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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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»Aber mit einem … kürzeren Rock.«
    Sie lachte und schnitt eine Grimasse. »Träumen Sie weiter, Matrose.«
    »O ja … gerne.« Seine Lider schlossen sich flatternd.
    Rebel blickte zu den brennenden Überresten der sinkenden Jacht zurück. Sie alle konnten sich glücklich schätzen, überhaupt noch Träume zu haben. Wenn ihr Bluetooth nicht das statische Ruckeln des Zeitzünders aufgefangen hätte, wären sie alle längst tot. In winzig kleine Stücke gerissen.
    Ihr lief ein Schauer über den Rücken.
    Da bemerkte sie die Rotorgeräusche eines herannahenden Hubschraubers. Die Küstenwache.
    »Halten Sie durch«, sprach sie Sampson Mut zu, der schon halb bewusstlos war. »Hilfe ist unterwegs. Ihr Jungs von der Küstenwache seid aber auch wirklich auf Zack.«
    »Allzeit bereit«, krächzte er stolz, die Worte gingen allerdings in ein gequältes Stöhnen über.
    Über ihnen dröhnte der Heli, drehte sich einmal im Kreis und spuckte dann vier Männer in Taucheranzügen aus, die sich in Sekundenschnelle aus den geöffneten Seitentüren fallen ließen und in einer perfekten Formation neben dem RBM im Wasser landeten. Kapitän Montgomery hatte das Boot um Haaresbreite außer Reichweite der sinkenden Jacht manövriert. Schon kletterten die Froschmänner an Bord.
    Der Helikopter zog noch eine Runde, bevor er einen weiteren Passagier entlud, dieses Mal an einem Strick und mit einer Korbtrage im Gepäck. Der Mann kam mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf das schwankende Deck neben Sampson zu. Rebel wich zurück und hoffte, dass sie nicht genau jetzt eine hohe Welle erwischten, denn sonst wäre der arme Kerl gleich platt wie eine Briefmarke.
    Ausgerechnet jetzt kam der nächste Anruf.
    » Das darf doch wohl nicht wahr sein« , murmelte sie und tippte wütend auf den Bluetooth-Annahmeknopf. »Das passt gerade überhaupt nicht«, schrie sie über das ohrenbetäubende Flapp-Flapp der Rotorblätter hinweg.
    »Verflucht noch mal, Rebel«, brüllte ein Mann zurück, und beim vertrauten Klang seiner Stimme wäre sie beinahe in Ohnmacht gefallen. »Wo zum Teufel steckst du? Bist du verletzt?«
    Sie erstarrte, die reflexartige Zurechtweisung wegen seiner Ausdrucksweise blieb ihr im Halse stecken. Ausgeschlossen. Das war unmöglich . Wie hätte er wissen können, dass …
    »Verfluchte Scheiße, antworte mir endlich, verdammt! Ist diese Trage für dich?«, brüllte er.
    Sie schaute sich den Mann, der gerade aus dem Hubschrauber gestiegen war, noch einmal genauer an. Gerade landete er auf Deck, und als sein Blick auf ihre blutgetränkten Kleider fiel, raste er mit wutverzerrtem Gesicht auf sie zu.
    Breitschultrig, groß, goldblond und mindestens so attraktiv wie eine Mischung aus Racheengel und gottgleichem Wikingerkönig.
    »Engel! Antworte mir!«
    Gütiger Gott!
    Es war Alex Zane.
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie hochgehoben, ihren Körper an seiner Brust geborgen, machte geradewegs kehrt und rannte mit ihr zurück zum Tragekorb.
    Endlich fand sie die Sprache wieder. »Alex, mir geht es gut! Lass mich runter!«
    Er geriet ins Schlingern, betrachtete sie aber nach wie vor skeptisch. »Du bist über und über mit Blut bedeckt.«
    »Wegen Fähnrich Sampson.« Sie zeigte auf den verwundeten Mann hinter ihnen. »Die Trage ist für ihn. Du musst … «
    Alex blieb stehen, schaute blinzelnd auf sie hinab und schien dann erst zu begreifen, was er gerade tat. Einen kurzen Moment zögerte er. Anschließend setzte er sie fluchend auf dem Deck ab. Anstatt sie jedoch loszulassen, fluchte er erneut, zog sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich.
    Rebels Welt schien stillzustehen.
    Ihr stockte der Atem. Ihr Herz hörte auf zu schlagen. Auch Denken war nicht länger möglich.
    Es gab nur noch Alex. Der sie küsste. Endlich, endlich, endlich küsste er sie!
    Wie lange hatte sie darauf gewartet? Ihr ganzes Leben …
    Ihr Herz machte vor Freude einen Sprung, und sie bekam weiche Knie. Als Rebel nach Luft schnappte, gab er sie kurz frei, und sie erkannte an seinem überraschten Gesichtsausdruck, dass er nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet hatte. Und über sich selbst ebenso erschrocken war wie sie.
    »Oh, Alex«, hauchte sie.
    Mehr musste sie nicht sagen. Sofort machte er da weiter, wo er eben aufgehört hatte. Fordernd glitt seine Zunge zwischen ihre Lippen und ihr war, als würde er sie damit zu neuem Leben erwecken. Eintausend, nein, eine Million Mal hatte sie sich gefragt, wie es sich wohl anfühlen mochte, von Alex

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