Zero Unit
andere, das er gestern aus dem Altos-Haushalt entwendet hatte. Nur war dieser Fisch hier blau und die Kieselsteinchen unter ihm ordentlich in weiße und rote Reihen gelegt. Wie patriotisch.
Direkt unter dem Glas lag die Tagesordnung für ein Treffen des Verteidigungs-Unterausschusses, an dem Altos um zwei Uhr teilnehmen würde. Anlass: die Schlussabstimmung über den Vorschlag für schärfere Terrorismusgesetze. Na so was.
Gregg schaute auf die Uhr. Kurz nach elf. Rasch überflog er die Tagesordnung. Und entdeckte etwas, das nicht auf der Version gestanden hatte, die Zane auf der Allah’s Paradise gefunden hatte. Ein direkt nach dem Treffen geplantes Ereignis.
Ach du Scheiße .
Quinn hatte inzwischen seine Befragung beendet. Er und Gregg machten sich also wieder auf den Weg. Im Hinausgehen drehte Gregg sich zu Hearn um. »Schicker Betta.«
Der Stabschef blickte ihm direkt in die Augen. »Wie bitte?«
»Der Siamesische Kampffisch. In Altos’ Büro.«
»Ach, ja.«
»Wer kümmert sich um das Tier?«
Hearn hob eine Schulter. »Irgendein Zoofachgeschäft schickt jemanden her. Bin nicht sicher.«
Sie verließen das Gebäude und liefen die Steinstufen der beeindruckenden Treppe vor dem Kapitol hinunter.
»Siamesischer Kampffisch?«, fragte Quinn. »So wie der, den du aus seinem Haus befreit hast?«
»Ja.«
Es folgte eine kurze Stille. »Meinst du die Diamanten?«, fragte er dann.
Der Mann war auf Zack. »Ja.«
»Dachte ich mir«, bemerkte Quinn. »Ziemlich offensichtlich, oder nicht?«
»Fast so, als wollte der Kerl geschnappt werden.«
Quinn zog die Stirn kraus. »Hm. Sonst noch etwas gesehen?«
»Die Tagesordnung für das Treffen heute Nachmittag.«
»Und?«
»Es gibt einen neuen Programmpunkt. Eine Pressekonferenz, die direkt danach angesetzt wurde. Und rate, wer dort sein wird.«
Quinn schaute ihm in die Augen. »Himmel«, fluchte er dann. »Sag bloß nicht, dass –«
»Doch«, erwiderte Gregg. »Der Präsident.«
23
Gina wurde von einem Klopfen aus dem Tiefschlaf gerissen. Noch ganz benommen versuchte sie die Uhr auf dem Nachttisch zu entziffern, sah aber nur verschwommen. Sie langte nach der Beretta unter dem Kopfkissen und setzte sich schwerfällig auf.
Langsam kam sie zu sich. Wer konnte das sein? Darcy hätte angerufen, und beim Zimmerservice hatte sie auch nichts bestellt. Gina schloss die Finger fest um die Waffe und überlegte, was sie tun sollte.
Erneut klopfte es an der Tür. Sie entschied, durch den Spion zu schauen. Mit steifen Beinen stakste sie ins Wohnzimmer, schlich sich leise an die Tür heran und legte ein Auge an die Linse.
Mist. Es war Wade.
Sie blinzelte verwirrt. »Gina?«, formten seine Lippen, auch wenn sie durch die dicke Tür kaum etwas hörte.
Was zum … ? Sie drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an das kühle Holz, um ihre Gedanken zu ordnen. Er sah nicht gefährlich aus. Eher müde. So müde, wie sie sich fühlte.
Selbst wenn sie sicher war, dass das gegen alles verstieß, was sie mit Gregg und Darcy ausgemacht hatte – er wirkte einfach so verdammt aufrichtig.
Gina öffnete die Tür einen kleinen Spalt, gerade genug, um ihn anzuschauen, ließ die Kette jedoch davor. Die Beretta hielt sie schussbereit in der Hand. »Wade? Was tust du hier?«
Er lächelte unsicher. »Ist alles in Ordnung? Kann ich reinkommen?«
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um hinter ihn zu schauen. »Wo sind Alex und Rebel?«
»Keine Ahnung. Hab sie nicht gesehen.« Er bot ein trauriges Bild, wie er da so ganz alleine im Flur stand und darauf wartete, von ihr hereingebeten zu werden.
»Wie hast du mich gefunden?«, fragte sie zögernd.
Er hob eine Schulter und lächelte schief. »Ich bin FBI -Agent, Gina. Und ich wusste, dass STORM dich in Schutzgewahrsam genommen hat. Herauszufinden, wo das Team untergekommen ist, war nicht allzu schwer. Können wir uns unterhalten?«
Sollte sie es riskieren?
Schließlich war es Wade , der hier vor ihr stand. Der Mann, den sie drei Jahre lang geliebt hatte, mit dem sie verlobt gewesen war und den sie hatte heiraten wollen. Ein Mann, der seine Karriere aufs Spiel gesetzt hatte, um an ihrem Fall dranbleiben und sie schützen zu können. Sie hatte nichts zu befürchten.
»Einverstanden. Aber nur kurz«, willigte sie ein. Löste die Kette und ließ die Pistole in die Tasche zurückgleiten, während sie ihm Platz machte.
Er kam ins Zimmer und schloss langsam die Tür hinter sich. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich
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