Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care
Buckle und Grunt, Crumble und Cobbler, Brown Betty, Sonker und Slump. Ganze Bücher sind über die Ursprünge dieser Namen geschrieben worden: »Grunt« bezeichnet das Blubbern von kochendem Obst; Louisa May Alcott hat ihr Familienhaus in Concord, Massachusetts, liebevoll »Apple Slump« genannt, aber einige dieser seltsamen Namen sind nie erklärt worden.
Der Buckle zum Beispiel.
Vielleicht rührt der Name ja daher, dass er wegen der Streusel so beulig aussieht. Aber warum heißt er nicht einfach Crumble, also Streusel?
Ich mache Buckle, wenn sonst nichts mehr funktioniert. Ich stelle mir dann immer eine geplagte Kolonistin vor, die mit einer gusseisernen Backform am Ofen steht und in den Teig weint – und daher könnte der Name auch stammen, denn »Buckle« heißt es auch, wenn die Knie nachgeben. Wenn man nämlich einen Buckle backt, weiß man, dass nichts schiefgehen kann. Man braucht sich nicht darum zu sorgen, ob die Zutaten im richtigen Verhältnis stehen oder ob der Teig die richtige Konsistenz hat. Der Buckle ist idiotensicher; mit dem fängt man wieder an, wenn alles andere um einen herum in die Brüche gegangen ist.
~ Blaubeer-Pfirsisch-Buckle
BELAG
1/3 Tasse ungesalzene Butter, in schmale Stücke geschnitten
1/2 Tasse brauner Zucker
1/4 Tasse Weizenmehl
1 Teelöffel Zimt
1 Teelöffel frischer Ingwer, geschält und gerieben
BODEN
1 1/2 Tassen Mehl
1/2 Teelöffel Backpulver
1 Prise Salz
3/4 Tasse weiche ungesalzene Butter
3/4 Tasse dunkelbrauner Zucker
1 Teelöffel Vanilleextrakt
3 große Eier
2-3 Tassen wilde Blaubeeren (auch gefrorene möglich, falls frische nicht vorhanden)
2 reife Pfirsiche, gehäutet, entsteint und geschnitten [1]
Eine 8 x 8 Zoll große Form mit Butter ausstreichen und mit Mehl einstreuen. Den Ofen auf 220 Grad vorheizen.
Zuerst den Belag herstellen: In einer kleinen Schüssel Butter, braunen Zucker, Mehl, Zimt und Ingwer mischen, bis die Mischung wie grober Schrot aussieht; dann beiseitestellen.
Anschließend den Teig für den Boden herstellen. Dazu Mehl, Backpulver und Salz miteinander mischen, beiseitestellen. In einer Schüssel mit dem Mixer Butter und braunen Zucker mischen, bis die Masse cremig und weich ist (3 bis 4 Minuten). Die Vanille hinzugeben. Die Eier eins nach dem anderen in die Mischung schlagen, bis sich alles verbunden hat. Dann die Mehlmischung unterrühren, zuletzt die Beeren und Pfirsichscheiben. Den Teig in der vorbereiteten Backform verteilen und den Belag darüberstreuen.
45 Minuten backen oder bis die Deckschicht goldgelb ist und bei der Garprobe nichts am Messer haften bleibt.
[1]
Einen Pfirsich häutet man am besten, indem man ihn gegenüber dem Stiel kreuzförmig einritzt und die Frucht für eine Minute in kochendes Wasser gibt. Mit einem Schöpflöffel wieder herausholen und in Eiswasser legen. Anschließend lässt sich die Haut mühelos abziehen.
Charlotte
Ich glaube, man kann einen Menschen auch zu sehr lieben.
Man stellt jemanden auf ein Podest, und plötzlich bemerkt man, dass einiges nicht stimmt – eine widerspenstige Strähne, eine Laufmasche, ein gebrochener Knochen … Man steckt seine ganze Zeit und Energie rein, um es wieder zu richten, und fällt dabei selbst auseinander. Man bemerkt noch nicht einmal, wie ungepflegt man aussieht, wie erschöpft man ist, weil man nur Augen für jemand anderen hat.
So stand ich an deinem Bett. Du lagst da mit deinen verbundenen Handgelenken, die überdies gebrochen waren, weil die Sanitäter hatten zudrücken müssen, um die Blutung zu stoppen. Und gebrochene Rippen hattest du auch, von der Herzmassage.
Ich war es gewohnt zu hören, dass du dir einen Knochen gebrochen hast, operiert oder eingegipst werden musstest. Aber heute hatte ich aus dem Mund des Arztes Dinge gehört, mit denen ich nie gerechnet hätte: Blutverlust, Autoaggression, Selbstmord.
Wie kann sich eine Sechsjährige umbringen wollen?, dachte ich. Hast du geglaubt, nur so würde ich dich beachten? Aber es hatte funktioniert; du hattest meine volle Aufmerksamkeit.
Und ich war vor Reue wie gelähmt.
Willow, die ganze Zeit über habe ich dir immer nur zeigen wollen, wie wichtig du für mich bist und dass ich alles dafür tun würde, um dir das bestmögliche Leben zu bieten … und du wolltest dieses Leben gar nicht.
»Ich glaube das einfach nicht«, flüsterte ich verzweifelt vor mich hin, obwohl du so voller Medikamente warst, dass du die Nacht durchschlafen würdest. »Ich glaube einfach nicht, dass du sterben
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