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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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weitere anonyme Stadt gelockt hatte, weit weg von ihrem Zuhause und den STORM -Leibwächtern oder wer sie sonst noch suchen mochte, nur um sie –
    Nein . So durfte sie nicht mehr denken. Er war auf ihrer Seite. Sie wollten dasselbe: den Maulwurf finden, der sie beide verraten hatte, das alles endlich abschließen und zu einem normalen Leben zurückkehren.
    Was auch immer das heißen mochte.
    »Gina?«
    Sie zuckte erschrocken zusammen.
    Er musterte sie eingehend. »Stimmt etwas nicht?«
    Sie vertrieb die Kälte aus ihrem Herzen. »Nein. Mir geht es gut. Ich bin nur … « Sie schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nichts. Also. Was machen wir jetzt?«
    Er schaute auf die Uhr. »Es ist halb zwei. Ich muss ein paar Dinge vorbereiten, dann wollte ich unserem Verbindungsmann einen Besuch abstatten.«
    »Und was ist mit mir?«
    Er kam zu ihr und schloss sie in die Arme. Nach kurzem Zögern sagte er: »Verdammt, Mädchen. Du bist angespannter als ein Finger am Abzug. Warum lässt du dir nicht etwas zu essen aufs Zimmer kommen, machst es dir gemütlich und nimmst ein schönes heißes Bad, um etwas lockerer zu werden?«
    Ja, klar. Als ob sie jemals wieder entspannen könnte. »Warum nimmst du mich nicht mit?«
    »Darüber haben wir doch schon gesprochen, meine süße Kleine. Ich muss dich in Sicherheit wissen. Also hier, in diesem Zimmer. Und sprich mit niemandem.«
    Sie knabberte auf ihrer Unterlippe herum und stellte dann die simple Frage, die ihr verraten würde, ob ihre Zweifel berechtigt waren oder ob sie nur ihren posttraumatischen Wahnvorstellungen erlag. »Gregg?«
    »Ja, Babe.«
    »Was geschieht danach?« Ihr Herz hämmerte schmerzhaft gegen den Brustkorb. Wollte sie das wirklich wissen? Sich eingestehen, dass sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte? Geschweige denn, es ihm gegenüber zuzugeben. »Wie geht es weiter, wenn das alles vorbei ist.«
    Er versteifte beinahe unmerklich. »Wie meinst du das?«
    »Mit uns. Du und ich. Nachdem wir den Verräter geschnappt haben.« Als er nicht gleich antwortete, geriet ihr Puls außer Kontrolle. Sie versuchte sich einzureden, dass es keine Rolle spiele.
    »Gina … « Er atmete lang gezogen aus, um die Anspannung zu lösen. »Du weißt, was ich bin. Was ich tue. Du willst doch bestimmt auf keinen Fall mit einem Mann wie mir zusammen sein. Falls es das ist, worauf du anspielst.«
    Ihr Herzschlag setzte aus. »Du liebst mich nicht? Überhaupt nicht?«
    Seine Finger krallten sich an ihrem Arm fest, lockerten sich aber gleich wieder. »Süße, wenn ich jemals etwas wie Liebe gekannt haben sollte, dann habe ich vor langer Zeit vergessen, wie sich das anfühlt. Und ich habe keinerlei Interesse daran, meine Erinnerungen aufzufrischen. Es tut mir leid.«
    Ihre Brust zog sich schmerzhaft zusammen. »Also willst du mich nicht.«
    »Gott, das habe ich nicht gesagt.« Er legte eine Hand um ihr Kinn und hob ihr Gesicht an, und sein Blick war so durchdringend, dass ihr ganz anders wurde. »Ich will dich. Und ich hoffe verdammt noch mal, dass du mich auch willst und mich willkommen heißen wirst, wann immer ich im Lande bin.«
    Das war die richtige Antwort … jedenfalls war sie zumindest glaubwürdig. Ihre immer wieder aufflammende Paranoia ihm gegenüber war also unbegründet. Bei ihm war sie sicher, wie er ihr immer wieder versichert hatte. Wie sie es tief im Herzen eigentlich wusste.
    Wie kam es also, dass eben dieses Herz aufschrie, er hätte genau die falsche Antwort gegeben?
    Und weshalb fühlte sie sich mit einem Mal ganz verzweifelt?
    Weil sie ihn liebte. Zumindest war sie da ziemlich sicher. Aber sie erwartete doch bestimmt – ganz bestimmt – nicht, dass er ihre Gefühle erwiderte? Dieser Mann, dieser kontrollsüchtige Macho, dieses Paradebeispiel für Bindungsunfähigkeit, dem jede Frau mit gesundem Verstand aus dem Weg gehen würde? Zwar brauchte sie ihn jetzt im Moment, wollte nachts seinen warmen, verlässlichen Körper neben ihrem eigenen spüren. Sehnte sich nach den seligen Momenten in seinen Armen, in denen sie alles andere vergaß. Selbst die flüchtigen Momente der Angst, wenn er etwas grober wurde, wusste sie zu schätzen, weil sie jedes Mal rasch in Zärtlichkeit umschlugen, und sie so Stück für Stück wieder lernte, einem Mann im Bett zu vertrauen, selbst wenn er so dominant war wie Gregg.
    Was aber würde sich ändern, wenn die Verbrecher geschnappt waren und sie seiner körperlichen Anwesenheit nicht mehr auf diese Art und Weise bedurfte? Könnte sie sich

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