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Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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Vernichtung. Er wirbelte wieder zu dem halb nackten Mann im Bett herum: „Was hast du mit ihr gemacht? Macht das sie aufhört!“
    „Ich habe sie nur von ihrem Leid befreit und ihr eine Welt voller Sinnlichkeit und Freunde gezeigt. Wie es sich für einen Schlüssel gehört. Wir dienen dem Volk. Wir bringen dem Volk das Glück und das Lachen zurück ... Aber wie Ihr wünscht , ... mein Prinz.“ Oril schnippte mit dem Finger und alle Mädchen hielten in der Bewegung inne und klappten wie Marionetten zusammen, deren Puppenspieler die Fäden zu locker gelassen hatte. Auch Serena wurde reglos in Mikhaels Armen.
    „... Ein Schlüssel...“, entfuhr es Haril, „Ihr seid ein Schlüssel? Man sagt die letzten Schlüssel seien nach dem achtzigjährigen Krieg gehäuft aufgetaucht und dann verschwunden.“
    „Nicht alle mein Lieber ... Und verschwunden würde ich es nicht nennen. Ein so langer Krieg geht an den Völkern nicht spurlos vorbei. Während einem Krieg und vor allem nach einem Krieg werden viele Schlüssel geboren.
    Ich erinnere mich ... Egal wie viel e Schlüssel auch geboren worden wären, nach einem so langen und grausamen Krieg hätten es nie ausreichend sein können. Es gab so viele Opfer, so viele verschlossene Herzen und im Vergleich dazu nur eine Handvoll Schlüssel.“ Traurigkeit und Schwermut klang in Orils Stimme.
    „Schlüssel? Achtzigjähriger Krieg?“ Mikhael verstand nicht. Mitleidig betrachtete ihn Oril.
    „Ja, ja ... Wir sind in Vergessenheit geraten. Unsere Taten ... Unsere Opfer ... Aber ihr sollt nicht dumm von dieser Welt scheiden. Lasst mich Euch die Geschichte der Schlüssel und somit die Geschichte der Landen erzählen.“
    Er schnippte mit den Fingern und hinter ihnen erschienen Sessel.
    „Setzt euch, macht es euch bequem.“ Alle drei gehorchten ihm ohne Widerrede. Seine Stimme klang nun tief und angenehm, hypnotisierend. Sie rief Bilder und Vorstellungen hervor, zeichnet eine Legende in einem farbenfrohen Gemälde aus Blut.
    …
     
    „Zu Beginn der Zeit als auch die alten Rassen noch jung waren, besahen sich die Götter ihr Werk und sahen Krieg, Leid und Schmerz. Von einigen wenigen verursacht, litten meist die Unschuldigen. Die Wesen, die die Götter erschaffen hatten, waren unvollkommen und fügten sich gegenseitig nur Leid zu. Sie waren grausam und liefen durch ihr Verhalten auf die Selbstzerstörung zu.
    Zarin, der älteste und weiseste der Götter, schickte Flut, Hungersnot und Erdbeben, um das Übel zu beseitigen und neu beginnen zu können. Doch Marif, der jüngste und unerfahrenste der Götter hatte Mitleid und sah auch das Gute in ihrem Werk.
    Er bat die anderen Götter die wenigen Überlebenden zu verschonen und ihnen einen kleinen Teil der Welt zu lassen . Auf dass sie aus ihren und den Fehlern ihrer Vorfahren lernen können. Er wurde jedoch nur belächelt. Zarins Entscheidungen waren immer endgültig. In seiner Großherzigkeit und seiner Liebe zu den unvollkommenen Rassen, brach Marif jedoch heimlich ein Stück aus der Welt heraus. Er versammelte dort so viele Wesen, wie er konnte, und versteckte sie, für die anderen Götter unerreichbar.
    Die Landen waren geboren. Nach den Katastrophen, die über sie geschickt worden waren, waren die Rassen verstört und apathisch. Einer nach dem anderen verlor das Licht des Lebens und die Augen der kleinen Völker wurden leer. Es kamen immer weniger Kinder zu Welt und der Niedergang der Rassen schien besiegelt.
    So schuf Marif in seiner Weisheit und Güte den Schlüssel. Ein Balsam für die Seelen der Gepeinigten. Er war in der Lage die Herzen aller Wesen zu öffnen und das Leuchten in ihren Augen wiederzuerwecken. Marif schenkte diese Gabe vielen Auserwählten, auf dass sie durch die Landen streiften und sein Volk retteten. Und sie taten es.
    Dies hatte jedoch einen Preis. Das , was hinter der Tür lag, was die Leute verschlossen hatten in ihren Herzen, all die negativen Gefühle und Energien, verschwanden nicht einfach, sondern wurden von den Schlüssel absorbiert. Der Schlüssel durchlebte in Minuten und Stunden, das was die Person in Jahren erleiden musste. Den ganzen Schmerz und das ganze Leid zusammengepresst zu einem kleinen Würfel des Schreckens.
    Marif musste zusehen, wie die Schlüssel die Rassen zwar retteten, dabei jedoch selbst dem Wahnsinn verfielen. Manche langsamer, manche schneller. Schweren Herzens aber mit neuer Hoffnung, schaute er voller Freude den geheilten Rassen beim Erblühen zu und seine Seele erfüllte

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