Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
Ahnung hatte, was er verbrochen hatte. Vorsichtshalber wich er leicht zurück und hob abwehrend die Hände. »Ist irgendwas passiert?«
    »Ob irgendwas passiert ist? Ich habe die Polizeimeldung über Jakes Tod gute fünfzehn Minuten vor deiner Entwarnung bekommen. Ich dachte, es hätte euch beide erwischt. Das ist passiert. Bist du völlig verrückt geworden, so einen Mist zu verbreiten?«
    »Bin ich nicht, aber ich kann doch nichts dafür, dass bei dem Wetter der Handyempfang so instabil ist. Wieso ist denn die Polizeimeldung vorher bei dir angekommen?«
    »Weil Frank mich im Gegensatz zu deiner SMS erreicht hat.« Mit hochrotem Kopf ballte Sven die Hand zur Faust.
    Es reichte. Dirk packte Sven an der Schulter. »Reg dich ab und komm mit. Ich habe Hunger. Du kannst dir ja mein Handy ansehen. Ich habe Dutzende Male versucht, dich zu erreichen.«
    Endlich schien Sven wieder ansprechbar zu sein. Sein stummes Nicken reichte Dirk. Er ging in die Küche und kehrte mit Schinken und Teller und Besteck für Sven zurück.
    Sven griff bereits nach dem Aufschnitt und zögerte dann. »Was ist denn jetzt eigentlich passiert? Ich habe seit heute Morgen nichts mehr von euch gehört.«
    Möglichst knapp schilderte Dirk sein Gespräch mit dem Geschäftsführer, die Nachforschungen nach den Eigentümern und schließlich den Versuch, Jake umzubringen. Als er schwieg, blitzten Svens Augen erneut vor Wut. »Du bist doch verrückt geworden. Du kannst doch nicht die Kerle mit deinem Verdacht konfrontieren und dann auch noch alleine losziehen, um Jake zu helfen. Und dann dieser Auftritt als Arzt. Wofür trägst du eigentlich eine Waffe und einen Ausweis?«
    Äußerlich ruhig nahm Dirk sich eine Scheibe Brot. »Was das Gespräch bei
VirTech
angeht, musst du schon meiner Einschätzung trauen. Die Sache mit Jake: Schon klar, dass du alles besser gemacht hättest. Aber da du nicht da warst, musste ich eben alleine zurechtkommen. Das waren Profis, mit denen wäre ich alleine nie fertiggeworden, und sie einfach so ohne Vorwarnung zu erschießen, das erschien mir dann doch übertrieben.«
    »Trotzdem. Du gehst unvertretbare Risiken ein.«
    »Es gab keine Alternative.« Weiterhin scheinbar gelassen griff Dirk nach dem Teller mit Aufschnitt und kämpfte gegen die Versuchung an, ihn Sven an den Kopf zu werfen.
    Als Sven zum nächsten Satz ansetzte, hob Jake eine Hand. »Jetzt reicht es. Dirk hat die Angelegenheit richtig geklärt. Fertig.« Er sah Sven fest an. Der schnaubte noch einmal kurz und biss in sein Brot. Eine Weile herrschte Schweigen.
    »Was gibt’s bei dir Neues?«, fragte Dirk schließlich.
    Sven warf ihm noch einen bösen Blick zu, antwortete aber widerstrebend. »Ich habe den Tag wieder zusammen mit Pat vor dem PC verbracht. Wir haben jetzt ein besseres Bild davon, womit wir es zu tun haben. Zunächst das Wichtigste: Rage wird wieder völlig gesund werden. Er und sein Team werden morgen von Ramstein aus nach Norfolk geflogen. Die Wirkstoffe des Gases sind rein konventioneller Herkunft. Sie greifen die Lungenfunktion an, verflüchtigen sich aber sofort und sind eigentlich nichts Besonderes. Das klingt unwichtig, aber damit ist die Zuständigkeit nun endgültig geklärt und sichergestellt, dass wir nicht noch Besuch von Behörden mit beeindruckenden Abkürzungen bekommen.«
    »Welche meinst du?«, warf Dirk ein.
    »Zum Beispiel USAMRID«, erklärte Jake.
    »Jetzt weiß ich Bescheid …«, erwiderte Dirk ironisch.
    »US Army Medical Research Institute of Infectious Diseases. Die Eierköpfe hätten bestimmt nichts dagegen gehabt, dass wir die Arbeit machen und sie die Lorbeeren ernten. Wäre nicht das erste Mal. Die kommen bei unbekannten Erregern oder bei Verdacht auf Biowaffen automatisch ins Spiel, auch wenn’s um Navy-Angelegenheiten geht«, erklärte Jake.
    Dirk schüttelte den Kopf. Als ob sie nicht andere Probleme als interne Zuständigkeitskämpfe der Amerikaner hatten. Wenigstens wusste er jetzt, warum Sven so heftig reagiert hatte. Es musste ihn unglaublich nerven, sich mit so einem Mist herumzuschlagen, während er und Jake direkt vor Ort ermittelten. Sven grinste etwas angestrengt. »Neben der Frage der Zuständigkeit haben wir noch mehr klären können. Daniel ist nun absolut sicher, dass reines Atropin im Ernstfall als Gegenmittel reicht. Die medizinische Erklärung könnt ihr euch von ihm holen, ich habe nur die Hälfte verstanden, irgendwas mit Erweiterung der Bronchien und Auswirkungen aufs Herz-KreislaufSystem. So weit

Weitere Kostenlose Bücher