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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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den Takt auf, den Finger am Abzug, jederzeit bereit, zwischen zwei Schlägen abzudrücken, sobald Izolda den Weg freigemacht hatte.
    Victor sah, wie sie ihrem Mann ein Glas Eistee abnahm und dann einen Schritt nach vorn machte, damit Kasakov ebenfalls herauskommen konnte. Der massige Ukrainer trat durch die Tür.
    Die Vögel über Victors Kopf zwitscherten nicht mehr.
    Er streichelte den Abzug der Longbow.

Kapitel 52
    An Kasakovs rechter Schläfe sauste etwas vorbei, dann war ein lautes Tschak zu hören, wie ein Nagel, der in ein Stück Holz geschlagen wird. Er zuckte überrascht zusammen, ohne zu begreifen, was das alles zu bedeuten hatte. Er griff sich an das rechte Ohr und drehte sich verwirrt um.
    »Ist alles in Ordnung?«, erkundigte sich Izolda.
    »Ja«, gab Kasakov zurück. »Ich glaube, da ist gerade eine Wespe an mir vorbeigeflogen.« Verblüfft betrachtete er das kleine Loch im Türrahmen. Die Ränder waren ausgefranst. »War dieses Loch eigentlich schon immer da?«
    Da grollte eine Art Donner über sie hinweg.
    Kasakov und Izolda schauten einander an.
    »Was war denn das?«, sagte sie, nippte an ihrem Eistee und blickte zum Himmel.
    Kasakov folgte ihrem Blick. Ein paar Wolken waren zu sehen, aber keine Gewitterwolken. Wo war dann der Donner hergekommen?
    »Vielleicht ein Flugzeug?«, meinte Izolda.
    Da zersplitterte links von Kasakov ein Fenster, und Izolda schrie erschrocken auf. Sie ließ ihr Glas fallen, und es zersprang auf den Gehwegplatten. Glassplitter und Eiswürfel spritzten über den Boden. Der Eistee bildete eine Pfütze.
    Mauerwerk explodierte. Kasakov zuckte zusammen, als die Splitter auf seinen Arm und seinen Rücken trafen.
    Eine Sekunde später ertönte erneut dieses Donnergrollen. Besorgnis breitete sich auf Kasakovs Miene aus.
    »Was verdammt noch mal …?«
    Einer der Leibwächter kam im Laufschritt um die Ecke der Datscha.
    »AUF DEN BODEN!« , brüllte er und ruderte voller Panik mit beiden Händen. »AUF DEN BODEN!«
    Izolda kreischte. Kasakov verfluchte sich, weil er so schwer von Begriff gewesen war, und stürmte auf seine Frau los. Er warf sie zu Boden und legte sich schützend auf sie.
    Da dröhnte der nächste Schuss durch die Luft.
    Dem Amerikaner mit der Funkkennung Cowboy Bravo klingelten die Ohren von den Schüssen. Er befand sich gerade noch drei Meter hinter der Zielperson, die Mündung der MP5 auf deren Rückgrat gerichtet, um dort drei Kugeln zu platzieren. Jeden Augenblick konnte das Kommando kommen.
    »Cowboy Gamma, hier Cowboy Daddy« , zischte es in seinem Ohrhörer. »Er hat geschossen. Lagebericht, verdammt noch mal. Ende.«
    »Daneben«, meldete sich Cowboy Gamma. »Dreimal daneben, verfluchte Scheiße. Mr. und Mrs. VIP haben kapiert, was los ist, und liegen auf dem Boden. Die Bodyguards sichern sie. Ende.«
    »Scheiße« , gab Cowboy Daddy zurück. »Der Typ soll doch angeblich so gut sein. Cowboy Bravo, Position halten. Nicht schießen, ich wiederhole, nicht schießen. Wir dürfen das Arschloch erst ausschalten, wenn er seine Zielperson ausgeschaltet hat. Ende und aus.«
    Victor verlor Kasakov und seine Frau aus dem Blick. Kurz, nachdem der dritte Schuss ein Loch in das Mauerwerk der Datscha geschlagen hatte, landeten sie auf dem Boden. Mindestens drei Leibwächter waren mittlerweile aufgetaucht und schirmten ihre Schützlinge ab, bis sie sicher aus der Gefahrenzone gebracht werden konnten. Sie blickten in Victors Richtung, da der Hügel der wahrscheinlichste Ort für einen Heckenschützen war, aber er war zu weit entfernt, als dass sie ihn hätten sehen können. Im Gegenzug war auch Kasakov aus Victors Blickfeld verschwunden.
    Er packte die MP7 und stürmte los in Richtung Datscha.
    Cowboy Bravo flüsterte in sein Mikro: »Hier Cowboy Bravo. Zielperson hat das Gewehr liegen lassen und ist mit einer MP auf dem Weg zum Haus. Sieht so aus, als wollte er das Ganze jetzt aus nächster Nähe erledigen. Ende.«
    »Verstanden«, gab Cowboy Daddy zurück. »Verfolgen und Sichtkontakt halten. Ende und aus.«
    Der Amerikaner umging die zwei Bäume, zwischen denen die Zielperson gelegen hatte, und jagte die steile Seite des Felsvorsprungs hinunter. Die Zielperson rannte schnell nach Westen den Berg hinab, hatte vielleicht fünfzehn Meter Vorsprung, sprintete durch das Unterholz, zertrat dabei kleinere Büsche und brach dünne Zweige ab.
    Victor rannte, so schnell er konnte. Der Abhang war relativ steil. Nackter Fels ragte aus dem Untergrund oder bildete zerklüftete, von

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