Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
dicht auf den Versen hing. Wie ein Schwamm saugte sie alle Informationen in sich auf und klebte bei jedem Wort an Mofs Lippen. Es war unschwer zu erkennen, dass sie ihm verfallen war und in ihrem ganzen Wesen bestrebt, ihn mit ihrem Können zu beeindrucken. Kurzum, sie wurde von der besten Motivation geleitet: dem Wunsch zu gefallen.
Aira jedoch tat sich sehr schwer mit der Sprache ihres Volkes. Sie hatte es auch nicht leicht mit ihrem Lehrer. Haril war der Kühlste der Senjyou. Dass er mit der ganzen Situation nicht glücklich war, half nicht auf sein Gesicht das zu zaubern, was Aira am nötigsten hatte: ein Lächeln. Je mehr Zeit verging desto angespannter wurde Haril. Anfangs von ihm mit aller Würde ignoriert, zuckte er bald leicht zusammen, wenn jemand den Prinzen ohne Titel ansprach, ihn berührte oder sich sonst nicht der Etikette entsprechend verhielt.
Als Molly den Prinzen bei der Hand ergriff und ihn zu einer ihr unbekannten Blume führen wollte, vergaß Haril sich. Nur der Gedanke, dass ein unreiner Vostoke die gleiche Luft wie sein Prinz atmete, machte ihn verrückt. Dass aber eben so einer es wagte seine Hoheit anzufassen, war zu viel für ihn. Sein Körper reagierte von selbst, seine Hand griff nach dem Mädchen. Er wollte ihr Lächeln für immer auslöschen und rief nach den Mächten der Zerstörung. Sein Mundwinkel verzog sich nach oben und in seien sonst so kalten Augen brannte ein Feuer, als er den Fluch leise anstimmte und Dunkelheit sich um ihn sammelte. Die Welt um ihn herum begann sich langsamer zu drehen und alles hielt in seiner Bewegung inne.
Von Weitem hörte er den den entsetzten Aufschrei seiner Kameraden und seines Prinzen. Aber Haril hätte nicht aufhören könne, selbst wenn er es gewollt hätte. Kurz bevor die Welt zum Stillstand kam, in dem einen Moment fühlte er die unendliche Kraft in sich. Doch sie entglitt ihm wieder und die Welt drehte sich doppelt so schnell, als wolle sie die verlorene Zeit aufholen.
Molly fiel über ihre Füße. Mikhael, der dabei gewesen war genüsslich in sein Mittagessen zu beißen, verfehlte sein Ziel und vergrub die Zähne in seine Finger. Der Geschmack von Eisen breite sich aus und lief seinen Gaumen hinunter. Salmon, der einfach nur aufstehen wollte, verlor das Gewicht und fiel um. Malhim verlor ebenfalls die Balance und fiel mit dem Gesicht voraus in den Dreck. Haril selbst stand mit erhobenen Händen und diabolischem Grinsen da, bis sein Blick auf Malhim fiel. Sein Prinz lag im Dreck.
Haril eilte zu ihm hin, kniete sich neben ihn und wollte ihm aufhelfen, während er vor sich hinmurmelte: „Mein Prinz, Ihr müsst Euch doch Eures Ranges entsprechend benehmen. Ihr könnt doch nicht einfach ...“ Mit rotem Gesicht und vor Wut sprühenden Augen, schlug Malhim seine Hand bei Seite: „Wessen Schuld glaubst du ist es, dass ich im Dreck liege?! Wie oft hab ich dir gesagt, du sollst diesen Zauber nicht anwenden?! Du weißt genau was dann passiert. Du hattest wieder schlechte Gedanken! Du weißt, dass du ...“ Mit großen Augen, die sich immer mehr mit Tränen füllten, starrte Haril in entsetzt an. Dann stand er auf und fegte an den entgeisterten Kameraden vorbei. Wie aus einem Herzen seufzten die Senjyou laut.
„Malhim, du weißt, dass er jetzt eine Ewigkeit schmollen wird ...“, Aragar schaute ihn missbilligend an.
„Ich war nicht derjenige, der versucht hat Molly zu verfluchen ...“, begann Malhim mit hervorgeschobenem Kinn.
„Jetzt wird er noch schwerer zu händeln sein ...“, enttäuscht blickte Salmon zu Malhim.
„Ich wollte ihn nur daran erinnern, was passiert, wenn er ...“, begann Malhim erneut.
„Malhim du weißt doch , wie hart er an sich arbeitet und versucht sein Temperament im Zaun zu halten“, Enttäuschung schwang in Mofs Stimme mit.
„Ich ... Ich ... wollte ...“, setzte Malhim erneut an.
„Du weißt du bist seine einzige Schwäche und trotzdem ...“, vorwurfsvoll schüttelte Garif den Kopf.
„ES TUT MIR LEID!!“, rief Malhim mit hochrotem Kopf und lief in den Wald, bis die Bäume ihn verschluckt hatten.
Verwirrt schaute sich Molly um. Was war passiert? Sie hatte das ungute Gefühl etwas falsch gemacht zu haben, auch wenn sie nicht genau wusste was. Sie wollte gerade versuchen aufzustehen, als Mof sich zu ihr herunter bückte und ihr lächelnd die Hand reichte. Ihr Herz klopfte wie wild und ihre Wangen röteten sich. Zögernd und mit leicht zitternder Hand ergriff sie seine. Mof umschloss sie fest und zog sie
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