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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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noch schwer auf ihrer Seele. Dass sie es tatsächlich beinahe getan hätte … Gina erschrak vor sich selbst, wenn sie darüber nachdachte. Und noch mehr, wenn sie sich in Erinnerung rief, dass es Gregg gewesen war, den sie vorsätzlich hatte umbringen wollen, weil sie ihn für schuldig gehalten hatte. Wenn es ihr nun tatsächlich gelungen wäre? Dann hätte sie den einzigen Menschen umgebracht, der sie zu beschützen versuchte. Diese Vorstellung war derartig entsetzlich, dass sie nicht weiter darüber nachdenken wollte.
    In einer Sache hatte Gregg recht gehabt: Sie brauchte dringend eine heiße Badewanne mit vielen Duftkerzen um sich herum. Also ließ sie Wasser in die riesige Wanne ein und zog sich langsam aus. Im letzten Moment fiel ihr der Champagner wieder ein, also ging sie wieder ins Wohnzimmer zurück, um ihn zu holen.
    Das Eis im Eiskübel war jedoch längst geschmolzen. Verdammt. So wäre der Champagner in der schwülen Badezimmerluft schnell warm. Und es gab nichts Schlimmeres als lauwarmen Champagner. Sie brauchte mehr Eis. Unentschlossen betrachtete sie den silbernen Eimer.
    Greggs warnende Worte klangen ihr noch im Ohr: Verlass auf keinen Fall die Suite.
    Aber die Eiswürfelmaschine war nur ein paar Schritte den Flur hinunter. Sie könnte es in dreißig Sekunden hin- und zurückschaffen. Was sollte da schon passieren?
    Gina drehte den Wasserhahn über der Badewanne wieder zu, schnappte sich Zimmerkarte und Eiskühler, öffnete vorsichtig die Tür und spähte hinaus. Nichts zu sehen. Alles war still. Niemand weit und breit.
    Sie schlüpfte hinaus und rannte los.

16
    Der STORM -Jet landete in Washington, und Rebel stieg wie benebelt aus. Sie war immer noch verletzt, auch wenn sie dagegen ankämpfte. Versuchte, nicht darüber nachzudenken, warum Alex eine Frau heiraten wollte, mit der er nie richtig zusammen sein konnte, nur um sich von ihr fernzuhalten. Aber es wollte ihr nicht gelingen.
    Während der Chauffeur der bereitstehenden Limousine ihre Koffer verstaute, setzten sich Alex und Rebel ins Auto. Auf der kurzen Fahrt zum Hotel, in dem Tara Reeves das vorübergehende STORM -Hauptquartier eingerichtet hatte, unterhielt sich Alex schnell und abgehackt mit dem Fahrer, um ihr eine Verschnaufpause zu gönnen.
    Kurz vor dem Aussteigen konnte Rebel die Frage jedoch nicht länger zurückhalten. »Warum?«, wollte sie von ihm wissen. Ihre Stimme klang weinerlich, wie damals, als einer ihrer Onkel ihr gemeinerweise verraten hatte, dass keineswegs der Osterhase jedes Jahr Schokoladeneier in einem pinkfarbenen Korb vor ihrer Haustür ablegte. »Hast du mich denn nicht gewollt? Du musst doch gewusst haben, wie ich für dich empfinde –« Sie wandte sich wieder von ihm ab. »O nein. Ich habe einen großen Fehler gemacht.«
    »Rebel. Engel. Komm her.«
    Er streckte die Arme nach ihr aus, aber sie wich zurück. Wollte nicht von ihm berührt werden. Denn dann würde sie höchstwahrscheinlich endgültig zusammenbrechen. Ohne auf eine Antwort zu warten, riss sie die Autotür auf und warf sich geradezu aus dem Wagen. Draußen angekommen nahm sie sich zusammen und ging rasch ins Hotel zum Empfang, wo sie sich gemeinsam eintrugen.
    Sobald sich die Fahrstuhltüren hinter ihnen schlossen und sie endlich alleine waren, ließ er die Taschen fallen und packte sie an den Oberarmen. »Baby, du musst wissen, dass ich dich begehrt habe, seit wir uns das erste Mal begegnet sind – ich war verrückt nach dir! Konnte nur noch an dich denken, habe mir ausgemalt, wie es wäre, dich im Arm zu halten. Deswegen habe ich Helenas Antrag angenommen.«
    Sie öffnete erstaunt den Mund. »Das kannst du unmöglich ernst meinen.«
    Erst kündigte ein kurzes »Ding« ihre Ankunft im obersten Stockwerk an, dann öffneten sich zischend die Türen. Rebel stürzte hinaus. Das war alles zu viel für sie.
    Hinter sich hörte sie seine schnellen Schritte und wie er ihr hinterherrief.
    Das Klackern einer Eiswürfelmaschine übertönte ihre wirren, traurigen Gedanken.
    Sie blieb stehen und fuhr herum, um ihn anzuschauen. »Alex. Das ergibt überhaupt keinen Sinn!«
    »Doch!«, beharrte er. »Weil ich verdammt noch mal ganz genau weiß, dass du dir eine Familie und einen normalen Ehemann wünschst, der jeden Abend zu dir nach Hause kommt. Mit dem du alles teilen kannst. Ich konnte dir das nicht geben. Und kann es auch jetzt nicht. Nichts davon.«
    Während er sprach, hatte Rebel das Gefühl, ihr Herz würde zerspringen. Denn sie wusste, dass er recht

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