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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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mir fünf Minuten.«
    Einige Gärtner in mit Schlamm bedeckten Watstiefeln und der Parkaufseher, den sie am typischen Ranger-Hut erkannte, beobachteten von einem abgetrennten Bereich aus die Polizeiarbeiten. Sie gesellte sich zu der kleinen Gruppe.
    In den flachen grünen Tümpeln wuchs kaum etwas, bis auf den klebrig schleimigen Algenfilm, der sie bedeckte. Sarah kannte sich nicht besonders gut mit Pflanzen aus, mit Wasserpflanzen schon gar nicht, aber sie erinnerte sich daran, dass ihre Mutter eine hübsche pinkfarbene tropische Wasserlilie in einem großen Holzbottich auf der Veranda gehabt hatte. Und daran, dass die Pflanze jeden Winter ins Haus geholt wurde und erst im Frühjahr wieder nach draußen durfte.
    Der letzte Frost stand D.C. irgendwann in den nächsten Tagen bevor – wenngleich Sarah ihre Tomatenstauden nie vor dem zweiten Sonntag im Mai auf den winzigen Balkon ihrer Wohnung hinausstellte. Daher überraschte es sie keineswegs, dass am Teichrand überall große weiße Eimer voller verrotteter Pflanzenüberreste standen. Die Parkmitarbeiter hatten wahrscheinlich vor den Neupflanzungen im Frühjahr die Gewässer gesäubert. Und so war wohl auch die Leiche entdeckt worden. Wie lange mochte das Opfer schon im schleimigen Wasser gelegen haben? Igitt. Und wie war die Leiche hierhergekommen?
    Sarah holte ihr Notizbuch hervor, wandte sich den Gärtnern zu und begann mit der Befragung. Als sie beim letzten Zeugen angelangt war, tauchte ein großer, gut aussehender Mann um die vierzig auf, der einen blauen Anzug trug und eine Burger-King-Tüte in der Hand hielt.
    Er sah sie über den Rand seiner braun getönten Pilotensonnenbrille hinweg an. »Detective McPhee?«
    Sie musste zweimal hinschauen.
    Oh. Mein. Gott.
    Der Kerl war einige Jahre jünger als sie, genau in dem Alter, in dem ein Mann den Zenit seiner Attraktivität erreicht – durchtrainiert, gebräunt, gut angezogen und demzufolge wahrscheinlich auch Topverdiener.
    Nur die Burger-King-Tüte wollte nicht so recht ins Bild passen. Ich bringe etwas zu essen mit? Meinte er das etwa ernst?
    » SAC Montana, nehme ich an«, sagte sie gedehnt und leicht verdrießlich.
    »Ich habe Mittagessen dabei«, sagte er mit einem verschmitzten Lächeln, das vermutlich schon so manches unglückselige Jungagentinnenherz im Sturm erobert hatte.
    »Burger King? Ist das Ihr Ernst?«, fragte sie trocken.
    »Angry Whoppers«, sagte er und wackelte übertrieben mit den Augenbrauen.
    Na schön, immerhin hatte er Sinn für Humor. Sarah musste unwillkürlich lächeln. »Wie zuvorkommend von Ihnen«, sagte sie.
    »Ich werde nicht umsonst so gut bezahlt. Also« – er schaute sich um – »wo können wir uns hinsetzen und uns ein wenig unterhalten?«
    Sie klappte das Notizbuch zu und ging in Richtung Parkplatz, ohne zu überprüfen, ob er ihr nachkam. »Ich kann nicht fassen, dass Sie tatsächlich bis hierher vordringen konnten. Da wird jemand ganz schön Ärger bekommen.« Damit meinte sie den Wachmann am Tor.
    »Es war nicht seine Schuld«, hörte sie Montana hinter sich sagen. »Er hat einen Anruf von Ihrem Chef bekommen, mit der Anweisung, mich durchzulassen.«
    Sie atmete gepresst aus, hielt an und wirbelte herum, die Hände in die Hüften gestemmt. Sie hätte sich denken können, dass Harding –
    Montana rannte direkt in sie hinein.
    Dabei pressten sich ihre Körper eine Sekunde lang fest aneinander. Nur kurz, aber lange genug, um seine kräftigen Muskeln zu bemerken, als seine breite Brust ihre Brüste berührte. Von den anderen Sachen, die sie definitiv nicht hätte spüren sollen, mal ganz abgesehen.
    Wie zum Beispiel dem Verlangen, das sie durchzuckte.
    Hoppla .
    Sie trat einen Schritt zurück. Er blieb ruhig stehen. Legte den Kopf schief und schaute sie wieder über diese verspiegelten Brillengläser hinweg an. Seine Augen waren blau wie der Frühlingshimmel. »Also, ich habe Appetit«, sagte er, doch seine Stimme klang plötzlich eine Oktave tiefer. »Und Sie?«
    Gott, hatte er etwa dasselbe gefühlt? Und spielte er auf mehr als nur die Whopper an … ? Oder ging ihre Fantasie mit ihr durch, weil sie so lange keinen Mann mehr gehabt hatte? Sie kam sich ziemlich blöd vor.
    »Ähm, hören Sie –«
    »Ohne weitere Bedingungen«, sagte er. »Sie müssen mir nicht mehr geben, als Sie wollen.«
    Sie blinzelte. Worüber genau sprachen sie jetzt? »Das ist gut. Denn ich habe nicht besonders viel anzubieten.«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln – geschmeidige

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