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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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entschied, nicht der Körper. Gehen, stehen und sitzen, das alles funktionierte, lediglich Bücken oder Vorbeugen brachte unerfreuliche Erinnerungen an die Verletzung zurück. Unerfreulich? Beim Versuch, die heruntergefallene Fernbedienung aufzuheben, hätte er beinahe das Bewusstsein verloren. Trotzdem, es war Zeit, wieder das Kommando zu übernehmen, sowohl über seinen Körper als auch über sein Team. Ärger kochte in ihm hoch und gab ihm genügend Energie, den Kampf mit den Schuhen aufzunehmen und zu gewinnen. Erleichtert stand er auf und lehnte sich gegen das Fenster. Später Nachmittag, die Sonne ging bereits unter. Er hatte aus den Nachrichten erfahren müssen, was seine Männer und Freunde in der letzten Nacht getrieben hatten. Auf die Erklärung war er gespannt.
    Während er das Notebook in die Tasche stopfte, wurde die Zimmertür geöffnet. Mark verzichtete darauf, sich umzudrehen.
    »Was zum Teufel … Bist du verrückt? Leg dich wieder hin! Was hast du vor?«
    Wie in Zeitlupe drehte sich Mark zu Sven um, zum einen, weil er um Beherrschung kämpfte, zum anderen, weil jede Bewegung noch mit Schmerzen verbunden war. »Wo bleibt deine Kombinationsgabe? Wonach sieht es denn aus? Ich gehe. Wenn ihr es schon nicht nötig habt, mir mitzuteilen, dass ihr halb Bad Oldesloe in die Luft jagt, kannst du wenigstens Taxi spielen.« Er griff nach seiner Lederjacke und sah Sven auffordernd an.
    »Vergiss es. Leg dich hin. Sofort.«
    »Vergiss du es. Auf der Fahrt zu Dirk hast du Zeit genug, mir zu erklären, warum ihr
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abgefackelt habt.«
    »Haben wir überhaupt nicht, wir haben es nur nicht verhindert. Zweifelst du an unseren Entscheidungen?«
    »Nein, aber ich will wissen, was läuft, und da sich hier kein Mensch sehen lässt, ändere ich eben meinen Standort. Ende der Diskussion.«
    Mark wappnete sich innerlich gegen einen Wutausbruch, doch Sven sah ihn nur fest an und nahm sich dann kommentarlos einen in Folie eingepackten Keks vom Nachttisch, ein Überbleibsel vom Nachmittagskaffee.
    »Machst du Matthias Konkurrenz?«
    »Nein, mein Essen ist ausgefallen, ich habe Hunger. Kannst du alleine gehen oder brauchst du Hilfe?«
    Misstrauisch musterte Mark Svens undurchdringliche Miene. »Einfach so? Natürlich kann ich gehen. Es geht mir gut.«
    Svens Augenbraue wanderte höher. Kauend ließ er den Blick rasch durchs Zimmer schweifen und griff nach der Reisetasche und dem Notebook. »Das ist alles, oder? Komm, mein Wagen steht direkt vor der Tür im Halteverbot.«
    Mark rührte sich nicht. »Wieso gibst du so einfach nach?«
    Sven warf ihm einen ironischen Blick über die Schulter zu. »Traust du mir nicht? Keine Tricks. Ehrenwort. Wenn du rauswillst, meinetwegen. Was wäre die Alternative? Dich mit Handschellen ans Bett zu fesseln? Ich gebe zu, das hätte was, aber du bist alt genug, selbst zu entscheiden, was du dir zumuten kannst. Zur Not werden wir dir schon Vernunft einprügeln, und Daniel wird auch ein Auge auf dich haben.« Sven fuhr sich wie so oft durch die Haare. »Mir ginge es an deiner Stelle auch nicht anders. Also lass uns verschwinden, ehe einer der Ärzte auftaucht.« Jetzt lächelte Sven erstmals. »Außerdem habe ich eben mit dem Verwaltungschef gesprochen: Offiziell bist du seit ungefähr zehn Minuten tot. Genau wie Jake übrigens.«
    Sven schloss die Haustür auf. »Sie sind vermutlich in Dirks Arbeitszimmer. Ich bringe deine Sachen hoch und suche mir was zu essen. Hast du Hunger?«
    »Nein.«
    Ehe sich Sven der Treppe zuwenden konnte, legte Mark ihm die Hand auf die Schulter. »Danke.«
    »Kein Problem.«
    Leise näherte sich Mark der halb offenen Tür des Arbeitszimmers, in dem Jake und Dirk konzentriert auf die Displays ihrer Notebooks blickten. Mit hinterm Kopf verschränkten Händen lehnte sich Dirk zurück. »Ich glaube es nicht, dank des Mistwetters können wir im Moment nur auf »Google Earth« zurückgreifen. Auf den letzten Satellitenbildern ist nichts außer einer dicken Wolkenschicht zu erkennen.«
    »Und du bist sicher, dass der Ort stimmt?«
    »Ja, Westinghaus’ Aussage, dazu Überweisungen wie Grundsteuer, Ausgaben für den Objektschutz und einige andere kleinere Zahlungen, und die Sache ist eindeutig, oder so gut wie. Letzte Sicherheit haben wir erst, wenn wir uns den Laden ansehen.«
    »Nicht ohne Satellitenaufnahme. Normale Wolkendecken stören nicht, nur ein Unwetter wie dieses. Aber das kann ja nicht mehr lange dauern. Wir sollten warten, das Risiko ist sonst zu

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