Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
Vom Netzwerk:
die Rückenseite des Bettes gelehnt. Sein Hemd aus durchsichtigem rosa Stoff war vorne offen. Die schwarze eng anliegende Hose waren vorne ungeschnürrt. In jedem Arm hielt er eine Frau, die sich mit leeren Augen aber einem Lächeln auf den Lippen eng an ihn schmiegte und sich an ihm rieb. Zu seinen Füßen lagen zwei weitere. Neben dem Bett standen Frauen mit Krügen. Ihre Kleider offenbarten mehr, als sie verhüllten.
    Leichter durchsichtiger Stoff fiel ihnen von den Schultern, floss sanft über ihre Kurven und schwangen frei umher. Ein breiter Gürtel war um ihre Hüfte geschnallt, an dem der gleiche Stoff frei herunterfloss und sich mal hier mal da hinbewegte. Befestigt waren die Stoffe lediglich an den Hand- und Fußgelenken. Die Kleider waren von den leuchtendsten Blau, Lila, Gelb oder Rot. Doch die Haut der Frauen war grau und durchsichtig wie der Rest dieser seltsamen Welt.
    „Willkommen meine Gäste! Mein Name ist Oril. Welches Ereignis beschert mir die Ehre Eurer Anwesenheit? Aber wo bleiben meine Manieren?“ Er klatschte zweimal in die Hände und aus dem nirgendwo kamen mehr vollbusige Mädchen. Sie kicherten, liefen auf die drei zu, schmiegten, drücken sich an sie und rieben sich an ihnen.
    „Ich hoffe ihr mögt meine kleine Aufmerksamkeit. Es ist schon so lange her, dass sich Gäste freiwillig hierhin verirrt haben.“
    Eine blonde junge Frau schmiegte sich an Mikhael. Ihr Duft betörte ihn, sein Kopf wurde schwer und er konnte nicht mehr klar denken. Seine Alarmglocken läuteten. Drogen! Sie mussten in dem Parfüm der Mädchen sein. Er riss sich von der Frau los und schubste sie so weit weg, wie er konnte. Seine ruckartige Bewegung weckten den Prinzen aus der Trance und auch er entfernte sich von den Frauen. Haril blickte die Frauen, die auf ihn zugekommen waren nur an und sie begann sich vor ihm auf dem Boden zu winden und von ihm fortzukriechen.
    Malhim hatte mit wenigen Schritten die Distanz zwischen sich und dem halb nackten Mann überwunden und hielt ihm sein Schwert drohend entgegen.
    „Wo ist Serena?“
    „Serena? Ist das der Name meines neuen Lieblings? Komm zu uns, Schmetterling der Nacht.“ Aus dem Nichts trat sie hervor. In dem gleichen Gewand wie auch die anderen Frauen bekleidet, setzte sie sich neben Oril, ohne auf jemand anderen zu achten, und schmiegte sich an ihn. Auf ihren Lippen ein Lächeln und einen glasigen Blick in den Augen mit Pupillen so sehr geweitet, dass kaum etwas von ihrer Augenfarbe zu erkennen war. Augen so leer und schwarz, dass sie einem die Seele aus dem Leib saugen könnten, nur um die eigene Leere für einen Augenblick zu füllen.
    Mikhael war in wenigen Schritten bei Serena, zog sie von der seltsamen Gestalt weg und hielt sie in seinen Armen. Willenlos schmiegte sie sich immer noch ein Lächeln auf den Lippen an ihn.
    „Was zum ...“, entfuhr es Mikhael und Malhim gleichzeitig, beide mit hochroten Wangen. Mikhaels konnte ein leichtes Gewinner-Lächeln nicht unterdrücken, als er das Entsetzen in Malhims Augen sah. Er zog Serena näher an sich, ließ dabei den Senjyou Prinzen nicht aus den Augen und sah sich wenige Sekunden später mit der Spitze des Schwertes konfrontiert.
    „Ganz ruhig mit den jungen Pferden“, sagte Mikhael grimmig, immer noch Serena im Arm haltend, „ich habe nicht die Gewohnheit mich willenslosen Frauen aufzuzwingen.“ Die Schwerthand des Prinzen zitterte und er ging drohend einen Schritt mit vor Wut lodernden Augen auf Mikhael zu.
    „Ich bitte Sie meine Herren. Es sind genug für alle da und es ist für jeden Geschmack etwas dabei“, sagte Oril und zeigte mit einer großzügigen Geste auf die ihn umgebenden Frauen.
    Malhim spürte zum ersten Mal in seinem Leben eine alles verzehrende Wut in sich. Wut auf Mikhael, der die Frau im Arm hielt, die er vor einigen Stunden noch geliebt hat. Wut auf den Gigolo, der die Mädchen wie Spielzeuge behandelte. Wut auf Serena, die sich lächelnd zuerst an dem Mann gerieben hatte und nun an Mikhael. Und auf sich. Am liebsten hätte er laut losgeschrien und wild um sich geschlagen. Doch Malhim zwang sich zur Ruhe, legte das Biest, das aufschrie und sich wand, in Ketten und sperrte es tief in seinem Inneren weg. Er würde es nicht ewig dort halten können, aber für den Moment würde es reichen.
    „Sie scheint unter Dro gen gesetzt worden zu sein ... Oder verzaubert“, bemerkte Haril. Immer noch wütend, spürte Malhim wie das Tier in ihm an den Ketten riss und zerrte, nach Freiheit schrie und

Weitere Kostenlose Bücher