Zero Option: Thriller
wichtigstes Handelsprodukt waren, sondern eine US-amerikanische Armalite. Sechs Söldner waren auf dem an die viertausend Quadratmeter großen Grundstück kontinuierlich auf Patrouille. Zwei weitere waren im Haus selbst stationiert, während Nummer neun und zehn die zwanzig Überwachungskameras und das Dutzend Bewegungsmelder im Auge behielten, die Ariffs Heim bei Tag und Nacht bewachten. Für sich und seine Familie war Ariff nur das Beste gut genug.
»Wenn er mich umbringen wollte«, sagte Yamout, »dann wird er auch dich umbringen wollen.«
Er ging die dreißig Meter bis zu einer großen Pergola neben dem Swimmingpool. Unter dem Ziegeldach standen Sofas und Liegestühle bereit. Ariff holte eine Flasche Mineralwasser aus einem Kühlschrank. Er bot Yamout ebenfalls etwas an, doch der schüttelte den Kopf. Dann ließen die beiden Männer sich im kühlen Schatten nieder.
»Wenn es so weit ist, dann werden wir seine Attentäter gebührend empfangen«, sagte Ariff.
»Du wirkst nicht besonders besorgt.«
»Halte mich nicht für naiv. Aber du musst bedenken, sie haben dich nicht zu fassen bekommen, und das, obwohl du so weit von der Heimat entfernt warst.« Er deutete auf den Wachmann. »Glaubst du etwa, sie könnten hier mehr Erfolg haben, wo unsere Macht am größten ist?« Ariff ließ sich entspannt in seinen Liegestuhl sinken. »Seitdem ich als kleiner Junge das erste Mal den Kugeln der Israelis ausgewichen bin, ist mein Leben ununterbrochen in Gefahr. Jetzt ist mein Haar grau und mein Gesicht faltig, aber ich atme immer noch. Wird Kasakov auch so lange überleben?« Erneut schüttelte er den Kopf. »Aber um wirklich sicherzugehen, solltest du mitsamt deiner Familie zu mir ziehen, so lange, bis diese Geschichte vorbei ist. Ich habe sechs leere Zimmer zur Verfügung. Ich bin froh, dass sie endlich einmal benützt werden.« Er lächelte. »Du würdest mich in keiner Weise stören, und wir könnten deine Männer einfach zu meinen hinzufügen. Dann sind wir unverwundbar.«
»Vielen Dank. Ich würde mich wirklich besser fühlen, wenn ich meine Familie hinter deinen Mauern in Sicherheit bringen könnte.«
»Nicht der Rede wert. Deine Familie ist meine Familie.« Er breitete die Arme aus. »Dies hier wird unsere Burg sein. Ich freue mich auf seine Killer. Sollen sie ruhig versuchen, hier zuzuschlagen. Wir werden diesem Narren zeigen, wie närrisch er tatsächlich ist. Soll Kasakov seine Gorillas ruhig auf unser Gebiet entsenden. Wir schicken sie in kleinen Stückchen nach Russland zurück.«
Yamout stieß den Atem aus und stand auf. »Aber warum greift er uns überhaupt an, jetzt, nach all den Jahren? Wir machen unsere Geschäfte doch auf ganz unterschiedlichen Gebieten.«
Ariff nippte an seinem Mineralwasser. »Eigentlich kann es keinen Grund geben, warum er mich oder dich töten will, da stimme ich dir zu. Wir haben nichts gegen ihn unternommen, und auch zwischen unseren Schmugglern ist nichts vorgefallen. Und wenn es irgendetwas Persönliches wäre, von dem wir nichts wissen, dann gäbe es keinen Grund, Callo umzubringen. Aber bedenke, Kasakov sitzt mittlerweile seit etlichen Jahren in Russland fest. Die UNO arbeitet mit erheblichem Druck daran, seine Auslieferung zu erreichen. Vielleicht ist dadurch seine Handlungsfähigkeit auf dem Markt mit schweren Waffen zunehmend beeinträchtigt.«
Ariff setzte das Wasserglas ab und trat unter der Pergola hervor. Er machte die Manschettenknöpfe auf und krempelte die Hemdärmel nach oben. Dann ging er zum Rand der Steinterrasse, schlüpfte aus seinen Sandalen und trat barfuß auf den Rasen. Das Gras fühlte sich kühl und feucht an. Yamout begleitete ihn.
Ariff sagte: »Vladimir verfügt nicht über die Infrastruktur, um im Handel mit leichten Waffen bestehen zu können. Seine riesigen Frachtflugzeuge sind zwar hervorragend geeignet, um irgendwelche Kriegsfürsten mit Panzern zu beliefern, aber um Sturmgewehre und Granatwerfer in ein Kriegsgebiet zu transportieren, braucht man etwas Unauffälligeres. Er weiß, dass er mit uns nicht konkurrieren kann, darum hat er in der Vergangenheit auch immer nur symbolische Versuche in diese Richtung unternommen. Aber offensichtlich ist er der Meinung, dass er, wenn er es schafft, uns auszulöschen, in die Bresche springen kann.« Ariff schüttelte den Kopf. Er lächelte. »Wenn er das denkt, dann ist er ein Narr, so, wie er ein Narr war, uns so unverfroren und auf so arrogante Art und Weise nachzustellen. Dass er es nicht geschafft
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