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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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hatte. Also wirbelte sie wieder herum und lief tränenblind den Flur entlang. Versuchte, die Zimmernummer auf der Karte in ihrer Hand zu entziffern, aber die Zahlen verschwammen ihr vor den Augen.
    So fiel ihr auch die Frau nicht gleich auf, die mit einem gefüllten Eiswürfelkübel aus der Nische direkt neben ihr kam. Rebel war derartig aufgewühlt, dass sie geradewegs in sie hineinrannte. Überrascht keuchte sie auf.
    Eiswürfel flogen durch die Luft und prallten laut klackernd von den Wänden ab, es klang wie eine Gewehrsalve. Der Lärm holte Rebel aus ihren Träumen und katapultierte sie schlagartig wieder in die Realität zurück.
    Alex hatte bereits die Waffe gezückt und zielte auf die Frau mit dem Eiskübel. »Bleiben Sie, wo Sie sind. Keine Bewegung!«
    Die verängstigte Frau wich in den Alkoven zurück und wühlte hektisch in den Taschen ihres Bademantels. Dabei fiel ihr das lange dunkle Haar ins Gesicht.
    »Warte!«, rief Rebel. Sie packte Alex am Arm. Diese Frau war keine Bedrohung – sie hatte im Gegenteil ganz offensichtlich große Angst, dass Rebel und Alex ihr etwas antun wollten.
    Beim Anblick der Pistole schrie sie verzweifelt auf und stürzte sich mit bloßen Händen auf Alex. »Nein! Ich werde nicht zulassen, dass Sie –«
    »Halt«, befahl er ihr und hob die Waffe, um abzudrücken.
    »Alex, nein !«, schrie Rebel und riss seinen Arm zur Seite.
    » Hey !«
    Als die Frau mit voller Wucht auf ihn prallte, fiel er zu Boden und sie mit ihm. Beide landeten auf dem weichen Teppich. Als die Frau versuchte, sich aufzurappeln, wurde ihr Gesicht wieder von den langen Haaren verdeckt.
    »Ist schon gut! Wir werden Ihnen nichts tun!«, versicherte Rebel ihr laut und überlegte, wie sie die beiden auseinanderbringen konnte, ohne dazwischengehen zu müssen. »Versprochen!«
    Die Frau hielt abrupt inne und schaute zu ihr auf, dann schnellte ihr Blick zwischen Rebel und Alex hin und her. Sie riss die Augen auf und keuchte laut auf. »O G-Gott. A-Alex? R- Rebel ?«
    Ach du liebe Güte! Rebel war ebenso fassungslos. Das war doch unmöglich … Aber, o Gott! Sie war es!
    » Gina ? Bist du das?«
    Dr. Strouds freundliches Lächeln entschädigte Sarah beinahe dafür, dass sie sich an dem für sie schlimmsten Ort der Welt befand: dem Autopsieraum.
    »Kommen Sie doch rein. Was für eine nette Überraschung!«
    Zwei Mal in zwei Tagen. Igitt. Ein neuer Rekord. Der sich hoffentlich nicht wiederholen würde.
    »Hallo, Dr. Stroud.« Nach einem Blick auf sein gespielt entrüstetes Gesicht verbesserte sie sich: »Johnny.«
    »Was gibt’s? Mal wieder mit dem Lieutenant auf Kriegsfuß?«
    Sarah lachte nervös und versuchte, den Geruch nach Tod und Desinfektionsmitteln auszublenden. »Dieses Mal nicht. Bin nur vorbeigekommen, um nach dem Autopsiebericht von Asha Mahmood zu fragen.« Stroud hatte ihr deswegen bereits eine Nachricht hinterlassen, aber sie wollte die ganze Akte sehen. Vielleicht fand sie so zufällig etwas Neues heraus. Deswegen sah Sarah sich gezwungen, sich erneut ihrem ganz persönlichen Albtraum zu stellen. »Tut mir leid, ich war gestern sehr beschäftigt und konnte deswegen nicht zurückrufen.« Ihr Blick wanderte zu dem mit einem Laken bedeckten Leichnam auf dem Tisch vor ihnen. Sie schluckte die aufsteigende Übelkeit hinunter. »Das gestrige Opfer?«
    »Ja.« Stroud lächelte mitfühlend. »Aber ich fürchte, Sie haben das Beste verpasst.«
    »Ich bin am Boden zerstört.« Sie versuchte, nicht allzu erfreut zu wirken. »Aber ich dachte, die Leichenöffnung wäre erst für den späten Nachmittag angesetzt worden.«
    »Unerklärlicherweise bin ich dem Zeitplan voraus. Muss an der Vorfreude liegen.«
    Der nette Mediziner war ganz aus dem Häuschen. »Vorfreude worauf?«, fragte sie also freundlich bemüht, während sie von den sterblichen Überresten Abstand nahm.
    »Heute«, sagte er stolz, »ist mein letzter Tag als Assistent. Ich habe einen neuen Job. Hauptamtlicher Gerichtsmediziner auf der Insel Kaua’i.«
    »Hawaii? Wow.« Sarah war beeindruckt. »Verflucht. Ich bin neidisch. Wie sind Sie denn dazu gekommen?«
    »Selbstverständlich dank meines messerscharfen Verstands und meiner bestechend charmanten Art.« Er richtete sich mit jungenhaftem Lächeln den Kragen des Labormantels. »Und meines tadellosen Stils.«
    Sarah gluckste, aber gleich danach verging ihr das Lachen wieder, denn ihr wurde klar – »Verflucht. Dann bekommen wir ja einen neuen gerichtsmedizinischen Assistenten.« Ihr entfuhr ein

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