Zero Unit
bin, dich zu sehen. Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir auch wirklich gut geht.«
»Mir geht es wirklich gut. Danke.«
Er machte noch einen Schritt auf sie zu. »Gina, das alles tut mir so leid. Ich weiß, dass es alles meine Schuld ist und ich –«
»Red keinen Unsinn«, gab sie zurück. »Es ist doch nicht deine Schuld.«
Er verzog das Gesicht. »Ich war derjenige, der dich damals bei Rainies Verschwinden mit der CIA in Kontakt gebracht hat. Dadurch hast du diesen Mann kennengelernt und alles wurde –«
»Welchen Mann?«, unterbrach sie ihn argwöhnisch.
»Den Verräter, diesen abtrünnigen Agenten, Hauptmann van Halen.«
Erst jetzt fiel ihr ein, dass Wade ja noch gar nicht auf dem neuesten Stand war. Er ging immer noch davon aus, Gregg stecke mit den Terroristen unter einer Decke. »Nein, Wade, er ist kein Verräter. Du verstehst nicht. Gregg hilft mir.«
Wade setzte eine skeptische Miene auf. »Himmel, Gina! Er wird wegen Mordes gesucht. Van Halen hat diese Männer in New York umgebracht und noch einen weiteren im Walter Reed- Armeekrankenhaus. Ich bin gemeinsam mit einer Polizistin der Metro Police an dem Fall dran. Sie weiß, dass er in Washington ist und –«
Gina bekam es mit der Angst zu tun. » Wie bitte? Mein Gott, nein! Er ist unschuldig , nichts von dem, was ihm vorgeworfen wird, stimmt!«
Wade war verblüfft. »Wie kannst du da so sicher sein?«
» STORM hat ihn befragt. Und sie fanden seine Aussage überzeugend genug, um ihn ins Team aufzunehmen und gemeinsam mit ihm den wahren Verräter zu jagen.« Sie suchte den Blick ihres Exverlobten und hielt ihn fest. »Gregg und ich sind zusammen, Wade. Er würde mir niemals etwas tun. Wir sind ein Liebespaar.«
Wade steckte beide Hände in die Hosentaschen und starrte sie sprachlos an. »Verstehe«, sagte er dann. »Das ist … äh … Mist, das ist … «
Seine Meinung über ihren Männergeschmack wollte sie nun wirklich nicht hören. Es war ja nicht so, als ob Wade seit ihrer Trennung wie ein Mönch gelebt hätte. Außerdem gab es da noch einige offene Fragen, die während der STORM -Besprechung aufgeworfen worden waren.
»Ich muss dich etwas fragen«, sagte sie.
Er atmete geräuschvoll aus und wischte sich mit der Hand über den Mund. Sie hatte den Eindruck, er wollte noch etwas sagen, aber dann tat er es doch nicht. »Okay. Klar.«
»Wieso warst du gestern mit Erika Altos zusammen?«
Ihm wich jegliche Farbe aus dem Gesicht. »Himmel. Woher weißt du davon?«
Kein gutes Zeichen. »Das Team hat euch gesehen«, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. »In deinem Wagen, vor ihrem Haus. Wie ihr gestritten habt.«
Sichtlich aufgeregt ging er auf und ab. »O mein Gott, so eine Scheiße!«
Sie war mehr und mehr beunruhigt. Du liebe Güte. Steckte er etwa wirklich in der Sache mit drin? »Sag mir, was los ist, Wade. Bist du in irgendetwas Fragwürdiges verwickelt? Bitte sag mir, dass du nicht –«
»Nein! Gott, nein.« Er drehte sich wieder zu ihr um, stemmte die Hände in die Hüften, immer noch kreidebleich. »Ich habe nur … ich habe alles falsch gemacht. Verdammt noch mal, das sollte eigentlich nicht –«
»Was denn? Rede mit mir.«
Er schloss die Augen und fluchte leise. Dann atmete er tief durch und öffnete sie wieder. »Du weißt, dass Erika und ich vor einigen Jahren eine kurze Affäre hatten.«
Gina nickte zurückhaltend. »Das hast du mir erzählt.«
»Nun, wir hatten weiterhin Kontakt.« Er hob die Hand, um sie am Sprechen zu hindern. »Rein freundschaftlich. Sonst nichts. Manchmal essen wir zusammen zu Mittag, unterhalten uns. Sie ist einsam.« Er zuckte mit den Achseln.
Na schön. »Okay. Also … ?«
»Als die Mahmood-Untersuchung ans Licht brachte, dass eine große Summe für den Wahlkampf ihres Mannes gespendet worden war und dieses Geld direkt zu einer terroristischen Organisation zurückführte, dachte ich, ich müsste ihr das sagen. Damit sie sich von ihrem Mann distanzieren kann, ehe die Bombe hochgeht. Denn das wird sie. Schon bald.«
Gina war fassungslos. Gott sei Dank hing er nicht mit drin, aber trotzdem – »Mein Gott, Wade. Dafür kannst du ernsthaft in Schwierigkeiten kommen.«
Er atmete gepresst aus. »Ach was.«
»Aber weshalb habt ihr euch gestritten? Wollte sie dir nicht glauben?«
»Oh, geglaubt hat sie mir. Wir haben uns gestritten, weil sie ihren Ehemann und auch Bruce Hearn, seinen Stabschef, warnen wollte.«
Gina war entrüstet. »Weiß sie denn nicht, was es für deine
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