde«, stellte Dirk nicht weniger spöttisch als Sven fest. »Aber wie kommst du jetzt darauf?«, schob er wieder ernst werdend hinterher.
»Ganz einfach, wenn ich mich getäuscht habe und es nicht Mark war, dann solltest du dein Motorrad zur Fahndung ausschreiben lassen. Verrät mir jemand, warum sich hier anscheinend wieder SEALs herumtreiben?«
»Wer möchte das wissen?«
Erschrocken fuhr Matthias herum und ignorierte die amüsierten Mienen von Sven und Dirk, die den Mann bereits bemerkt hatten, der lautlos das Büro betreten hatte und nun beinahe drohend hinter ihm stand. »Matthias Albers, Hauptkommissar und normalerweise nicht beim LKA. Aber …« Mit dem Rest des Schokoladen-Erdnuss-Gemischs in seinem Mund kämpfend, suchte er nach einer Erklärung, als ihm schlagartig bewusst wurde, dass er dabei war, sich vor einem Unbekannten zu rechtfertigen. »Andersrum. Wer sind Sie, dass Sie glauben, ich wäre Ihnen eine Erklärung
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