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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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er eigentlich gekommen war – die Tote aus der Seitenstraße. Er hatte Sarah gefragt, was sie über das Opfer wusste, und höflich genickt, als sie »so gut wie nichts« geantwortet hatte.
    »Warum interessieren Sie sich so sehr für das Opfer?«, hatte Sarah ihn gefragt.
    »Tut mir leid, das kann ich Ihnen nicht sagen«, hatte er mit diesem geheimniskrämerischen FBI -Glitzern in den ansonsten aufrichtigen blauen Augen geantwortet. »Eine laufende Ermittlung.«
    Gott, wie sehr sie das hasste. Sie wünschte wirklich, sie hätte etwas, dass sie ihm vorenthalten könnte. Leider wusste sie tatsächlich so gut wie nix.
    Also hatten sie sich anderen Themen zugewandt, auch dem ermordeten Mann im Seerosenteich, über den Sarah allerdings noch weniger wusste, da seine Fingerabdrücke noch nicht überprüft worden waren. Dann hatte Montana sie mit der Einladung zum Abendessen überrascht. Du lieber Himmel. Unverhohlener ging es kaum noch. Deswegen waren sie auch beide gleichermaßen schockiert gewesen, als sie zugesagt hatte.
    Nach einigen Sekunden, in denen er sich bemüht hatte, sich seine Gedanken nicht anmerken zu lassen, hatte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausgebreitet. Sarah hatte das Lächeln erwidert. Mit dem Selbstbewusstsein einer Frau, die jahrelange Erfahrung mit dieser Art von rückständigem Chauvinismus hatte. Sarah verspeiste solche Typen zum Frühstück, mit einer Hand hinter den Rücken gebunden. Das war für sie ein Kinderspiel.
    Wade Montana war nicht ganz bei Trost, wenn er glaubte, sie mit Sex manipulieren zu können. Sie würde ihm nur genau so viel verraten, wie sie wollte, wenn ihr danach war. Und wenn ihm das nicht passte, dann konnte er mit seinen aufregenden blauen Augen gerne jemand anderem zuzwinkern.
    Alex Zane starrte nachdenklich aufs Wasser und steuerte die Stormy Lady , das Kajütboot, das STORM ihm und Rebel zur Verfügung gestellt hatte, aus dem Norfolker Hafen in die Chesapeake Bay hinaus.
    Gottverdammt .
    Er konnte einfach nicht glauben, dass Dez Johnson tot war. Kaltblütig ermordet, indem man ihm von hinten die Kehle durchgeschnitten hatte, während er Gina Cappozi vor einem Mordanschlag zu schützen versuchte. Gina, die erneut entführt worden war. Dieses Mal nicht von den Terroristen selbst, sondern von dem Verräter, der für die Bande arbeitete. Der Mann, den sie jetzt alle jagten – der abtrünnig gewordene ehemalige Zero-Unit-Agent Gregg van Halen.
    Van Halen war zum ersten Mal seit Monaten aus der Deckung gekommen, hatte sogar ohne Zweifel identifiziert werden können. Nachdem die zu Tode verängstigten Zeugen befragt worden waren, hatte sich STORM folgendes Szenario zusammengebastelt: Nachdem Gina und Dez drei der Angreifer ausgeschaltet hatten, hatte van Halen Dez umgebracht, sich auf Gina gestürzt, sie bewusstlos geschlagen und sich dann mit ihr in einem Taxi – absurder ging es ja wohl kaum – davongemacht.
    Gott, was für ein Riesendesaster.
    Alex hatte gehört, dass Kick vor Wut kochte. Denn er war an diesem Morgen als Dez’ Partner eingeteilt gewesen. Als Gina Blumen gekauft hatte, war Kick einer verdächtigen Person in das Nebengebäude gefolgt. Als er zurückgekommen war, hatten Dez und drei weitere Männer tot auf der Straße gelegen, und Gina war fort gewesen.
    Kick fühlt sich entsetzlich schuldig, weil er auf das Ablenkungsmanöver hereingefallen war. Das war natürlich Blödsinn. Wenn sich der Verdächtige tatsächlich als Gefahr für Gina herausgestellt hätte und Kick ihm nicht nachgegangen wäre, dann hätte es ein gleichermaßen übles Ende genommen. Die Situation war einfach aussichtslos gewesen, so oder so.
    Jetzt stand das gesamte Team unter Hochspannung. Sie wollten van Halens Kopf rollen sehen. Und Alex hätte alles darum gegeben, dort in New York bei ihnen zu sein und bei der Suche mitzuhelfen. Commander Quinn hatte jedoch darauf bestanden, dass jemand die gesunkene Jacht durchsuchen musste, und dass dieser Jemand Alex sein sollte. Schließlich ginge es um einen möglichen Anschlag in Washington D.C., hatte Quinn argumentiert, außerdem fand er in dem Wrack vielleicht Hinweise darauf, wo van Halen Gina versteckt hielt. Von dem immer noch nicht näher bestimmten »Zünder« mal ganz abgesehen.
    Alex fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Es war ihm zuwider, wie ein Invalide behandelt zu werden, der vorsätzlich aus allem herausgehalten wurde. Ihn verlangte es danach, etwas zu unternehmen . Jemanden niederzuringen. Zu erschießen. Zum Teufel,

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