Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Vostoken vereinten die Elemente zu einem Amulett.
Der aus Holz gefertigte Teil trägt in sein Ornament eingraviert das arische Schriftzeichen für Senjyou, während aus dem steinernen Teil, das Senjyou Zeichen für Airen herausgeschlagen worden ist. Ein Meisterwerk, das seines Gleichen sucht. Es wurde mit einem Zauber belegt, der sowohl das Amulett, als auch seinen Träger schützen sollte.“, der König machte eine Pause, „es sollte jedes Jahr zwischen dem Besitz der Airen und der Senjyou wandern. Es ist ein Symbol für die Annäherung zweier Rassen, die miteinander in Streit liegen, seit es Aufzeichnungen gibt. Ein ewiger Krieg, ohne Ende. Bis zur Fertigung dieses Amulettes. Beides Völker in die nur selten Kinder geboren werden, von Kampf um Kampf geschwächt, während die Rassen um sie herum immer mehr an Stärke gewannen.
Bis zwei zusammen kamen.
Ein Vertreter der Airen und ein Vertreter der Senjyou trafen sich an der Grenze der beiden Länder. Verhandlungen um Waffenstillstand hatte es schon früher gegeben. Aber dieses Mal wollte man nicht verhandeln. Man kam zusammen, damit die Völker sich näher kamen. In Frieden. Ein Traum: Die Streitereien vergessen und eine feste Allianz bilden, auf das beide Rassen in Freundschaft vereint, zusammen wachsen und gedeihen konnten.“
Der Senjyoukönig machte wieder eine Pause und atmete tief durch , bevor er fortfuhr: „Jahrhunderte langes Misstrauen und Feindseligkeit, lassen sich nicht über Nacht auslöschen. Tief verankert in den Herzen von Generationen sind sie zum Instinkt geworden. Man wollte sich Schritt für Schritt nähern und schaffte als Zeichen des guten Willens das Amulett, das Ihr um Euren Hals tragt.
Es sollten jährlich Sitzungen zwischen Gesandten der Airen und Senjyou abgehalten werden. Dieses Amulett war als Zeichen der Diplomatie gedacht. Der Freundschaft und des Willen s, die andere Rasse zu respektieren und als seinen gleichberechtigten Nachbarn anzuerkennen. Es sollte jedes Jahr einem Vertreter der anderen Rasse freiwillig und feierlich überreicht werden.
Was zunächst nur als Geste und Symbol gedacht war, gewann an Kraft und Bedeutung und wurde schließlich so stark, dass ein Treffen ohne die Überreichung sinnlos wurde.
Dass eine Annäherung oder gar eine Vereinigung der Airen- und der Senjyourasse Missmut erregen würde, war beiden Seiten klar. Deshalb versuchte man von Anfang an so viele Rassen wie möglich zu beteiligen. Vor allem die jüngeren Rassen hatten von der Uneinigkeit zwischen Senjyou und Airen profitiert. Während die beiden ältesten Rassen mit sich selbst beschäftigt waren, wuchsen die jungen ungehemmt und weiteten ihre Territorien aus.
Würde sich die Beziehung der älteren Völker zueinander ändern, würde sich auch der Status der anderen Rassen ändern. Das Gleichgewicht würde sich verlagern und einige Rassen bangte um ihre Vormachtstellung. Wir sandten Boten aus und luden Vertreter jedes Volkes zu den Verhandlungen ein. Den Vostoken, den Severen, dem Wüstenvolk, den Schneesiedlern sogar den Orkstämmen und Trollen. Aber nur die Vostoken schickten Morphis und Oril, mächtige Schlüssel und starke Magier. Sie fügte das Amulett zusammen. Die anderen blieben stumm, viele Boten kamen nie zurück.
Nur drei Mal wurde das Amulett erfolgreich überreicht. Von den Senjyou an die Airen, von den Airen an die Senjyou, schließlich von den Senjyou wieder an die Airen. Leider gab es auch unter den Senjyou und den Airen Parteien, die gegen eine freundschaftliche Verbindung waren. Die Gegner waren zahlreich und es mussten immer mehr Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Bei der letzten geplanten Übergabe wurden Treffpunkt und Zeit geheimgehalten, falsche Fährten gelegt und falsche Delegationen auf verschiedene Routen geschickt. Nur wenige Eingeweihte kannten die richtige Route und die Identität der echten Gesandten.
Trotz allem kam die Gesandte nie mit dem Amulett an. Alle Delegationen wurden überfallen und keiner überlebte das Massaker. Es muss einen Verräter unter den Eingeweihten gegeben haben. Die Zweifl er nutzten die Gunst der Stunde. Sie wiegelten mehr und mehr Senjyou und Airen gegen die Bindung auf. Bis das neu gespannte Band, an dem von allen Seiten gezerrt und gezogen wurde, zerriss.“
Gefangen von der Erzählung des Königs und vergessend, wo sie sich befand, brauste Molly auf: „Mord und Totschlag, wo eigentlich Friede und Freundschaft her rschen sollte! Wie kann man nur so verkommen ...“ Sie
Weitere Kostenlose Bücher