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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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öffnen konnte, war die Batterie der Laserwaffe wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt worden.
    »Los jetzt. Nehmt eure Sachen. Wir wollen schließlich nicht ewig auf Holloway II bleiben.«
    System: DEF-563-UI
    Planet DEP IV (United Industries)
    Utini Raumstation, Verwaltungs-Wohntrakte
    Als Ayline Gantt wieder zu sich kam, wusste sie im ersten Moment nicht, wo sie sich befand. Der merkwürdige Geruch, der an ihre Nase drang, erinnerte sie an schmorenden Kunststoff, dann spürte sie den weichen Flor unter ihrem Gesicht und wusste, dass sie noch immer in ihrer Wohnung war… und schlagartig fiel ihr ein, was sich dort abgespielt hatte. Ich lebe noch!
    Gantts Kopf zuckte hoch; mit einem schwachen Aufschrei fasste sie sich an die schmerzende Stirn. Als sie ihre Finger wegzog, waren sie feucht. »O nein. Verdammt!«
    Sie keuchte. Der Kunststoffgestank wurde stärker. Suchend blickte sie umher, aber das Deckenlicht war ausgeschaltet. Das Einzige, was sie in der Dunkelheit erkannte, waren kleine, glitzernde Punkte ganz in ihrer Nähe Sie zuckte zurück, als ihr bewusst wurde, dass sie in das Visier des UI-Sec-Lieutenants starrte, der keine Armlänge von ihr entfernt am Boden lag; die flirrenden, gold-weißen Pünktchen, die sich darin spiegelten, waren Funken, die aus dem schmorenden Kadaver ihrer Medienanlage stoben. Dichter, beißender Qualm begann den Raum zu füllen.

    »Verdammt!«
    Sie versuchte, auf die Beine zu kommen, aber es wollte ihr in dem finsteren, verqualmten Raum nicht so recht gelingen, also kroch sie in Richtung Lichtschalter. Der Plastikgestank wurde stärker, je näher sie der Tür zum Gang kam.
    Gantt richtete sich auf und betätigte den Lichtschalter. Nichts passierte.
    Panisch drückte sie auf den Schalter, der die Tür zum Gang öffnen sollte, aber auch der versagte den Dienst. Das brausende Geräusch, das zusätzlich zum Qualm zu hören war, ließ darauf schließen, dass der Gang lichterloh in Flammen stand. Wenn weder Licht noch Türen funktionierten, hatte Kazuya vermutlich auch dafür gesorgt, dass der Rauchmelder nicht anschlagen konnte …
    Mit einem erstickten Aufschrei taumelte Gantt zur Tür des Arbeitszimmers, aus dem Kazuya gekommen war. Die Tür stand immer noch offen… aber schon aus der Entfernung sah sie, dass ihr Computerterminal ebenso vor sich hinschmorte wie das, was von dem stationären Kommgerät übrig geblieben war. »Nein! Verdammt!«
    Panisch drehte sie um, stolperte zurück ins Wohnzimmer, fiel über Florescu und schlug der Länge nach hin.
    Stinkende Brandgase füllten ihre Lungen, als sie nach Luft schnappte, und ihre Hand berührte den Holster mit der schweren Pistole. Automatisch zuckte sie zurück.
    Davon abgesehen, dass sie nicht die geringste Ahnung davon hatte, wie man eine Waffe entsicherte, hätte es ihr wohl kaum etwas gebracht, durch die Tür zu schießen … außer dass der Qualm ins Wohnzimmer gedrungen und die giftigen Dämpfe ihre Arbeit noch schneller getan hätten.
    Sie kämpfte den Impuls nieder, in Tränen auszubrechen. Ob es etwas brachte, wenn sie um Hilfe rief? Natürlich würde Zavier auf der anderen Seite der Etage sie nicht hören, aber… … aber dann hörte sie es. Ganz leise.
    Es war eine Stimme, und die kam aus dem Helm des Lieutenants neben ihr.
    »Verdammt«, stieß sie hustend hervor und richtete sich auf den Knien auf. Mit beiden Händen tastete sie an dem Helm der Vollrüstung herum, bis sie den Druckschalter gefunden hatte, mit dem er sich von der Halsberge trennen ließ. So hastig es ging, zerrte sie ihn von Florescus Kopf und sah hinein, erstaunt, viele kleine Anzeigen leuchten zu sehen.
    »Hallo?«, schnarrte eine blechern klingende weibliche Stimme. »Jemand da?«
    Aufs Geratewohl drückte Gantt auf einen der Minischalter, die im Notfall mit der Zunge betätigt werden konnten.
    Kurz blitzte ein graues Rechteck auf, vor dem ein grünes, ein tiefblaues und ein dunkelrotes Pünktchen leuchteten, aber sonst geschah nichts. Dann ertönte wieder das dünne, blecherne Stimmchen. »Hallo?«
    Gleichzeitig flammte eine Anzeige auf, neben der sich mindestens fünf verschiedene Tippschalter befanden.
    »Gelb… «
    »Was?« Erschrocken fuhr Gantt herum und starrte den Lieutenant am Boden an; sein Gesicht war ihr zugewandt, die Augen glitzerten im Fast-Dunkel des Wohnzimmers. »Gute Güte, Sie leben ja noch!«
    »Gelb«, wiederholte er und gab dann ein leises, gurgelndes Bellen von sich. Fassungslos schüttelte die Managerin den

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