Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
ausgebildeten SEAL.«
Erstaunt sah Dirk ihn an. »Du weißt aber auch, dass …«
Mark unterbrach ihn. »Meine Entscheidung steht.« Er schnaubte verächtlich. »Dir geht es doch nur darum, bei uns mitzuspielen, aber im Gegensatz zu deinem Ausflug auf dem Hindernisparcours ist das hier kein Job für Amateure.«
Dirk starrte ihn an, schüttelte dann leicht den Kopf, als könnte er nicht glauben, was er da hörte. Was vermutlich auch der Fall war. Ihm war deutlich anzusehen, wie verletzt er war, als er wortlos Svens Büro verließ.
Jakes Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt. »Geht es dir noch gut? Weißt du eigentlich, was du gerade gesagt hast?«
»Überleg dir gefälligst, in welchem Ton du mit mir redest«, schoss Mark scharf zurück.
»Du willst mir was über den richtigen Ton erzählen? Das ging zu weit, und das weißt du auch.« Jake warf ihm einen wütenden Blick zu und folgte Dirk.
Den Blick starr auf den grauen Teppich gerichtet wartete Mark auf Svens Wutausbruch. Stattdessen stand der LKA-Beamte ebenfalls auf und lehnte sich so gegen die Schreibtischkante, dass sie sich direkt gegenüberstanden.
»Ich werde dich nicht fragen, was mit dir los ist, Captain.« Die ironische Betonung seines Ranges entging Mark nicht, aber er hob nicht einmal den Kopf. Sven sprach weiter: »Du scheinst vergessen zu haben, dass das unser gemeinsamer Auftrag ist, und wenn du dich gegenüber meinem Freund und Partner nochmals wie ein Arschloch aufführst, bist du draußen, nicht er. Verstanden? Leg deine Karten auf den Tisch oder steig aus. Glaubst du wirklich, ich merke nicht, dass du etwas vor uns zurückhältst?«
Svens eisern beherrschte Wut berührte ihn mehr, als wenn der LKA-Beamte ihn wie erwartet angebrüllt hätte. Widerwillig gab er ihm recht. Er hatte lediglich vorgehabt, Dirk von den Ermittlungen abzuhalten, stattdessen war er weit über das Ziel hinausgeschossen. Ohne dass er es wollte, hatte sein Freund völlig unverdient den angestauten Frust abbekommen. Er wusste nicht, was er sagen sollte, und wich Svens anklagendem Blick aus. »Was weiß dein Boss?«, wechselte er das Thema.
»Was hat das mit deinem Verhalten zu tun?«
»Nichts, aber antworte trotzdem. Bitte.«
Tief Luft holend stieß sich Sven vom Schreibtisch ab. »Nicht viel, ich habe Tannhäuser über den Namen der Firma und unseren Anfangsverdacht informiert. Wir haben die Sache bisher auch nicht an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, sondern sammeln alles hier.«
»Gut, bitte belass es im Moment dabei.« Als Sven ihn mit einem kalten Blick bedachte, fuhr sich Mark mit der Hand übers Gesicht. »Keine Angst, wir stehen definitiv auf der gleichen Seite und haben das gleiche Ziel. Ich rede mit Dirk. Du hast recht, es gibt da ein paar Dinge, über die ich im Moment nicht reden kann. Aber ich kläre das und brauche nur etwas Zeit.«
»Vierundzwanzig Stunden, dann will ich Antworten haben. Und die sollten besser gut sein, Mark.«
»Einverstanden.« Vergeblich suchte Mark nach einer Erklärung oder Entschuldigung und wandte sich schließlich wortlos der Tür zu. Als er sich umdrehte, sah er Svens jetzt besorgten Blick auf sich gerichtet. »Morgen früh bei Dirk, ehe sie aufbrechen. Gegen sieben. Dann reden wir.«
»Und ich dachte, ihr seid Teamplayer und ich wäre der Einzelgänger. Eigentlich sollte dir klar sein, dass du über alles mit uns reden kannst und wir immer hinter dir stehen, Mark.«
»Danke«, sagte Mark und verließ das Büro endgültig.
Die Tür zum Nachbarzimmer stand einen Spalt offen. Dirk und Jake kehrten ihm den Rücken zu und unterhielten sich leise, beiden war die Anspannung anzusehen. Sekundenlang presste Mark die Lider fest zusammen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal die Beherrschung verloren hatte, und nun war er ausgerechnet auf Dirk losgegangen.
Zögernd stieß Mark die Tür auf. Dirk ignorierte ihn, während Jake ihn wütend anfunkelte.
Endlich drehte sich Dirk mit ausdrucksloser Miene um. »Verschwinde, Mark. Ich denke, du hast alles gesagt. Oder hast du noch was vergessen?« Einladend hob er die Hände. »Bitte, dann mach weiter.«
Innerlich krümmte er sich, als er hinter Dirks kühler Haltung die tiefe Kränkung erkannte. »Es tut mir leid, Dirk. Du weißt, was ich von dir und deinen Fähigkeiten halte, wesentlich mehr als im Moment von mir. Ich kann mich für meine Worte nur entschuldigen. Ihr wisst, dass ich …« Er wusste nicht weiter. »Verdammt. Bevor einer von euch
Weitere Kostenlose Bücher