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Zerrissen - Thriller

Zerrissen - Thriller

Titel: Zerrissen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Schauer
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Wand gelehnt , um meine Schultern und meine Hüfte n zu entl asten. Der Schmerz war aber bei weitem nicht das S chlimmste, sondern die Angst – die Angst vorm Sterbe n. Ich befürchtete , dass ich in diesem Loch verrecken würde, ohne dass ich erfuhr, wo mein Sohn war. Wie viele Tage ich wohl schon hier war? Ich konnte nicht einschätzen, wie lange ich schlief und wie lange ich wach war. Der Drang nach Wasser, war einfach unberechenbar.
     
    *
     
    Isabella starrte seit einer Stunde auf das Hochhaus, das sich vor ihr auftat und sich nicht von den anderen Pl attenbausiedlungen, die sie kannte, unterschied. Nach dem Klingels child mussten hier mindestens fünfzig Famili en wohnen. Nach einer Weile fand Isabella den Name n, den sie suchte – Maike Czygil . Sie hat te bereits den Finger auf dem Klingelknopf , als sie es sich anders überlegte. Es war wohl besser, s ie suchte die Tür und klopfte, doch wie s ollte sie in das Gebäude kommen? Ohne lange nachzudenken, drückte sie auf alle Knöpfe – irgendwer würde schon öffnen.
    „Hallo?“
    Eine Stimme aus dem Lautsprecher.
    „Ich habe hier Post, können Sie mir aufmachen?“
    Schon hörte sie den Summer , der sie ins Haus ließ . Kinderwagen standen vor dem Treppenaufgang, Werbung lag überall herum. Wie bereits der äußere Eindruck war auch das Innenleben dieses Plattenbaus niederschmetternd. Isabella kannte solche Verhältnisse, lebte sie doch selbst die letzten Jahre heruntergekommen und abgeschottet. Es dauerte lang e, bis sie an der richtigen Tür stand und die Klingel drücken konnte . Nach nur wenigen Sekunden öffnete ihr eine Frau, die blonde Haare hatte und dürr, ja beinahe abgemagert war .
    „Ja, was wollen sie?“
    Die Frau starrte sie aus leeren Augen an, doch irgendetwas in ihrem Blick war seltsam, beinahe unheimlich.
    „Mein Name ist Isabella Wilden. K ann ich kurz mit Ihnen sprechen? Es geht um Raoul Richter.“
    Isabella streckte ihr die Hand entgegen, doch diese Geste wurde nicht erwidert.
    „Ich rede nicht mit der Presse. Bitte gehen Sie.“
    Sie wollte sich umdrehen, doch Isabella gab nicht auf.
    „Ich bin nicht vor der Presse. Ich bin Polizistin.“
    Zumindest war s ie das einm al gewesen .
    „Es geht um Ihren verschwundenen Sohn.“
    Maike Czygil sah sie verwundert an, ging in die Wohnung zurück, ließ aber die Tür offen. Das wertete Isabella als Zeichen, dass sie eintreten durfte .
    „Bitte setz en Sie sich, Frau…?“
    „Sie dürfen mich Isabella nennen.“
    Isabella setzte sich auf die Couch, die ihre besten Jahre hinter sich hatte , und wartete, bis sich Maike Czygil ebenfalls setzte, doch sie zog es vor, aus dem Fenster zu sehen.
    „ Haben Sie Kinder, Isabella?“
    Frau Czygil drehte sich wie ein Roboter zu Isabella um.
    „Nein, ich habe keine.“
    Ein Lächeln zog sich über das starre Gesicht der gebrochenen Frau. „Dann wissen Sie auch nicht, was ich fühle. Deshalb kommen Sie hier einfach vorbei und sagen, es geht um meinen Sohn, mei nen Liebling. Sie lügen mich an wie all die anderen Menschen, die vorbei gekommen sind.“
    Ihre Augen füll t en si ch mit Tränen und die Wut stieg in ihr hoch .
    „Sie kommen vorbei und behaupten, dass Sie mir helfen können, doch das kann niemand, verstanden?“
    Isabella nickt e , denn sie wusste, dass diese Frau Recht hatte , dass sie eigentlich nur gekommen war, um sie auszunutzen.
    „Ok ay , dann erkläre ich Ihnen jetzt, was i ch von Ihnen will. Es stimmt, dass ich hier bin , weil ich etwas von Ihnen will.“
    Maike Czygil wirkte erstaunt.
    „Ich bin nicht Polizistin, besser gesagt, ich war mal eine, aber das ist lange her. Ich bin hier, weil ich eine Frau kennenlernte, deren Sohn ebenfalls verschwunden ist und ich mir von Ihnen Informationen erhoffe.“
    Das war ehrlich genug, um ein gewisses Interesse in ihrem G egenüber zu wecken. Maike Czygil setzte sich und war bereit mit ihr zu reden. Das war gut.
     
    *
     
    Was war das? Ein K lacken, laut, unerwartet. Ich hob meinen Kopf, doch es war nichts zu s ehen. Plötzlich öffnete sich die Tür einen Spalt weit. Ich hörte niemanden und setzte mich langsam auf. Es rührte sich nichts. Nach einigen Min uten versuchte ich, näher zur Tür zu gelangen.
    War jemand hier? Hatte ich es nicht gemerkt, dass die Tür geöffnet wurde? Oder war sie automatisch aufgegangen? War ein Mechanismus in der Tür? Egal, ich wollte nu r noch zu dieser verdammten Tür . Sollte ich es wagen, sie komplett zu öffnen? War es nur eine Falle?
    Ich musst

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