Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
ein schwarzes Loch, das alles verschlang, das ihm zu nahe kam. Einmal war Morphis zu tief in das Kind eingedrungen und hätte beinahe nicht wieder herausgefunden. Obwohl es mit seiner Apathie und seinem Desinteresse die gleichen Anzeichen zeigte wie seiner Mutter, war es leer. Er hatte Alara und das schwarze Wesen fast vergessen. Dann war Alara plötzlich vor ein paar Wochen vor ihm aufgetaucht. Sie sei von ihrer Pflicht befreit worden, war alles was sie sagte.
Er fragte nicht nach. Es war ihm egal. Sie hatte dazugelernt, sie konnte ihre Kräfte besser nutzen als vorher, also ließ Morphis Alara bleiben. Er wusste , sie würde alles für ihn tun, und er würde sie bis zum letzten Tropfen auswringen. Bis nichts mehr von ihr übrig war.
Hätte er sich auch nur ein wenig für Alara oder ihr Balg interessiert, hätte er den Quell der Unruhen vielleicht nach den ersten Anzeichen entdecken und auslöschen können.
Morphis betrachtete die am Boden kniende Alara eingehend.
„Wo ist das Kind?“
„Ich weiß es nicht“, sagte sie knapp.
„Seltsam ... Gehört es nicht zu den Aufgaben einer Mutter zu wissen, wo ihr Kind ist?“, fragte er eindringlicher nach. Nach einer kurzen Pause erwiderte sie: „Es ist auf Reisen gegangen. Mit einem Airenmädchen. Sie sind auf dem Weg zum Teffelof Gebirge.“
„Und du hast es nicht für nötig erachtet, mich darüber zu informieren, dass DEINE Tochter sich mit einer AIREN durch den Senjyou Wald schlägt? Genau in dem Moment, als das Beben jedes magische Wesen erreicht und von einer Veränderung des Schicksals kündet? Was hast du mir noch verschwiegen? Erzähl mir alles!“, forderte er hysterisch.
Alara schwieg, hob den Kopf und sah in Morphis Augen: „Ihr wisst, dass es ein Mädchen ist?“ Hätte er ihr aufmerksam in die Augen geschaut, hätte er vielleicht etwas anderes gesehen als Leere. Aber er blickte nur angewidert zur Seite. Alara senkte den Kopf wieder und erzählte von dem Airenmädchen, Zorghk und dem Amulett. Morphis hörte schweigend zu.
Als sie geendet hatte, trat er dicht an sie heran, hieß ihr sich zu erheben, holte aus und schlug ihr mit aller Kraft ins Gesicht. Alara wurde zurückgeschleudert und lag kauernd am Boden. Blut lief ihr Kinn herunter und auf der Wange war sein Handabdruck zu sehen.
Morphis drehte sich weg, damit ihr Antlitz seine Augen nicht beschmutzte. Wieder gefasst sagte er: „Von nun an wirst du mir alles über dieses Mädchen berichten. Setzt so viele Beobachter auf sie an, wie du finden kannst. Wir müssen verhindern, dass das Amulett die Airen erreicht. Eine Verbindung zwischen den Senjyou und den Airen muss um jeden Preis verhindert werden.
Ich werde mit den Orks und den Trollen Kontakt aufnehmen. Finde die Airin, was mit deiner Tochter passiert ist mir egal. Das Schicksalsrad hat begonnen sich zu drehen. Wenn wir es nicht stoppen, wird alles Enden. Du weißt , was zu tun ist. Wir werden sie stoppen und wenn wir auf die gleichen Methoden wie vor achtzehn Jahren zurückgreifen müssen. Finde sie!“ Alara verschwand ins Nichts.
Der Wald der Senjyou war gefährlich, voller unbekannter und wilder Magie. Es gab dort Wesen und Geheimnisse, die nicht einmal Morphis kannte. Es hatte schon zweimal gebebt, es fehlte nicht viel und das Rad des Schicksals würde wieder anfangen sich zu drehen. Das durfte er nicht zulassen. Er musste es verhindern. Fortbewegung bedeutete Schritte in die vollkommene Vernichtung. Das würde er nicht zulassen.
E IN W ALD VOLLER G EHEIMNISSE
Haril spürte das Beben. Er hatte keinen ausgeprägten Sinn dafür, aber er hatte es deutlich wahrgenommen. Die Geschichte hatte mit dem Aufbruch ihrer Gruppe eine neue Richtung eingeschlagen und wenn sogar er es fühlen konnte, würden es auch andere. Von einigen sehr starken Magiern sagte man, sie können den Ort ausmachen, manchmal sogar die Person, von der die Veränderung ausging. Sie mussten noch vorsichtiger sein. Haril nahm Malhim beiseite und versuchte seine Worte gut zu wählen: „Das Schicksalsrad dreht sich und ich denke, unsere kleine Reise ist der Grund dafür. Wir dürfen nicht auffallen. Wenn jemand herausfindet, was wir vorhaben, werden wir scheitern. Wir sind nicht stark genug, um einen direkten Angriff zu überstehen.
Ich weiß, es ist verboten durch jenen Teil des Waldes zu reisen, aber es ist vielleicht unsere einzige Chance, es unentdeckt über die Grenze zu schaffen. Dort sind wir vor jedem Lokalisierungszauber geschützt. Wenn wir die normale
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