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Zerrissen - Thriller

Zerrissen - Thriller

Titel: Zerrissen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Schauer
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e es riskieren. Ich zog die Tür mit meinen gefesselten Händen auf, sie war schwer und ziemlich dick. Sie konnte nicht durch Zufall geöffnet worden sein, das wurde mir jetzt auch bewusst. Es brannte Licht in dem Gang, i n den ich nun blicken konnte. Dort war es sehr grell wie in einem Operationssaal. Eine Treppe führte nach oben in ein anderes Stockwerk.
    Was soll te ich machen? Soll te ich mich wirklich hinauswagen? 
    Diese Entscheidung wurde mir allerdings abgenommen. Plötzlich war da ein leises Atmen hinter mir! Ich traute mich nicht, mich umzudrehen, ich wollte sein Gesicht nicht sehen. Eine Hand berührte meinen Nacken, ich zuckte zurück, schloss meine Augen. Dann spürte ich einen Stich. Mein Oberschenkel brannte, doch ich öffnete meine Augen nicht. Innerhalb weniger Sekunden wurde mein Körper leicht, ich fühlte eine innere Wär me, die mich komplett durchströmte. Als ich die Augen öffnete , war alles hell und strahlte. Ich lag in einem Himmelbett, mit weißen Bettlaken und die Sonne schien ins Fenster. Ich war zuhause, in unserem H aus . Draußen hörte ich die Vögel zwitschern und spürte weiche Hände auf meinem Körper. Dann sah ich ihn – Ian war bei mir. Er küsste mich und ich umschloss ihn. Es waren Stunden voller Liebe und Feuer. Mein Bewusstsein spielte mir einen Streich. Mal wurde ich in die Hölle katapultiert, mal in den Himmel. Mein Blick war verzerrt. Ich fühlte mich wie b etrunken, doch es war noch mehr. Ich glaubte , alles wäre wahr. Als ob Ian hier bei mir wäre. Dann kam wieder der Moment der Wahrheit. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, denn er trug eine Maske, eine Maske mit dem Bild meines Sohnes darauf. Dann wollte ich mich wehren, ihn von mir stoßen, doch es dauerte nicht lange, bis es wieder so schön war, bis ich wieder in meinem Bett lag und I an mich zärtlich berührte – plötzlich war der Rausch endgültig vorb ei und ich kam in meinem Verlies wieder zu mir . Ich trug keine Fesseln mehr, meine Hände und Füße waren frei. Mein ganzer Körper schmerzte, Blut zwischen meinen Beinen, Blut auf meinem Hals. Er hat te mir etwas verabreicht , m ir etwas in meinen Körper gespritzt, das mich willenlos gemacht hatte . Ich wollte es ja auch. Ja, verdammt, ich wollte es ja auch. Aber warum? Warum ließ ich mich auf dieses Spiel ein? War mein Körper so kraftlos und ko nnte sich nicht gegen eine Droge wehren? Oder war es mein Unterbewusstsein, das sich insgeheim danach sehnte? Ich war immer noch nackt und fror am ganzen Körper. Da nn sah ich das Wasser neben der Tür stehen und etwas zu essen. Ich stürzte mich darauf und verschüttete fast die Hälfte des Wassers. Es tat gut, zuerst. Dann kam der Schmerz. Mein Magen krampfte sich zus ammen. Ich krümmte mich , lag auf dem Boden und konnte nicht mehr. Ich wollte doch nur meinen Sohn, warum wurde ich so unendlich bestraft?
     
    Es vergingen Stunden, wahrscheinlich sogar Tage, in denen ich an meinen Gedanken fast zugrunde ging. Ich hatte eine Verletzung an den Genitalien. Die Wunde hat sich infiziert und das Pochen hörte einfach nicht auf. Er kam nicht wieder. Er brachte auch nichts zu trinken oder zu essen. Ich war wieder komplett allein, allein mit meinem Hass und meinem Schmerz. Das Wasser hatte mir wieder zu neuer Kraft verholfen und ich versuchte verzweifelt , aus meiner Zelle herauszukommen. Jetzt wusste ich, dass ich in einem Keller war, dass es eine Treppe gab, die mich in die Freiheit bringen konnte. Vielleicht war auch mein Sohn in diesem Bunker. Vielleicht würde er mich hören. Also fing ich an zu schreien – nach meinem Sohn, nach meinem alten Leben, nach dem lieben Gott. Doch keiner gab mir eine Antwort. Keiner wollte mich hören. Würde mich überhaupt jemand suchen? Isabella viel leicht? Aber was glaubte ich denn? Ich kannte sie überhaupt nicht. Wieso setzte ich so viel Hoffnung in diese Frau? Wahrscheinlich , weil sie genauso kaputt war wie ich selbst. Ich fand keinen Auswe g aus meinem Gefängnis. Die Tür war zu schwer, die Wände zu dick. Ich war vollkom men verlassen.
     
    *
     
    „Was wollen Sie von mir wissen?“
    Maike Czygil sah Isabella fragend an.
    „Frau Czygil …“
    Sie unterbrach Isabella.
    „Nennen Sie mich bitte Maike.“
    „Also gut. Maike, kennen Sie eine Charlotte Stuart?“
    „Sagt mir nichts, warum?“
    „Ihr Sohn Niklas wurde v or einigen Jahren entführt und zu der Zeit , als der Sohn verschwand, war Charlotte mit einem Raoul Richter zusammen.“
    Maikes Augen wurden

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