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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Wagen hinter ihm kam schnell näher, zu schnell. Er musste hinter ihm das Firmengelände verlassen haben, da sowohl bei der Autowerkstatt als auch in der anderen Firma am Freitag schon seit Stunden nicht mehr gearbeitet wurde. Der Fahrer machte weder Anstalten, sein Tempo zu verringern, noch zu überholen. Jake beschleunigte, wieder geriet die schwere Maschine ins Schwimmen. Abhängen oder wegfahren schied bei den Straßenverhältnissen aus. Wenn die Typen wirklich hinter ihm her waren, würde er die direkte Konfrontation suchen müssen.
    Bevor er anhalten konnte, heulte der Motor hinter ihm auf. Ein heftiger Aufprall, und er flog durch die Luft. Sofort übernahmen seine Instinkte die Kontrolle über seinen Körper. Als erfahrener Fallschirmspringer konnte er mit harten Landungen umgehen. Er schaffte es, sich abzurollen. Aber dann verließ ihn sein Glück, er war zu schnell unterwegs gewesen und bekam die Rollbewegung um die eigene Achse nicht in den Griff. Er konnte nur hoffen, mit keinem Hindernis zu kollidieren. Die Hoffnung war vergebens, mit Rücken und Helm prallte er hart gegen den Kantstein und blieb auf der Seite liegen. Für einen kurzen Augenblick verschwand die Welt hinter einem schwarzen Vorhang, im nächsten Moment kehrte jedes Detail mit unglaublicher Schärfe zurück. Regen prasselte auf seinen Helm, tropfte auf den Kragen und versickerte in der Jacke. Zwei helle Lichter bewegten sich auf ihn zu. Das Fahrzeug. Es kam langsam näher.
    Er musste weg. Die Angreifer würden sich überzeugen wollen, dass sie ihn richtig erwischt hatten. Es würde ihnen nicht gefallen, dass er den Zusammenstoß nahezu unverletzt überstanden hatte. Unverletzt? Er konnte weder Arme noch Beine bewegen. Erinnerungen an einen missglückten Fallschirmabsprung kamen zurück, der Hauptschirm hatte versagt, und mit dem Reserveschirm war er bei der Landung hart mit dem Rücken auf den Boden geprallt. Nachdem der erste Schock überstanden war, hatte sein Körper ihm wieder gehorcht. Vermutlich war es diesmal das Gleiche. Alles, was er brauchte, war Zeit. Die er nicht hatte.
    Es musste einen Ausweg geben. Hilflos liegenbleiben und sich umbringen lassen war keine Alternative. Außer einem leichten Heben seines Kopfes erreichte er nichts. Resignation breitete sich in ihm aus, die er sofort niederkämpfte. Er war nicht bereit zu sterben, nicht auf diese Art und Weise. Wie viele Sekunden blieben ihm noch? Er musste auf die Beine kommen. Die Frage, wie er dann gegen bewaffnete Gegner bestehen sollte, die garantiert in der Überzahl wären, schob er energisch zur Seite.
    Der Wagen kam nicht näher. Durch den Regenschleier konnte er im Scheinwerferlicht schemenhaft erkennen, dass zwei Männer das Fahrzeug verließen und jetzt langsam auf ihn zukamen. Beide hielten Waffen auf ihn gerichtet.
    Die Zeit wurde knapp. Nun wusste er zwar, dass die Typen über ihn und seinen Auftrag Bescheid wussten, aber das half ihm auch nicht weiter. Es blieb nur noch die Frage, ob sie ihn tot oder lebend haben wollten.
    Dirk jagte seinen BMW mit Höchstgeschwindigkeit durch den Ahrensburger Feierabendverkehr Richtung A1. Blaulicht und Sirene verschafften ihm Platz. Meistens. Wütend schlug er zusätzlich auf die Hupe, als ihm ein älterer Mann – natürlich mit Hut – kurz vor der Autobahnauffahrt nicht schnell genug auswich. Endlich lag das Gewerbegebiet, das er gegen Mittag verlassen hatte, wieder vor ihm. Sofort hinter dem Kreisel schaltete er das Blaulicht aus, löste es vom Dach und warf es auf den Beifahrersitz. Sollte Jake tatsächlich in Schwierigkeiten stecken, gab es keinen Grund, ihre Gegner vorzuwarnen, dass er unterwegs war. Er hätte in diesem Augenblick einiges dafür gegeben, Mark oder Sven an seiner Seite zu haben, aber unerfüllbare Wünsche halfen ihm nicht weiter. Außerdem war Jake verdammt gut. Vielleicht gab es einen harmlosen Grund für seine Verspätung. Bei dem Mistwetter fuhr schließlich keiner freiwillig Motorrad.
    Kaum war er in die Sackgasse eingebogen, in der das Firmengelände von
VirTech
lag, musste er so heftig bremsen, dass der BMW auf der nassen Straße ins Schleudern geriet. Im Licht der Scheinwerfer erkannte er Details, die seinen Puls zum Rasen brachten: Jakes Motorrad lag quer auf der Fahrbahn, auf dem Asphalt eine reglose Gestalt. Jake. Zwei Männer gingen auf ihn zu. Es sah nicht aus, als wollten sie ihm helfen. Jetzt waren die beiden stehen geblieben und sahen in seine Richtung.
    Eine Idee kam ihm. Einen Versuch war

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