Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
verdrängte er. Niemand hatte gerne Prüfer im Haus, da war
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keine Ausnahme.
Obwohl Westinghaus seiner Sekretärin Anweisung gegeben hatte, keine Anrufe durchzustellen, wurden sie vom Klingeln des Telefons unterbrochen.
Mit einem entschuldigenden Lächeln griff der Geschäftsführer zum Hörer. »Das passt im Moment schlecht.« Sein Blick irrte zu einem kleinen Aktenschrank. »Ich melde mich dann.«
Wortreich entschuldigte er sich anschließend bei Dirk für die Störung, bevor er endlich höflich lächelnd zur Sache kam. »Sie können sich bestimmt vorstellen, dass wir gestern von der Ankündigung Ihrer Prüfung überrascht worden sind.«
»Natürlich, eigentlich müsste ich mich für diesen Überfall entschuldigen. Ich habe keine Ahnung, was im Ministerium schiefgegangen ist, schließlich bin ich schon vor zwei Monaten beauftragt worden, diese Prüfung für die Berliner Kollegen durchzuführen. Leider war ich bis gestern im Urlaub, ansonsten hätte ich mich selbstverständlich früher mit Ihnen in Verbindung gesetzt.«
»Ist es nicht ungewöhnlich, dass die Behörde keine Beamten aus Berlin herschickt?«
»Nein, dieses Vorgehen ist mittlerweile gängiger Usus.« Dirk trank lächelnd einen Schluck Kaffee. »Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen sind dort keine Fremdworte mehr, sodass häufig Wirtschaftsprüfer vor Ort mit kleineren Aufträgen betraut werden. Die Kollegen aus Berlin werden nur noch bei längeren, aufwendigeren Prüfungen tätig. Hier geht es um eine reine Routineangelegenheit, die gut delegierbar ist und die wir bestimmt rasch erledigt haben.«
Offensichtlich war es Dirk gelungen, den Umfang der Prüfung ausreichend herunterzuspielen, denn der Geschäftsführer wirkte erleichtert. »Wie lange werden Sie brauchen?«
»Ich rechne mit drei Tagen. Wahrscheinlich reicht es, wenn ich bis zum frühen Nachmittag vor Ort bin.« Am liebsten hätte er einen längeren Zeitraum angegeben, wusste aber nicht, ob Westinghaus oder ein Mitarbeiter von ihm Erfahrungen mit derartigen Prüfungen hatte. Bereits mit dieser Zeitangabe bewegte er sich bei dem kaum vorhandenen Exportgeschäft von
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am obersten Rand dessen, was vertretbar war.
»Gut, das entspricht dem, was mir der Leiter unserer Buchhaltung gesagt hat. Herr Fehling hat bereits bei einem anderen Unternehmen eine solche Prüfung begleitet und wird Sie tatkräftig unterstützen.«
»Schön, das vereinfacht meine Aufgabe.« Dirk achtete sorgfältig darauf, dass sein Gesichtsausdruck nichts verriet. Genau das hatte er nicht hören wollen, sondern gehofft, sich möglichst selbstständig umsehen zu können. Abwartend sah er Westinghaus an, dem anzumerken war, dass er noch etwas sagen wollte, aber offensichtlich nicht wusste, wie er es anfangen sollte. Dirk hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, worum es ging, und fragte sich gespannt, wie der Geschäftsführer ihm den Zusammenbruch des Computernetzwerks verkaufen würde.
Mit einem leisen Seufzer stellte Westinghaus schließlich seine Kaffeetasse ab. »Herr Richter, ich will ganz offen sein. Ich kann Ihnen heute gerne alles zeigen, allerdings haben wir derzeit ein ernsthaftes Problem mit unserer EDV-Anlage. Ein Fachmann ist bereits beauftragt worden, und wir sind sicher, dass morgen wieder alles im gewohnten Rahmen funktionieren wird. Ein Zugriff auf die Daten der Buchhaltung ist zurzeit leider nicht möglich.«
Dirk konnte sich gut vorstellen, wie unangenehm dem Geschäftsführer dieses Eingeständnis war. Zum Glück ahnte der Mann nicht, dass der vermeintliche Fachmann derjenige war, der die Computeranlage am Vorabend mit etwas Hilfe einer amerikanischen Computerfirma erfolgreich lahmgelegt hatte. Dirk bemühte sich um einen bedenklichen Gesichtsausdruck. »Das klingt nicht gut. Kommt das öfter vor?«
Westinghaus hob abwehrend die Hände. »Nein, natürlich nicht. Es gab ein Sicherheitsproblem mit unserem Mailserver. Wir sind das Opfer eines Virenangriffs geworden. Unsere EDV-Abteilung spielt gerade die Back-ups ein, und wir werden mit externer Hilfe sicherstellen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen kann und wird.«
Mit diesen offenen und ehrlichen Worten hatte Dirk nicht gerechnet. »Gut, dann schlage ich vor, dass mir einer Ihrer Mitarbeiter die Räume und Ähnliches zeigt, und ich beginne morgen früh mit der Prüfung. Ist Ihnen das recht?«
Wieder zeigte sich Erleichterung auf Westinghaus’ Gesicht. »Ich bin Ihnen für Ihr Entgegenkommen wirklich
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