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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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irgendetwas zu tun.
    »Alles klar?«, fragte Rebel, die neben ihm aufgetaucht war und bemerkt hatte, dass er das Steuer so fest umklammerte, bis die Fingerknöchel weiß hervortraten.
    »Nein! Verdammte Scheiße, nichts ist klar«, fauchte er sie an. Dann schloss er die Augen und versuchte, sich wieder zu sammeln. Verflucht .
    »Achte auf deine Ausdrucksweise, Zane«, mahnte sie. Ihr mitleidiger Tonfall machte ihn jedoch nur noch wütender.
    Seit seiner Rückkehr aus dem Sudan verlor er häufiger die Beherrschung. Sein Therapeut schrieb das der Tatsache zu, dass Alex seine Wut während der Gefangenschaft ständig hatte unterdrücken müssen. Alex schrieb es eher der Tatsache zu, dass sein ganzes beschissenes Leben auseinandergebrochen war, seit er von den Toten wiederauferstanden war. An manchen Tagen sehnte er sich gar zu der schlichten Kargheit seiner Gefangenschaft zurück.
    Und danach, dass ihn niemand über seine gottverdammte Ausdrucksweise belehrte.
    »Ich höre auf zu fluchen, wenn du anfängst, mit mir zu ficken«, stieß er hervor.
    Sie hielt die großen, mitfühlenden grünen Augen fest auf ihn gerichtet. »Heute Morgen sind die zwei Leichen der toten Männer von der Jacht gefunden worden«, sagte sie, ohne weiter auf seinen Ausbruch einzugehen. »Sie trieben weiter oben in der Bucht im Wasser, kurz vor der Küste.« Sie seufzte und wandte sich zum Gehen.
    Mist .
    »Engel, warte.« Er drosselte den Motor, stellte auf Autopilot und ging ihr nach. Konnte sie gerade noch am Handgelenk festhalten, ehe sie nach unten verschwand. Sie zierte sich, aber er zog sie in seine Arme und hielt sie fest umschlungen. »Ich bin ein mieser Scheißkerl«, murmelte er. »Kein Wunder, dass du mich nicht willst.«
    Falls er auf Widerspruch gehofft hatte, wurde er enttäuscht. »Ja. Das bist du«, sagte sie. »Sobald du dich zivilisiert unterhalten willst, lass es mich wissen.« Sie versuchte, sich zu befreien.
    Er hielt sie nur noch fester. »Ich will dich«, sagte er. »Ich bin total verkorkst, das gebe ich ja gerne zu. Aber ich brauche dich, Rebel. Ich will, dass du bei mir bist, wenn auch nur zum Reden.« Sanft ließ er die Lippen über ihr lockiges rotes Haar gleiten, küsste sie an der Schläfe. »Du bist mein Fels in der Brandung, Baby. Die Einzige, der ich meine wahren Gefühle anvertrauen kann. Das weißt du doch, oder etwa nicht?«
    So war es schon immer gewesen. Seitdem sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Eine von Rebels ersten Aufgaben als FBI -Agentin war die Arbeit als Verbindungsfrau zur von der CIA geleiteten Zero-Unit-Truppe gewesen. Alex hatte damals schon seit gut sechs Jahren als ZU -Agent gearbeitet. Damals hatten sie sich immer stundenlang unterhalten, manchmal die ganze Nacht hindurch. Ohne, dass es auch nur zu einem Kuss gekommen wäre – das zwischen ihnen war nichts Sexuelles gewesen. Obwohl er sich stark zu ihr hingezogen gefühlt hatte.
    Aber genau deswegen hatte er seine Gefühle für sie auch nicht zugelassen. Jedenfalls unbewusst. Eine Frau wie Rebel Haywood wäre nicht einfach mit ihm ins Bett gegangen, ohne dass mehr daraus entstanden wäre. Eine langfristige Beziehung mit Häuschen, kleinem Vorgarten und Kindern. Nichts davon wollte oder konnte er sich vorstellen. Ganz besonders nicht mit einer Frau, die er liebte. Damals hatte er es auf seine Arbeit geschoben. Na ja, und dann war da noch diese andere nicht ganz unwichtige Sache.
    Aber das war vor fünf Jahren gewesen. Seitdem hatte sich eine Menge geändert. Er hatte sich jedenfalls verändert. Und da er jetzt endlich nicht länger auf diese schlecht durchdachte Zweckehe mit Helena zusteuerte …
    Zum Teufel, Alex war immer eine treue Seele gewesen. In guten wie in schlechten Zeiten. Sich auf Rebel fest einzulassen, stellte für ihn also kein Problem dar.
    Sexuell zumindest. Wenn schon sonst nichts. Denn mehr konnte er ihr nicht bieten.
    Warum sollte sie auch mehr als Spaß im Bett von Alex Zane wollen , wenn sie erst sein wahres Ich kennengelernt hatte. Jedenfalls nicht, wenn sie noch bei Verstand war. Oder wie all die anderen Frauen, die er gekannt hatte. Rebel wollte heiraten und Kinder bekommen. Und Alex war eine verdammte Katastrophe von einem Mann. Das würde sie schon bald mitbekommen.
    »Mir ging es furchtbar dreckig, als ich nicht mehr mit dir über alles reden konnte«, sagte er. Und meinte es auch so.
    Sie blieb stumm. Doch ihre unnachgiebige Haltung war ein wenig aufgebrochen, als er auf ihre frühere enge Beziehung angespielt

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