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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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und seine Hände.
    Drei Tage zuvor hatte er einen schmalen Pfad aus niedergetretenen Zweigen auf dem Grundstück der Datscha entdeckt und wusste ganz genau, wer der Verursacher gewesen war. Diese Spur hatte ihn bis zu dem Versteck geführt, das er jetzt beobachtete.
    Die Zielperson wusste zwar nicht, dass sie beobachtet wurde, war jedoch aufmerksam und sehr versiert. Der Amerikaner hielt sich trotz des Tarnanzugs, der ihn in einem Gelände wie diesem so gut wie unsichtbar machte, immer im Unterholz und wollte auf keinen Fall riskieren, noch dichter heranzugehen.
    Er war mit einer Heckler & Koch MP5SD-N1 bewaffnet. Sie war ebenfalls mit grüner und brauner Farbe sowie zusätzlich mit Blättern und Zweigen getarnt. In der Modellvariante N1 besaß die MP5 einen abnehmbaren Kolben aus Metall sowie einen integrierten Edelstahl-Schalldämpfer, hergestellt von der Knight Armament Company. Sie war so leise, wie eine Schusswaffe nur sein konnte, und daher die perfekte Waffe für den Nahkampf. Eine weitere Besonderheit war der Schalter für automatische Dreifach-Salven. Mit dieser Einstellung jagten bei einer einzigen Berührung des Abzugs drei Neun-Millimeter-Parabellum in das Ziel, und auch wenn die Neun-Millimeter-Kugeln bei Unterschallgeschwindigkeit und durch den Schalldämpfer eine deutlich verringerte Durchschlagskraft besaßen, so machte die Wirkung der hydrostatischen Schockwellen, ausgelöst durch drei unmittelbar nacheinander in den Körper einschlagende Projektile, diesen Nachteil mehr als wett.
    »Hier Cowboy Daddy«, ertönte eine raue Stimme in seinem Ohrhörer. »Cowboy Gamma, erbitte Lagebericht. Ende.«
    Eine andere Stimme erwiderte: »Cowboy Gamma. Befinde mich zehn Meter südöstlich vom Gästehaus. Mr. und Mrs. VIP sind noch nicht in Sicht. Ein Gorilla bewacht den Swimmingpool. Ende.«
    »Bericht bestätigt, Cowboy Gamma. Melde dich, sobald du Mr. und Mrs. VIP zu sehen kriegst. Wie sieht es bei der Zielperson aus, Cowboy Bravo? Ende.«
    »Cowboy Bravo. Die Zielperson ist wach und genehmigt sich ein Frühstück. Hat keine Ahnung, dass er es vermutlich nicht mal mehr verdauen kann. Ende.«

Kapitel 51
    Kasakov erwachte aus dem Schlaf und atmete hörbar aus, das Gesicht tief in einem großen Gänsedaunenkissen vergraben. Einer von Izoldas schlanken Armen lag quer über seiner Hüfte. Eine Minute lang blieb er regungslos liegen, genoss die intime körperliche Nähe seiner Frau, ihre weiche Haut, ihr warmes Fleisch. Als er sich schließlich auf den Rücken drehte, ließ sie einen schläfrigen Laut hören. Behutsam küsste er sie auf die Stirn, auf die Spitze ihrer süßen Nase und schließlich auf den Mund. Lächelnd erwiderte sie seinen Kuss. So früh am Morgen, wenn er der Einzige war, der sie sehen konnte, fand er sie immer besonders schön.
    »Wie viel Uhr ist es?«, fragte sie ihn mit geschlossenen Augen.
    »Kurz vor acht.«
    »Wow.« Sie hob die Augenbrauen. »Und du liegst immer noch im Bett. Ich fühle mich geehrt.«
    »Ich habe ja schließlich Urlaub, oder etwa nicht?«
    »Heißt das, du gehst nicht ans Telefon, falls Julia oder Tomasz anrufen?«
    »Ich werde mein Möglichstes tun. Wie hört sich das an?«
    Sie knurrte leise. Dann küssten sie sich noch einmal.
    Kasakov setzte sich auf und gähnte. »Was hättest du denn gerne zum Frühstück, mein Liebling?«
    Sie streichelte seine breite Brust. »Hmm, eine Portion von deinem berühmten Rührei, bitte. Dazu Orangensaft und ein paar Stückchen Melone. Und Kaffee, jede Menge Kaffee.«
    »Das ist ja ein komplettes Bankett.« Er kratzte sich am Hinterkopf. »Was habe ich wohl als Gegenleistung für ein solches Festmahl zu erwarten?«
    Izolda grinste ihn spitzbübisch an. »Das Vergnügen, es zuzubereiten und es deiner wunderschönen Frau zu servieren.«
    »Ah«, erwiderte Kasakov. »Was sonst könnte ein Mann sich wünschen?«
    »Ganz genau.«
    Er stieg aus dem Bett und zog die Vorhänge auf. Das Schlafzimmer lag auf der Vorderseite der Datscha, und der Blick auf das Schwarze Meer war schlicht atemberaubend. Kasakov streckte sich, während er den Möwen zusah, die über dem Strand ihre Kreise zogen.
    Das hier war aus seiner Sicht das schönste Fleckchen in ganz Russland. Da Auslandsreisen ein Risiko darstellten, auf das er sich nur zu den allerwichtigsten geschäftlichen Anlässen einlassen wollte, fuhr er wenigstens etliche Male im Jahr mit Izolda nach Sotschi. Nirgendwo in Russland war es so heiß wie hier, und das machte seine Sonnenanbeterin

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