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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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nächste Punkt war genauso rätselhaft: Wenn wirklich ausgerechnet sein Team nach Hamburg gelockt werden sollte, war die Löschung der Anfrage des LKA absolut unverständlich.
    Sven betrachtete angelegentlich einen Punkt an der Wand hinter Mark. »Dir ist aber schon klar, was unser nächster Schritt sein wird?«
    Ehrlich ratlos zuckte Mark mit der Schulter, ahnte aber, dass Svens nächste Worte ihm nicht gefallen würden.
    Tief durchatmend sah Sven ihn direkt an. »Egal, wie du es drehst, Laura ist in den Mist verwickelt.«
    Als Mark widersprechen wollte, hob Sven entschieden eine Hand. »Nun lass mich doch erst einmal ausreden. Doch nicht in die Verbrechen, sondern ich vermute, sie weiß etwas, das ihr selbst nicht bewusst ist. Deshalb auch diese Einschüchterungsversuche, denn was anderes ist es nicht. Eine echte Gefahr kann ich bei zerstörten Reifen oder einer eingeschlagenen Scheibe nicht erkennen. Trotzdem müssen wir mit ihr reden. Suche es dir aus: Rede du mit ihr, oder ich übernehme das. Und wenn sie wirklich dichtmachen sollte, habe ich auch kein Problem, sie offiziell vorzuladen.«
    »Das würde sie nicht tun. Wir hatten nur … ein paar Differenzen. Ich kläre das.«
    »Bist du sicher, dass du das …?« Marks drohender Blick reichte, Sven brach mitten im Satz ab, aber seine skeptische Miene sprach für sich.
    Seufzend beugte sich Dirk vor und schaltete den MP3-Spieler aus. Nach den harten Klängen von AC/DCs
Hells Bells
wirkte die plötzliche Stille ungewohnt, aber es hätte kaum zu seinem Image als seriöser Wirtschaftsprüfer gepasst, mit dröhnenden Boxen vorzufahren. Mit einem letzten Blick vergewisserte er sich, dass das Fax vom Außenwirtschaftsministerium, das ihn zu der angeblichen Prüfung bevollmächtigte, griffbereit in der Notebooktasche steckte.
    Wegen der Sicherheitsmaßnahmen zog Dirk es vor, außerhalb des Firmengrundstücks zu parken. Bei Tageslicht war der Eindruck eines Hochsicherheitsbereichs noch deutlicher. Energisch unterdrückte Dirk einen Anflug von Nervosität. Selbst wenn sie erfahren sollten, dass er fürs LKA arbeitete, würden sie feststellen, dass er sich durchaus zu wehren wusste, auch ohne seine Sig Sauer, die im Handschuhfach lag. Er seufzte leise. Leider hatten sie keine Möglichkeit gefunden, dass er die Waffe unauffällig bei sich trug. Seine Tarnung wäre sofort aufgeflogen, und das war die zusätzliche Beruhigung nicht wert.
    Vor der gläsernen Eingangstür standen zwei Wachleute, bei denen er sich mit Personalausweis und dem Fax des Ministeriums ausweisen musste, erst dann wurde er durchgelassen. Der Eingangsbereich verband die beiden Gebäudeflügel miteinander. Rechts, in der Halle mit den Laderampen, vermutete er die Produktionsanlagen, während der linke Flügel wie ein typischer Bürobereich wirkte. Mit einem unverbindlichen Lächeln ging er auf den Empfangstresen zu und ließ sich dabei nicht anmerken, dass er den Mann, mit dem die Frau am Tresen sprach, kannte. Offensichtlich hatte sie schon auf ihn gewartet, denn die Blondine, deren Namensschild sie als Angelika Göhrlich auswies, verstummte mitten im Satz und begrüßte ihn mit einem liebenswürdigen Lächeln. »Sie müssen Herr Richter sein.«
    »Richtig.« Dirk nickte ihr und Jake freundlich zu.
    Frau Göhrlich tippte auf die Tastatur ihres Computers und lächelte dann angestrengt. »Wir haben leider ein kleines Problem mit unseren PCs und der Telefonanlage, ich sage Herrn Westinghaus rasch persönlich Bescheid, dass Sie eingetroffen sind, Herr Richter. Nehmen Sie doch bitte Platz.« Zuvorkommend wies sie auf eine Gruppe Ledermöbel und war bereits auf dem Weg in den linken Gebäudetrakt. Erst kurz vor einer weiteren Glastür schien sie sich an den anderen Besucher zu erinnern. »Danach sage ich unserem EDV-Leiter, dass Sie da sind«, rief sie wesentlich kühler Jake zu.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Dirk, wie der angebliche IT-Experte bei dieser Behandlung ironisch eine Augenbraue hob. Über seine Notebooktasche gebeugt senkte Dirk seine Stimme zu einem kaum hörbaren Flüstern: »Tja, Anzugträger eben. Solltest du drüber nachdenken.« Jakes Mundwinkel zuckte, die Augen funkelten amüsiert, dann saß die ausdruckslose Miene des SEALs wieder.
    Wenig später saß Dirk dem Geschäftsführer in dessen Büro bei einer Tasse Kaffee gegenüber. Obwohl sich Westinghaus freundlich zeigte, registrierte Dirk eine unterschwellige Spannung. Den Gedanken, seine Tarnung könnte bereits aufgeflogen sein,

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