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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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Schluck Champagner und setzte das Glas mit einem lauten Klack ab. »Nein, im Ernst, es ist mir schleierhaft, Alex. Also, klär mich auf. Warum hast du mit mir geschlafen, wenn du sowieso zu ihr zurückwolltest? Ich verstehe das wirklich nicht.«
    »Ich werde nicht zu ihr zurückgehen«, beharrte er.
    Als ob sie das glauben würde. Er wich auch weiterhin ihrem Blick aus.
    »Interessiert. Mich. Nicht.«
    »Tatsächlich hat sie versucht, dich zu erreichen, um dir etwas Wichtiges mitzuteilen, aber weder gehst du ran noch rufst du sie zurück.« Er leerte sein Glas und stellte es ab. »Stell dir vor, ich wusste genau, wovon sie sprach.«
    Rebel schnaufte. »Genau, ihr beide seid hier diejenigen, denen übel mitgespielt wird.«
    Er seufzte erneut, lehnte sich in seinem Sitz vor und nahm ihre Hand in seine. Zwar wollte sie sie zurückziehen, aber als er die Lippen über ihre Finger gleiten ließ, konnte sie es einfach nicht tun. Dafür verlangte es sie einfach zu sehr nach ein wenig Trost.
    Er hielt den Blick fest auf ihre Finger gerichtet. »Ich weiß, dass du leidest, aber lass es mich bitte erklären. Es ist nicht so, wie du denkst.«
    Davon war sie überzeugt. Aber wollte sie wirklich wissen, was jetzt noch kommen würde? »Wird es dadurch noch schlimmer oder besser werden?«, fragte sie. Die Antwort konnte sie sich jedoch selbst geben, dazu musste sie ihm nur ins Gesicht schauen.
    »Ganz ehrlich? Keine Ahnung«, sagte er und küsste ihr wieder die Hand. Dann blickte er endlich zu ihr auf, und sie sah das Elend in seinen Augen. »Aber ich wollte es dir schon seit Jahren erzählen.«
    Jahre? Ihr Misstrauen löste sich langsam in Luft auf, weil ihr sein Geständnis von letzter Nacht wieder in den Sinn kam. Das brachte sie zum Umdenken.
    Okay. Sie war nicht ganz fair gewesen. Es konnte auch für ihn nicht leicht sein.
    Denn was könnte es für einen Mann Schlimmeres geben, als keine Kinder zeugen zu können? Sie war selbst immer noch wie betäubt und nicht in der Lage, ernsthaft über die Konsequenzen seines Geständnisses nachzudenken. Sie konnte nur erahnen, wie es für ihn gewesen sein musste, das zu erfahren und wie es ihm heute damit ging.
    Aber im Moment wuchs ihr bereits alles über den Kopf. Sie konnte sich nicht auch noch mit einem weiteren Grund auseinandersetzen, aus dem sie nicht zusammen sein konnten. Aber er schien wild entschlossen zu sein.
    Also machte sie sich auf einen weiteren Schlag gefasst. »Also schön. Was ist es?«
    Er sammelte sich kurz. »Es geht um Helena«, sagte er dann. »Sie hat mir endlich erlaubt, es dir zu sagen. Aber du musst schwören, es keiner Menschenseele zu erzählen. Vor allem nicht ihren Eltern.«
    Rebel blinzelte verwirrt. Das hatte sie jetzt nicht erwartet. Eher hätte sie damit gerechnet, dass er wieder mit seiner Arbeit anfangen würde. Dass er ihr erzählen würde, er hätte jemanden umgebracht. Oder von der Folter, die er erduldet hatte. Vielleicht auch, Gott bewahre, von einer schrecklichen, unheilbaren Krankheit. Aber … »Helena? Was ist mit ihr?«
    »Schwöre, dass du niemandem etwas verrätst.«
    »Ja. Versprochen.«
    Er atmete tief ein. Und aus. »Helena ist homosexuell.«
    Moment mal. Rebel war wie vor den Kopf geschlagen. » Wie bitte?«
    »Ja. Deine Freundin, meine Exverlobte, ist eine Lesbe.«
    Sobald er es ausgesprochen hatte, wirkte er unendlich erleichtert. Als wäre ihm eine Riesenlast von den breiten Schultern gefallen.
    Rebel starrte ihn ungläubig an. »Wirklich?« Normalerweise wäre das ja keine große Sache. Aber …
    »Wirklich. Und Gott sei Dank ist es jetzt endlich heraus. Nun. Jedenfalls zwischen uns dreien. Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie gut es sich anfühlt, dir das endlich gesagt zu haben«, erklärte er. »Ich flehe sie schon seit Jahren deswegen an.«
    »Helena ist lesbisch ?«, wiederholte Rebel, immer noch fassungslos. Das war doch verrückt.
    »Ganz genau«, bestätigte er mit einem Nicken.
    Ihr schossen eine Million Fragen durch den Kopf. Eine verdrängte jedoch alle anderen. Also redete sie nicht lange um den heißen Brei herum. »Alex. Wenn du das die ganze Zeit über gewusst hast, wieso um alles in der Welt wolltest du sie dann heiraten ?«
    Wie hatte er das überhaupt nur in Erwägung ziehen können? Welche Erklärung mochte es dafür geben?
    Die Triebwerke des Jets begannen schrill aufzuheulen und übertönten einige Momente lang alles andere. Sie konnte es ihnen nachfühlen.
    Schließlich sagte er: »Baby, ich weiß,

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