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Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)

Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)

Titel: Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileana Blair
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So verlockend dein Angebot auch war, am Ende war es doch nichts weiter, als eine Farce, damit du an meine Verbindungen und mein Geld kommst. Aber ich habe andere Werte für mein untotes Leben. Gefühle bedeuten mir etwas, Liebe bedeutet mir etwas! Das ist es, was mich ausmacht, Eloise Ducret! Keiner kann mir das nehmen, denn wenn ich liebe, dann mit Haut und Haaren und aus tiefster Seele. Und jeder, der versucht mir das zu nehmen, wird sehen, was er davon hat.«
    In dem Moment ging die Tür auf und Khaled trat ein. Fünftausend Jahre untotes Leben betraten den Raum und diese Kraft war förmlich mit Händen zu greifen. Eloise blickte ihn panisch an, als er auf uns zukam. Sein Kopf war kahl und seine schwarzen Augen bohrten sich in ihre. Ich ließ sie los und trat zurück.
    Sie fiel auf die Knie, denn sie wusste, dass sie ihm nicht entkommen konnte. »Khaled«, wisperte sie und beugte ehrerbietig ihren Kopf.
    Ich lief langsam zur Tür. Khaled nickte mir zu, ich neigte ebenfalls den Kopf, dann klopfte ich ihm kurz auf die Schulter, als ich an ihm vorbei ging und verließ das Zimmer.
    Die Sache zwischen den beiden ging mich nichts mehr an. Es war... eine Familienangelegenheit. Ich wusste, Khaled würde mit Eloise tun, was er für richtig und angemessen hielt. Ich schloss die Tür hinter mir und strich Eloise Ducret aus meinem Gedächtnis.

10
    Ich verließ Eloises Haus, ging zum Wagen, öffnete die Fahrertür und bedeutete Hyazinthe, dass er auf die Beifahrerseite rutschen sollte. Dann fuhr ich scheinbar ziellos durch die Straßen, doch ich wusste genau, wo ich hin wollte. Ich bemerkte Hyazinthes skeptischen Blick, als wir durch die verwahrlosten Straßen des Stadtviertels fuhren, in dem ich vor fünf Jahren schon einmal gewesen war.
    »Bist du sicher, dass wir hier richtig sind, Julien?«
    Ich antwortete nicht, sondern lächelte nur. Irgendwann parkte ich den Wagen, stieg aus und Hyazinthe folgte mir. Ich betrat den schmutzigen Hinterhof, in dem ich Aimée das erste mal begegnet war. Hier hatte ich nach meiner Ankunft aus New York meinen Schmerz und Kummer mit Blut ertränken wollen. Aimée hatte damals alles mit angesehen und ich hatte sie nicht bemerkt.
    »Genau hier habe ich sie gefunden«, sagte ich und zeigte in die Ecke, in der sie damals panisch gekauert hatte, unfreiwillig Zeugin meines Blutrausches geworden war und mitangesehen hatte, wie ich zusammenbrach, weil der Schmerz über die Trennung von Nicolas zu groß für mich gewesen war.
    Ich ging zu der Stelle und sah vor meinem geistigen Auge Aimée dort sitzen, sah sie mich mit großen Augen angstvoll anblicken. Verstohlen wischte ich mir ein paar Tränen fort, die mir unwillkürlich aus den Augen liefen. »Hier hat es angefangen, Hyazinthe, mein Leben mit ihr. Ich habe sie aufgenommen, ihr ein Zuhause gegeben und immer für sie gesorgt und sie beschützt.«
    Hyazinthes Hand legte sich plötzlich tröstend auf meine Schulter. Ich blickte noch einen Moment in diese Ecke, in der immer noch die zerschlissene Decke lag, auf der Aimée damals gesessen hatte. Mittlerweile war sie vollkommen verdreckt und zerlöchert. Abrupt wandte ich mich ab und lief wieder zum Wagen, wir fuhren weiter.
    Das alte, heruntergekommene Haus, in dem ich damals die erste Nacht in Paris verbracht hatte, ragte schemenhaft in den dunklen Nachthimmel. Ich parkte den Wagen davor und stieg aus. »Wir bleiben heute Nacht hier«, meinte ich zu Hyazinthe.
    Hyazinthe blickte kritisch auf das alte Gebäude. Er war von dieser Idee anscheinend wenig begeistert, sagte jedoch nichts und folgte mir ins Haus.
    Alles war noch genau so, wie in der Nacht, als Aimée und ich es verlassen hatten. Ich ging in den Keller und inspizierte die Tür. Das Schloss war noch da und der Schlüssel steckte sogar noch, also würde ich vor der Sonne sicher sein. Dann ging ich wieder nach oben. Hyazinthe stand unschlüssig im Wohnzimmer.
    Neben dem Kamin standen immer noch aufgestapelt die Holzscheite, wie damals. Ich ging hin, legte einige davon in den Kamin, holte mein Sturmfeuerzeug aus der Hosentasche und zündete das Holz an.
    Bald würde die Sonne aufgehen, ich fühlte es, lange würde es nicht mehr dauern. »Morgen Nacht verlassen wir Paris«, sagte ich, setzte mich auf das alte Sofa, sah zu Hyazinthe und klopfte mit der Hand auf den freien Platz neben mir.
    Langsam kam er herüber und setzte sich zu mir. Ich sah ihm an, dass er sich hier nicht wohl fühlte. »Wohin gehen wir denn?«, fragte er leise.
    Ich zuckte mit

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