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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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1927.»
    Sergey sah Casey an. «Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, gerade jetzt nach Connecticut zu fliegen. Ich würde gerne erst sehen, ob wir hier mit der Funkfrequenz weiterkommen. Ich habe mit den Technikern an Bord gesprochen. Sie meinten, wir hätten nicht die notwendigen Peilgeräte. Also habe ich das Bostoner Büro angerufen. Die dortige Technikabteilung hat, was wir brauchen. Ich habe den USB -Stick hingeschickt.»
    «Wie lange?», fragte Darby.
    «Das wird eine Weile dauern.»
    «Wir müssen nach Connecticut.»
    Sergey rieb sich das Gesicht.
    «Okay», sagte er durch seine Finger hindurch. «Sagen wir, diese Leute haben ein unterirdisches Versteck. Taylor und Sarah Casey sind dort. Wir fliegen sofort los, fahren dann durch den Wald, aber es ist noch dunkel. Wie stellen Sie sich die Suche vor?»
    «Rufen Sie Ihre Leute in Connecticut an. Die sollen einen Hubschrauber mit Wärmebildkameras bereitstellen, die auch aufzeichnen, was sich unter der Erde befindet.»
    «Und wenn diese Leute den Hubschrauber hören, in Panik geraten, Schadensbegrenzung betreiben wollen und anfangen zu schießen?»
    «Damit müssten wir auch rechnen, wenn wir erst morgen früh fliegen.»
    «Und wenn sich hier etwas ergibt …»
    «Sie haben Leute – gut ausgebildete Leute –, die wissen, was zu tun ist», sagte Darby. «Falls sich etwas ergibt, während wir in der Luft sind, können wir jederzeit umkehren. Aber weil nun mal die Möglichkeit besteht, dass sich Sarah und Taylor Casey oder auch andere Opfer dort draußen im Wald befinden, müssen wir etwas unternehmen. Sofort.»
    Sergey trommelte mit den Fingern auf einen Schreibblock. Casey, der bislang stoisch zugehört hatte, räusperte sich.
    «Ich stimme Darby zu.» Seine Stimme klang erstaunlich ruhig. «Wir müssen los.»
    Endlich stand Sergey auf und rief den Piloten an. Casey starrte auf die Tischplatte. Unter den hellen Lichtern wirkte sein Gesicht so blass wie Wachs.

72. Kapitel
    Das Konferenzzimmer war für die Untersuchungen vorbereitet. Sie besprachen kurz den Ablauf. Weil Sergey die benötigten forensischen Lampen für sie aufgetrieben hatte, musste Darby nicht extra ihren Koffer holen.
    Casey knöpfte sein Hemd auf. «Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser», sagte er, als Darby ihn überrascht ansah.
    Casey und Sergey waren beide sauber. Während die Flugzeugturbinen warm liefen, holte Casey die Secret-Service-Agenten. Keats mit eingerechnet, waren sieben von ihnen an Bord. Casey bat die Männer, einzeln einzutreten. Darby untersuchte zuerst Keats. Casey und Sergey bewachten währenddessen die Tür – bereit, auf ein Signal von Darby hin die Waffen zu ziehen.
    Keats war sauber. Als sie ihm den Zweck der Untersuchungen erklärt hatten, holte er seine Männer herein. Auf seine Aufforderung hin übergaben sie Casey ohne jeden Protest ihre Waffen. Dann bat Keats seine Männer, ihre Hemden auszuziehen. Keiner von ihnen trug das Zeichen.
    Über Lautsprecher verkündete der Pilot, er habe eine Starterlaubnis. Ungeduldig verbrachte Darby die halbe Stunde bis zum Erreichen der Reiseflughöhe angeschnallt in einem Sessel.
    Danach brachte Casey wieder Leute zum Konferenzraum, und Darby führte die Untersuchungen durch. Auf den Innenseiten der Lippen und Wangen, auf dem Hals und der Brust aller an Bord befindlichen Personen suchte sie nach dem eintätowierten Symbol. Das Einzige, was sie entdeckte, waren die sogenannten Arschgeweihe zweier peinlich berührter Frauen in Form eines Schmetterlings und eines indianischen Designs auf Hosenbundhöhe.
    Casey brachte Darby nach oben ins Cockpit. Keiner der Piloten trug das Zeichen.
     
    Als Nächstes gingen sie ins Unterdeck. Tief im Bauch des Flugzeugs arbeitete ein kleines Heer von FBI -Agenten in einem mobilen Labor. Im grellen Licht der Deckenleuchten suchten sie nach Spuren. Sie scharten sich um weiße Arbeitstische und Arbeitsstationen, studierten Computermonitore und Ausdrucke. Geschäftig hasteten sie hin und her, griffen hektisch nach Telefonen, Stiften und Laptops. Ihre Gesichter verrieten Anspannung, sie schwitzten und waren müde. Nur das Adrenalin hielt sie auf den Beinen und trieb sie an.
    Darby folgte Casey einen breiten Gang zwischen zwei Arbeitsbereichen entlang, der zu etwa einem halben Dutzend Türen führte. Casey öffnete die mittlere. Ein Mann mit einer lakritzfarbenen Narbe am Kinn, der erst in den Dreißigern und dennoch bereits ergraut war, klemmte hinter einem winzigen weißen Schreibtisch – dem

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