Zerrissenes Herz
haben.“
„Dann ist er wohl doch keine Szeneschlampe, nachdem was Oli so erzählt hat.“
„Sicher nicht. Sonst wäre er auch nicht der Richtige für Oli. Nächsten Montag lernen wir ihn ja kennen.“
„Oder Dienstag. Zu Nikolaus.“
Dienstag, genau eine Woche vor Nikolaus, sahen sich Stefan und Oli abends wieder.
Mit Stefans Freunden standen sie um 20 Uhr erneut an ihrer Glühweinbude.
„Brr, echt kalt heute“, schlürfte Stefan an seinem Glühwein.
„Du bist eh noch nicht fit“, streichelte Oli ihm dabei fürsorglich über den Rücken.
„Gar nicht. Aber nur daheim? Wir können ja nachher zu dir rüber.“
„Das machen wir. Und zwar bald. Trink leer.“
„Ich bin auch sofort weg. Morgen Abend?“, wandte sich Jens da an Stefan.
„Nicht wirklich. Eher echt einen Ruheabend. Aber zum Sport will ich. Du bist morgen eh beschäftigt, Schatz, oder?“
„Ja. Ich hab Termine bis zum Abend im Büro. Danach muss ich für den Rundfunk noch was vorbereiten. Ab nächste Woche hab ich ganz sicher jeden Abend Zeit für dich.“
„Gut so. Dann pennst du ab Sonntag bei mir.“
„Liebe pur“, grinste Jens.
„Dann bis Donnerstag, okay?“
„Sicher doch. Auf, Heim jetzt“, knuddelte Stefan seinen Kumpel, um dann Oli in dessen Wohnung zu begleiten.
Dort kuschelte er sich auf dem Schlafsofa unter die Decken.
„Magst du noch etwas trinken? Einen Martini?“
„Gute Idee.“
„Die Flasche ist noch von Ibiza. Wir haben im Herbst öfter einen Martini an der Hotelbar getrunken. Als Erinnerung hab ich die Flasche am Flughafen mitgenommen. Komisch, früher hab ich nie Martini getrunken.“
Als Stefan Oli noch beim einschenken an die Wäsche ging, wusste der, sein Lover war wieder fit.
Fit genug, um ihn zu vernaschen und bis zum beidseitigen Höhepunkt zu vögeln.
-Vermiss dich, Freu mich auf morgen. Bin echt nicht fit. Voll erkältet-, las Oli am nächsten Vormittag Stefans neueste SMS im Büro.
Sein Lover war abends noch heimgefahren.
Zum ausschlafen, hatte er gemeint, und Oli hatte gleichzeitig beschlossen, Stefan am Sonntag den Zweitschlüssel zu seiner Wohnung zu geben.
Außerdem die beiden Präsente aus dem Urlaub, die immer noch auf dem Kleiderschrank lagen.
Sollte er abends noch bei Stefan vorbeischauen?
Aber der wollte sich ja auskurieren und außerdem musste er noch die Unterlagen für seinen Zweitjob beim Sender vorbereiten. Ein Hörspiel für Kinder, was er mitgeschrieben hatte.
Stefans Ex arbeitete ebenfalls beim Sender.
Sollte er sich nicht doch einmal dessen Foto in der Personalabteilung anschauen? Das musste ja ein total mieser Kerl sein, nach allem was Stefan über seinen Ex erzählt hatte.
Stefan!
Schatz, ab Sonntagmittag hab ich richtig viel Zeit für dich, überlegte Oli noch am Mittwochabend beim Rundfunk, wo er seinem Nebenjob nachging.
Den Gang ins Personalbüro sparte er sich. Wozu auch?
Mit Schwung drehte er am nächsten Morgen vor dem Frühstück die Kalenderfotos in seiner Wohnung um. Erster Dezember.
Seine Gedanken waren schon wieder bei Stefan.
Von dem war bereits eine SMS gekommen.
-Schatz, das Bett ist so leer ohne dich. Will dich heute Abend unbedingt sehen. Bin um sieben bei dir.-
Der neue Freund versetzte Oli den ganzen Tag in Hochstimmung.
1000 Pläne gingen ihm durch den Kopf. Bis hin zum Weihnachtsgeschenk. Zwar übertrieben, aber er wollte Stefan in ihren ersten gemeinsamen Urlaub einladen.
Nur wie? Aber da würde ihm sicher noch etwas einfallen, ohne Stefan zu überrumpeln.
Der Tag verging wie im Fluge.
Um vier schon war Oli auf dem Heimweg, um fünf im Sportstudio, um dann um 19 Uhr mit Stefan und dessen Freunden zum x-ten Mal auf dem Weihnachtsmarkt zu stehen.
„Heute werde ich nicht alt“, stieß Stefan mit der ersten Glühweintasse an.
„Du bist auch noch nicht fit“, knuffte Oli ihn.
„Schon dich mal am Wochenende, okay?“
„Hase, ich muss doch Samstag kellnern. Dann auspennen. Mittags sehen wir uns?“
„Ganz bestimmt. Ich bin um vier spätestens zurück. Dann haben wir noch den halben Sonntag und danach auch in der Woche und die nächsten Wochenenden. Nur für uns.“
Oli strahlte Stefan an. Der nickte.
„Morgen Abend?“, wollte Jens da wissen.
„Hier“, grinste Stefan.
Dann ist mein Hase wieder fit, überlegte Oli. Okay, vielleicht würden sie ja dann später doch noch Sex machen.
„Bist du nicht da?“, wollte Jens da von ihm wissen.
„Ja. Ich hab Klassentreffen Samstagabend. Und morgen einen
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