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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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hatte recht. Sie standen zu weit auseinander. Auf sie zu schießen wäre zu riskant gewesen. Wäre es anders gewesen, hätte Victor sie bereits erledigt.
    »Na gut«, sagte Victor. »Dann lasse ich das Geld, wo es ist, und verschwinde von hier. Und Sie lassen mich gehen.«
    »Was ist mit der anderen Hälfte?«
    »Liegt in einem Mülleimer an der Ecke Ballindamm und Alstertor.«
    »Dann sind wir quitt.«
    »Noch nicht ganz. Wo sind meine Sachen?«, wandte Victor sich an Georg.
    Georg blieb stumm.
    »Sag’s ihm«, befahl Krausse.
    Georgs Stimme klang leise, geschlagen. »In einem Lieferwagen hier in der Nähe. Ich bring dich hin.«
    »Nein, nein, nein.« Krausse schüttelte den Kopf. »Du bleibst hier. Wir sind noch nicht fertig miteinander.«
    »Du kriegst das ganze Geld«, sagte Georg. »Hau doch einfach ab.«
    »Du hast mich verarscht, Georg. Und nicht zum ersten Mal. Ich weiß von dem Deal mit diesen Arschlöchern aus München, den du ohne mich abgewickelt hast. Was wäre ich für ein Kerl, wenn ich so eine Respektlosigkeit einfach durchgehen ließe? Genau darum bin ich nämlich hergekommen, um mit dir darüber zu reden «, sagte Krausse. »Also sag ihm, wo der Lieferwagen steht, und gib ihm den Schlüssel. Du wirst ihn sowieso nicht mehr brauchen.«
    »Nein.«
    »Sag’s ihm.«
    Georg richtete sich auf, trotzig. »Nein.«
    »Sag’s ihm, Georg, oder ich lasse meine Jungs von der Leine, damit sie ihren Frust an dir abreagieren können, so lange, bis du ein bisschen kooperativer geworden bist.«
    »Leck mich am Arsch.«
    Victor wusste, was passieren würde, noch bevor Georg nach ihrer Waffe griff. Als es so weit war, hatte er sich bereits in Bewegung gesetzt und sich eine halbe Sekunde Vorsprung vor den anderen gesichert. Er sprang hinter einen Kistenstapel. Im nächsten Augenblick eröffnete einer von Krausses Männern das Feuer. Dröhnend hallte der Schuss durch die Lagerhalle.
    Blut spritzte, als die Kugel in Georgs linker Schulter einschlug, noch bevor sie die kleine Pistole ganz erhoben hatte. Sie taumelte, konnte aber trotzdem noch einen Schuss auf Krausse abgeben. Die Kugel verfehlte ihn jedoch und riss ein Loch in die dahinterliegende Wand. Georg zielte noch einmal.
    Eine Schrotladung traf sie in den Bauch.
    Georg fiel rückwärts auf die Abdeckplanen, die neben dem Fahrstuhl gestapelt waren. Rot glänzendes Blut breitete sich auf dem Plastik aus.
    Georgs Männer gerieten in Panik und zogen ihre Waffen. Victor sah zu, wie der Muskelprotz gleichzeitig in Brust und Rücken getroffen und als Erster niedergestreckt wurde. Der Führer lebte ein kleines bisschen länger.
    Als die Schüsse verklungen waren, hörte Victor das Klirren leerer Patronenhülsen, konnte jedoch von seinem Platz hinter den Kisten weder Krausse noch einen seiner Männer entdecken. Er konnte kein Stöhnen und keine Schreie hören und wusste, dass es keine Verletzten gab. Der Mann mit dem Messer im Rücken gab keinen Laut von sich, bewusstlos. Victor hatte keine Ahnung, was gleich passieren würde, und vermutlich war es keine besonders gute Idee, aufzustehen und nachzusehen. Falls sie ihn ebenfalls erschießen wollten, dann boten die Kisten zumindest einen gewissen Schutz, immer vorausgesetzt, sie waren nicht leer. Falls doch, dann waren sie zumindest ein wirksamer Sichtschutz.
    »Du kannst jetzt rauskommen«, sagte Krausse.
    »Eigentlich fühle ich mich da, wo ich bin, ganz wohl.«
    Krausse lachte. »Dann verrate mir doch mal, mein neuer bester Freund, wie lange du noch hinter diesen Kisten hocken willst.«
    Victor besah sich die Pistole. Eine Glock 17. Von ein paar Kratzern abgesehen schien sie ganz gut in Schuss zu sein. Er nahm das Magazin heraus, warf einen Blick auf die Neun-Millimeter-Vollmantelgeschosse und schob es lautlos wieder an seinen Platz. Behutsam zog er den Schlitten zurück, um sich die Kammer anzusehen. Sie machte einen sauberen Eindruck, aber er blies trotzdem einmal hinein, falls sich irgendwo Schmutz abgelagert hatte. Die Glock war so zuverlässig wie der Sonnenaufgang, aber es konnte nicht schaden, auf Nummer sicher zu gehen. Victor lud eine Patrone in die Kammer, bewegte den Schlitten ganz langsam, um möglichst wenig Geräusch zu verursachen.
    Er sagte: »Sagen wir mal, so lange, bis Sie weg sind.«
    »So langsam wirst du mir wirklich sympathisch«, erwiderte Krausse. »Und das ist mein voller Ernst. Aber du weißt so gut wie ich, dass ich das nicht zulassen kann.«
    Victor überlegte in Windeseile. Lange konnte er

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