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Zero kommt gleich

Zero kommt gleich

Titel: Zero kommt gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mit zu Boden riß. Die Waffe fiel ihm aus der Hand und
rutschte auf Mike Kluger zu.
    Ich grabschte wild nach meiner
eigenen Pistole, aber ehe ich sie richtig in die Hand bekam, hatte Kluger sich
schon längst gebückt und Arndts Waffe aufgehoben.
    Er zielte auf mich, und meine Hand
erstarrte mitten in der Bewegung.
    »Na, wer ist nun der Trottel ?« höhnte er. »Doch wohl der, der zum Schluß mit einer Kugel
im Bauch übrigbleibt.«
    Mit einer letzten,
verzweifelten Anstrengung zerrte ich am Griff meiner Pistole — etwas riß, und
dann hatte ich sie frei.
    Wir schossen beide
gleichzeitig.
    Ich sah den Feuerstrahl aus
seinem Lauf so deutlich, daß ich nur darauf wartete, meinen Kopf von den
Schultern kippen zu spüren.
    Aber nichts geschah.
    Einen schrecklichen Augenblick lang
beobachtete ich, wie Kluger langsam zusammensackte. Blut sprudelte aus dem Loch
unter seinem linken Auge.
    Eine Sekunde lang hatte ich das
Gefühl, daß das Schicksal Mike Farrel und nicht Mike
Kluger zum Tode verurteilt hatte, weil er eingewilligt hatte, die Rolle des
anderen zu übernehmen. Hilflos wartete ich darauf, daß unsere Identität
plötzlich wieder vertauscht würde und ich anstelle des anderen mein Leben
aushauchen müßte. Ich hätte schreien können...
    Dann traf Klugers Körper auf dem Boden auf; er rollte zur Seite und bewegte sich nicht mehr.
    Der Alptraum hatte weniger als
eine Sekunde lang gedauert, trotzdem war die Reaktion, die Erleichterung so
groß, daß mir die Knie weich wurden. Ich zitterte noch am ganzen Leibe und
mußte mir mit Gewalt vor Augen führen, daß alles vorbei war und ich noch lebte.
    Da riß mich Arndts Stimme aus
meinen Gedanken.
    »Laß die Waffe fallen, oder ich steche zu .«
    Ich hatte den Schock noch nicht
ganz überwunden — mechanisch, wie eine aufgezogene Puppe, wandte ich den Kopf.
    Arndt stand hinter Dianes Stuhl
— das Messer, mit dem er Chris Edwards getötet hatte, deutete genau auf ihre
Kehle. Meine Finger lockerten sich, und die Pistole fiel zu Boden.
    »Stoß sie zu mir rüber«, befahl
er.
    Ich gehorchte. Die Waffe
landete dicht neben seinem Fuß — er bückte sich schnell und hob sie auf.
    »Wenn ich nicht so dämlich
gewesen wäre, hätte ich dich gleich nach Edwards umlegen sollen«, sagte er
langsam. »Ich habe dich ganz falsch eingeschätzt; ich habe dich für einen
Feigling gehalten. Du mußt die ganze Zeit die Pistole bei dir getragen haben,
und ich habe dich nicht einmal gefilzt .«
    Er lachte freudlos. »Weißt du,
wer zum Schluß der Dumme ist? Ich, ich ganz allein. Und das ist deine Schuld.
Erst hast du diese Geschichte von Arline erzählt und mich damit gegen sie und
Kluger aufgehetzt. Dann war ich an der Reihe, und du hattest Kluger auf deiner
Seite. Und ich Trottel habe nichts gemerkt .«
    Er schüttelte den Kopf. »Was
ist nun bei allem für mich herausgekommen? Gar nichts.«
    Seine Stimme schwankte. »Arline
ist tot — und ich selber hab’ sie erschossen, alles wegen deines Geredes. Der
Spielsalon ist futsch, und alles andere auch. Das hier läßt sich nicht
vertuschen, da komme ich nicht mit heiler Haut davon .«
    Mit leerem Blick starrte er die
beiden leblosen Körper am Boden an. »Und die O’Brien und Edwards habe ich auch
umgebracht .«
    Als er mich jetzt ansah, hatten
seine braunen Augen einen bösartigen Ausdruck. »Es bleibt mir nur die Rache, Farrel .« Seine Stimme war nur noch
ein Flüstern. »Du meinst wohl, daß ich dich jetzt abknalle, was ?«
    »Anzunehmen .«
    »Irrtum.«
    Er lächelte. »Ich habe dich und
Diane die ganze Zeit beobachtet. Irgend
etwas ist da im Busch, und es hat nicht nur mit ihrer Blindheit
zu tun; Mitleid allein ist das nicht. Und jetzt hör mir mal gut zu, Farrel , ich habe eine Neuigkeit für dich. Du darfst zusehen,
wie ich ihr das Messer in den Hals stoße, und zwar schön langsam — Zentimeter
für Zentimeter .«
    Seine Augen leuchteten
erwartungsfroh auf; als bei mir aber die erwartete Reaktion ausblieb, erloschen
sie bald wieder.
    »Du darfst dich auch ruhig
hinsetzen, Farrel «, erlaubte er großzügig. »Sonst
werden dir die Knie weich, wenn sie anfängt zu schreien .«
    Walter hatte im Moment alle
Trümpfe in der Hand, er konnte also die Bedingungen stellen. Aber ehe ich
tatenlos zusah, wie er Diane und dann mich ins Jenseits beförderte, machte ich
lieber einen letzten Versuch. Den Zeitpunkt wenigstens konnte ich wählen. Und
der war jetzt.
    Während er noch redete, sprang
ich auf.
    Es war natürlich hoffnungslos
von

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