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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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weiterlaufen würde. Der Anruf der Feuerwehr kam völlig überraschend.« Er atmete tief durch und sah Sven direkt an. »Ich werde Ihnen helfen, in jeder erdenklichen Art und Weise. Steuerhinterziehung, Geldwäsche, Unterschlagung, damit hatte ich mich arrangiert, aber nicht mit Mord.«
    Etwas unbehaglich rieb sich Sven über den Nacken. Oft hatte er es noch nicht erlebt, dass ein vermeintlicher Verbrecher aufrichtige Reue zeigte. Dirk stand auf. »Einen Moment bitte.« Mit einem kurzen Blick zu Sven verließ er den Raum und war gleich darauf mit seinem Notebook wieder zurück. »Herr Westinghaus, ich möchte Ihnen etwas zeigen. Bitte sehen Sie sich die Bilder genau an.«
    Mit einem Mausklick startete Dirk das Video, das die verhängnisvolle Hausdurchsuchung des SEAL-Teams in Afghanistan zeigte. Fassungsloses Begreifen stand am Ende in Westinghaus’ Augen. »Das … das Zeug …«
    »Die Komponenten sind eindeutig identifiziert und entsprechen den Materialien, die Sie verwenden.«
    »Die Männer auf dem Video … haben sie überlebt?«
    »Ja, knapp. Sie sehen, dass es um deutlich mehr geht als vergleichsweise harmlose Unterschlagungen.«
    »Das wusste ich nicht. Ich schwöre Ihnen –«
    »Schon gut, wir glauben Ihnen. Wenn Sie mit uns zusammenarbeiten, bekommen wir das schon hin«, ergriff erstmals wieder Matthias das Wort. Seine beruhigende Art verfehlte ihre Wirkung nicht. Westinghaus lehnte sich deutlich entspannter zurück, fuhr dann aber wie von der Tarantel gestochen wieder hoch. »Die Soldaten – waren das Amerikaner?« Allmählich schien ihm zu dämmern, dass er nur die halbe Wahrheit kannte.
    Keiner antwortete, aber Sven nickte unauffällig in Richtung Spiegel. Wieder öffnete sich ohne vorheriges Klopfen die Tür. »Ja, Amerikaner, ein SEAL-Team«, erklärte Jake.
    Westinghaus sprang auf und umklammerte die Tischkante mit beiden Händen. Wenn möglich wurde er noch blasser. Angespannte Stille herrschte, bis Westinghaus heftig nach Luft schnappte und sich räusperte. »Ich bin froh, dass Sie noch leben«, flüsterte er kaum verständlich.
    »Das ist nicht Ihr Verdienst.« Jake deutete mit dem Kopf auf Dirk. »Mein Freund war da, als ich ihn gebraucht habe. Wie sieht’s aus? Helfen Sie uns?«
    Westinghaus verbuchte weitere Pluspunkte bei Sven, als er Jakes eiskaltem Blick nicht auswich, sondern ohne zu zögern nickte. »Ja. Es tut mir aufrichtig leid, dass ich gestern nicht mutig genug war, Sie anzusprechen. Ich bin froh, dass Sie den … Unfall überlebt haben.«
    Als Jake nichts auf die Entschuldigung erwiderte, entschloss sich Sven, das Gespräch zum Abschluss zu bringen. »Also gut, wir nehmen Herrn Westinghaus’ Aussage offiziell auf und spendieren dann ihm und seiner Familie auf Staatskosten einen Urlaub. Das LKA hat für solche Fälle ein nettes Ferienhaus auf Pellworm. Wenn wir Sie brauchen, müssen wir Sie erreichen können, aber ansonsten sind Sie für einige Zeit von der Bildfläche verschwunden. Ich denke, die Staatsanwaltschaft wird Ihre Kooperationsbereitschaft zu schätzen wissen. Einverstanden?«
    »Ja.« Die Blässe war verschwunden, immer wieder blickte der Geschäftsführer zu Jake, als ob er sich versichern wollte, dass der SEAL tatsächlich noch am Leben war. Dann hob er eine Hand, als ob er in der Schule wäre. »Sie wissen vermutlich schon, dass wir uns in Bad Oldesloe nur mit der Forschung und Entwicklung beschäftigt haben. Soweit ich weiß, wird das Gas auf der Insel Poel produziert. Ich weiß leider nicht, wo dort genau, aber so groß ist die Insel ja nicht.«
    Das wussten sie zwar schon dank der Daten, die Dirk in der Buchhaltung gefunden hatte, aber dennoch bedankte sich Sven mit einem knappen Nicken für die Auskunft.
    Seufzend stand Matthias auf. »Ich denke, mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein. Ich mache das Protokoll fertig und besorge Kaffee.«
    »Vergiss die Kekse nicht«, zog Dirk ihn freundschaftlich auf.
    Verständnislos blickte sich Westinghaus um, als Sven und Jake lachten.
    Schulterzuckend sah Matthias den Geschäftsführer an. »Meine Kollegen haben einen merkwürdigen Sinn für Humor. Aber wer könnte schon einer solch charmanten Aufforderung widerstehen? Mögen Sie Schokoladenkekse?«

25
    Mit zusammengekniffenen Augen fixierte Mark die Strümpfe und Schuhe. Wenn er es nicht einmal hinbekam, sich selbstständig anzuziehen, konnte er sämtliche weiteren Pläne vergessen. Aber die SEAL-Ausbildung hatte ihm bewiesen, dass nur der Kopf übers Durchhalten

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